Sattgrün: Lasst Blätter sprießen!

Mit „Sattgrün“ hat Kosmos sozusagen den Nachfolger von „Cascadia“ in Deutschland herausgebracht. Wer die Tier- und Landschaftspuzzelei vom Spiel des Jahres 2022 mochte, wird mit „Sattgrün“ seine Freude haben. Das Autorenquintett Molly Johnson, Robert Melvin, Aaron Mesburne, Kevin Russ, Shawn Stankewich hat ein unterhaltsames, knobeliges Kartenspiel gestaltet, dem Illustratorin Beth Sobel wie schon bei „Cascadia“ eine wunderbare Optik verpasst hat.

  • Autor: Molly Johnson, Robert Melvin, Aaron Mesburne, Kevin Russ, Shawn Stankewich
  • Illustration: Beth Sobel
  • Spielerzahl: eins bis fünf
  • Alter: ab zehn Jahren
  • Dauer: 45 bis 60 Minuten
  • Lustige Startspielerbestimmung: Wer zu Beginn die Pflanze mit dem höchsten Wachstumswert hat
  • Verlag: Kosmos

In „Sattgrün“ wollen wir unser Haus einrichten in verschiedenen Zimmerfarben und mit passenden Pflanzen. Dafür liegen in der Auslage zwischen zwei Kartenreihen – oben vier Pflanzen, unten vier Zimmer – vier Gegenstände. Daneben die jeweiligen Nachziehstapel. Wie bei „Cascadia“ wird eine Kombination aus einer Karte und dem angrenzend liegenden Plättchen genommen. Also entweder Zimmer plus Plättchen oder Pflanze plus Plättchen. Das Zimmer oder die Pflanze, die ebenfalls an das Plättchen angrenzt, aber liegen bleibt, erhält einen „Grüner Daumen“-Marker – zum Gärtner-Hilfsmittel später mehr.

Ein Haus mit drei Reihen und fünf Spalten

Zu Beginn hat jeder eine Pflanze und ein Zimmer. Nach und nach bauen die Spieler ihr Haus aus. Dabei entsteht ein Raster aus drei Reihen und fünf Spalten, in denen Pflanzen und Zimmer schachbrettartig abgelegt werden – es liegen nie zwei Pflanzen oder Zimmer nebeneinander.

Ausgespielt wird angrenzend an bereits liegende Karten und vor allem so, dass sich Pflanzen wohlfühlen. Denn sie brauchen richtige Lichtverhältnisse. Schatten, Halbschatten oder Sonne sind laut Pflanzenkarte erwünscht, mal nur eins davon, mal ist das Grünzeug flexibler und wächst mit allen drei Varianten.

In „Sattgrün“ sind die Lichtverhältnisse wichtig

An den vier Seiten der Zimmerkarten sind ebenfalls jene Lichtverhältnisse zu sehen. Wann immer eine Pflanze passend an ein Zimmer angelegt wird, bekommt sie ein Blatt. Wie viele davon sie braucht, um „fertig“ gewachsen zu sein, steht auf der Karte, daneben die Siegpunkte, die es für ausgewachsene Pflanzen am Ende gibt. Sobald alle erforderlichen Blätter auf der Karte liegen, darf die Spielerin die Pflanze eintopfen, also ein Topfplättchen auf die Karte legen. Auch die bringen am Ende zwischen einem und drei Siegpunkten. Je einen gibt es auch für jede Pflanze, die an ein farblich passendes Zimmer grenzt. Das klingt einfacher als es ist angesichts der Auslage, in der ganz schön oft nicht das liegt, was man gerade braucht.

Weil Pflanzen aber sowieso oft mehr Blätter brauchen, als ihre vier Seiten maximal einbringen, kommen drei der Gegenstände in Plättchenform ins Geschehen: Mit dem Dünger erhält eine Pflanze drei zusätzliche Blätter, dank der Blumenkelle landet je ein Blatt auf drei unterschiedlichen Pflanzen und mit der Gießkanne darf an bis zu vier Karten angrenzend an ein Zimmer ein Blatt sprießen.

Möbel und Haustiere machen „Sattgrün“ noch knobeliger

All das ist noch nicht knobelig genug? Dann widmen wir uns den Möbeln und Haustieren unter den Gegenständen. Die haben die gleichen Farben wie die Zimmer. Wer sie passend auf ein Zimmer legt, verdoppelt die Punkte, die gleichfarbige, angelegte Pflanzen einbringen. Zugleich gibt es Punkte für viele verschiedene Gegenstände. Gleiches gilt für die je fünf verschiedenen Zimmer- und Pflanzenarten.

Und dann wären da noch die „Grünen Daumen“. Je zwei davon erleichtern den Hobby-Gärtnern das Leben. Dank ihnen darf eine beliebige Kombination aus Karte und Gegenstand genommen werden, sie müssen nicht mehr in einer Linie liegen. Daumeneinsatz Nummer zwei: ein Blatt auf eine Pflanze legen. Nummer drei und vier: entweder beliebig viele Pflanzen- und Zimmerkarten, auf denen kein Daumen liegt, oder ein bis vier Plättchen aus der Auslage erneuern. Daumen können auf der eigenen Lagerkarte gesammelt werden, dort darf ein Spieler auch einen Gegenstand parken.

Vielfältige Wertung, Varianten und Solomodus

Am Ende steht eine vielfältige Wertung, die dank des mitgelieferten Blocks kein Problem ist. „Sattgrün“ bietet außerdem einerseits eine vereinfachte Variante zum Einstieg oder für jüngere Kinder, andererseits Zielkarten für Zimmer, Pflanze und Gegenstände, die im Spiel mehr Kopfzerbrechen und am Ende zusätzlich Punkte bringen. Sowohl im Solo- als auch im Mehrspielermodus gibt es zu erfüllende Herausforderungen für Szenarien, Regelvarianten und normales Spiel. Es wird also eine ganze Weile absolut nicht langweilig werden, die Zimmer des Hauses mit wachsendem Grünzeug und viel Farbe einzurichten.

Erweiterung

Für „Sattgrün“ ist (Stand März 2024) die kleine Erweiterung „Topflose Pflanzen + Zielkarten“ erschienen.

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