Play me – Alice in Wonderdice: Ein Spiel entsteht

In wundersame Welten versetzt, fühlt sich, wer Aldébaran Geneste trifft. Der junge Mann aus Toulouse steht im schicken Kostüm des Verrückten Hutmachers aus „Alice im Wunderland“ am Stand in Halle 2 bei der „Spiel 2015“ und präsentiert sein nagelneues Spiel „Play me – Alice in Wonderdice“. Es ist sein Debüt im Spieleuniversum.

  • Autor: Aldébaran Geneste
  • Illustrator: Kadaric
  • Spielerzahl: zwei bis sechs
  • Alter: ab acht Jahren
  • Dauer: zehn Minuten
  • Lustige Startspielerbestimmung: der oder die Verrückteste
  • Verlag: Wonderdice

Ein Jahr hat es gedauert, bis aus der Idee ein fertiges Spiel in einem kleinen, quadratischen Karton geworden ist. Die Entstehungsgeschichte von „Play me – Alice in Wonderdice“ ist ein bisschen wunderbar. Denn ein Freund hat Geneste vom Wunsch nach einem neuen Würfelspiel erzählt. Und zwar eines, das keine Runden oder Spielphasen kennt – einzig schnelles Würfeln entscheidet.

„Ich wollte es komplett verrückt machen“

Geneste schlief eine Nacht darüber. Und als habe ihm eine breit grinsende, manchmal unsichtbare Katze im Traum ganz leise was ins Ohr geflüstert, wachte er am nächsten Morgen mit einer konkreten Idee auf. „Ich wusste, ich wollte dieses Spiel machen – und ich wollte es komplett verrückt machen“, erzählt er.

Was lag da näher, als sich nicht nur den Verrückten Hutmacher, sondern auch noch Alice, Absolem, Jabberwocky und Konsorten zu schnappen, um sie mit 36 Würfeln zusammenzupacken? Nichts. Ist genauso logisch, wie einem weißen Kaninchen mit Taschenuhr durch seinen Bau ins Wunderland zu folgen. Gemalt hat die bunt-fantastischen Karten ein Illustrator mit Künstlernamen Kadaric, übrigens jeweils mit Wunder- und Durchgeknallt-Seite. So sehen die Seiten auch aus. Schon allein die Grinsekatze kann da Albträume auslösen…

Ab ins Wunderland bei „Play me“

Zwei bis sechs Spieler ab acht Jahren schlüpfen in die Rollen der Charaktere aus der Geschichte von Lewis Carroll und machen sich gemeinsam auf den Weg zurück in die Realität. Davor müssen sie aber erst mal alle so richtig verrückt werden.

Ziel ist es, mit den Würfeln farblich passend zur Charakterkarte die Zahlenfolge eins bis sechs zu würfeln. Die Würfel müssen nacheinander und einzeln herausgelegt werden. Also zuerst die Eins, dann mit fünf Würfeln würfeln und auf eine Zwei hoffen und so weiter. Wobei die unterschiedlichen Eigenschaften der Charakterkarten helfen. Alice beispielsweise darf einen Würfel für später beiseite legen. Absolom dagegen hat schon eine Eins auf der Karte liegen, wenn’s losgeht.

Den anderen Würfel in den Weg legen bei „Play me – Alice in Wonderdice“

Dabei können sich die Spieler aber gegenseitig im Wortsinne Würfel in den Weg legen. Wer eine zur gegnerischen Reihe passenden Würfel hat, legt ihn dorthin. Der blockierte Spieler muss zunächst die ausliegende Block-Zahl würfeln, dann gibt er den „falschen“ Würfel in der Reihe zurück, nimmt aber auch seinen eigenen wieder. Und würfelt weiter – muss die gerade gewürfelte Zahl also nochmal würfeln.

Die gesamte Zahlenreihe muss zweimal gelingen. Beim ersten Mal wird die eigene Charakterkarten danach auf die Durchgeknallt-Seite gedreht. Es ist die schwerere Seite. Während der Verrückte Hutmacher zunächst gleich zwei aufeinander folgende Würfel rauslegen darf, darf er in durchgeknallter Variante nur fünf Würfel nutzen, auch wenn er mehr zur Verfügung hat.

Varianten für mehr Action in „Play me – Alice in Wonderdice“

Zwei Varianten stehen außerdem noch zur Verfügung: Wer eine Runde gewinnt, sagt „Play me – Alice in Wonderdice“ und sofort muss jeder Spieler auf das runde Plättchen in der Tischmitte hauen. Der, dem das als letztes gelingt, muss in der nächsten Runde auf seine Karten-Eigenschaft verzichten. Möglichkeit zwei: Jeder Spieler muss einmal jeden Charakter gespielt haben. Es gewinnt, wer die meisten Spiele gewonnen hat.

Nach dem alle Spieler zum zweiten Mal die Eins bis Sechs in Reihe haben, also alle verrückt geworden sind, wird das Spiel halb-kooperativ. Alle bekämpfen nun gemeinsam den Bösewicht – den Jabberwocky, der die Charaktere, wie könnte es anders sein, noch verrückter machen will. Wer die letzte Runde gewonnen hat, wird Jabberwocky. Alle anderen drehen ihre Karten zurück auf die Wunder-Seite.

Jabberwocky will Spieler durchdrehen lassen

Immer, wenn der Jabberwocky, die Zahlenreihe erreicht hat, dreht er die Karte eines anderen Spielers auf die Durchgeknallt-Seite, hat er alle durchdrehen lassen, gewinnt wer. Damit ist tatsächlich alle gemeint und nicht nur die Charaktere der Spieler.

Derweil versuchen die anderen, so viele Zahlenreihen zu erreichen, wie es Spieler sind, um den Jabberwocky zu besiegen. Der Jabberwocky hat zwei Regeln: Sobald er einen Dreierpasch würfelt, ruft er „Stop!“ und alle anderen müssen ihre Würfel komplett wieder auf die Hand nehmen und von vorne beginnen. Außerdem gewinnt er eine Runde schon, wenn er Eins bis Fünf gewürfelt hat.

Weitere Spiele in Planung

Gewinnen die Nicht-Jabberwockys eine Reihe, dürfen sie einen Charakter zurückdrehen, ist es kein Spieler-Charakter, darf er als Unterstützer benutzt werden – mit positiven (Wunder-Seite) und negativen (Durchgeknallt-Seite) Effekten.

„Play me – Alice in Wonderdice“ ist das erste Spiel, das Aldébaran Geneste herausgebracht hat, die Regeln sind noch nicht auf Deutsch erhältlich. Sein kleiner Verlag, für den er zunächst via Crowdfunding Kapital gesammelt hat, hat auch schon ein Buch auf den Markt gebracht. Weitere Spiele – im kommenden Jahr noch zwei eigene und weitere von anderen Autoren – sollen folgen. Auf das die wundersame Reise durchs Spielewunderland für Geneste noch weitergehen möge. Und wer weiß? Vielleicht flüstert die Grinsekatze auch mal wieder was im Traum …

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