Würfel-Schobbe: Pfälzische Geschenkidee

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Falls jemand von euch ein ungewöhnliches Geschenk nicht nur für die Würfeljunkies im näheren Umfeld sucht: Ich hätte da einen lokalpatriotischen Vorschlag, der aber nicht nur die Pfälzerinnen und Pfälzer da draußen erheitern dürfte: ein Würfel-Schobbe, was ein wunderbarer Mix aus Würfelbecher und Dubbeschobbeglas ist.

„Dubblikat“, ein kleiner, aber feiner Handwerksbetrieb im vorderpfälzischen Wachenheim stellt den Würfel-Schobbe in Handarbeit her. Und produziert mit Liebe zum Detail und Leidenschaft für die Arbeit mit Holz noch viel mehr und auch einiges Überraschendes aus Holz. All das ist angelehnt an die Form von Dubbeschobbegläsern – von Deko über Möbel bis Spielzeug.

Das Holz schmiegt sich in die Hand

Darunter ist eben auch ein wunderschön gearbeiteter Würfelbecher, den man gar nicht mehr hergeben möchte. Das Holz schmiegt sich mitsamt seinen Vertiefungen in die Hand und Würfel würfeln macht gleich noch mehr Spaß. Und das sagt eine, die sowieso den ganzen Tag würfeln könnte und eine veritable Würfelsammlung ihr Eigen nennt.

Apropos: Die Würfel sind ein Spiel im beliebigen Würfelspiel, das nicht mehr als sechs Würfel benötigt. Denn die Augenzahlen sind nicht wie üblich, sondern ebenfalls in Dubbeschobbeform angeordnet. Wobei sich die Fans von Rot- und Weißwein immer wieder aufs Neue entscheiden können, welche Farbe sie werten wollen. Denn wenn ein Dubbe rot ist, sind die sechs anderen weiß, bei zwei roten sind fünf weiß und so weiter. Ganz neue Kniffelvarianten sind da denkbar, wenn die Spielerunde plötzlich eine Weißburgunder-Straße und ein Cabernet-Sauvignon-Full-House würfeln muss. Was die Dubbefarbe an Varianten für Kniffelvarianten wie „High Score“ oder „Tulpenfieber“ anstellt, darf sich jeder selbst überlegen.

Was ist ein „Dubbeschobbe“, der Ursprung des Würfel-Schobbe?

Wem übrigens der Begriff „Dubbeschobbe“ nichts sagt: In der Pfalz wird Weinschorle am liebsten aus diesen besonderen Gläsern getrunken. Ein halber Liter passt in den pfälzischen Schoppen, ja, ich weiß, das ist nicht überall so. An dieser Stelle seien die „Anonyme Giddarischde“, eine in der Pfalz sehr bekannte, in Dialekt singende Band und ihr „Pfalzlied“ zitiert: „Awwer annerschtwu is annerscht und halt net wie in de Palz“, was für die Nicht-Pfälzer übersetzt heißt: Aber woanders ist es anders, aber nicht wie in der Pfalz.

Oder um es mit den Worten eines Freundes der Familie, der aus nördlicheren Gefilden in die Pfalz kam, zum ersten Mal ein Pfälzer Weinfest erlebte und seiner Frau leicht verstört am Handy erklärte: „Die trinken hier Wein aus Blumenvasen!“ Das stimmt jetzt nicht ganz. Wir mögen nur unsere Schorle im Dubbeschobbeglas.

Das Dubbeglas macht die Runde wie der Würfelbecher

Aus Geselligkeitsgründen und damit das Getränk der Wahl keine Zeit hat, warm zu werden, trinkt man gemeinsam aus dem Dubbeschobbe. Er macht also die Runde, genau wie der Würfel-Schobbe am Spieletisch. Wobei das Glas seinen Name den eingepressten oder bei der edleren Variante eingeschliffenen kreisförmigen Vertiefungen verdankt – den Dubbe, was sich übrigens mit „Tupfen“ übersetzen lässt. Und die sind natürlich auch am Würfel-Schobbe zu finden.

Warum das Glas bei uns Dubbe hat? Gute Frage. Einer sich haltenden Legende nach haben sich das Metzger aus der Pfalz ausgedacht, weil sie bei der Arbeit ständig fettige Hände hatten und die „Weinstangen“, also gerade verlaufende, glatte Schoppengläser da gerne mal wegrutschten. Mit dem oben breiteren und dazu auch noch mit Dubbe versehenen Dubbeschobbeglas soll das nicht mehr passieren.

Genug erzählt, es darf gewürfelt werden. Nur sicherheitshalbe sei an dieser Stelle noch betont: Nicht Glas und Becher verwechseln! Schorle ins Glas, Würfel in den Becher – und los geht der echte, pfälzische Spieleabend!

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