Next Station London: Lasst uns U-Bahn-Pläne schmieden!

Wer in Großstädten von A nach B möchte, ist mit U-Bahnen oft am schnellsten unterwegs. Am Spieltisch kann man sich bei „Next Station London“, einem Flip&Write von Matthew Dunstan, nun seine eigenen U-Bahn-Linien entwerfen und viel Spaß damit haben.

  • Autor: Matthew Dunstan
  • Illustration: Maxime Morin
  • Spielerzahl: eins bis vier
  • Alter: ab acht Jahren
  • Dauer: 25 Minuten
  • Lustige Startspielerbestimmung: wer zuletzt U-Bahn gefahren ist, wird Zugbeleiter/Zugbegleiterin
  • Verlag: HCM Kinzel

„Next Station London“ bringt jedem Spieler einen „Stadtplan“ von London mit. Auf dem sind diverse Haltestellen mit verschiedenen Symbolen zu sehen. Dünne, gestrichelte Linien verbinden die Stationen kreuz und quer miteinander.

Erst mal Buntstifte aussuchen

Zu Beginn der U-Bahn-Planung wählt jeder Spieler eine Linienfarbe. Die dafür mitgelieferten Buntstifte sind pink, grün, blau und lila. Für jede Linie gibt es einen eigenen, farblich markierten Startpunkt.

Elf Stationskarten – sechs hellbaue, fünf pinke – werden gemischt. Der Startspieler ist „Zugbegleiter“ und deckt die oberste Karte auf. Im Normalfall zeigt die Karte eines der Stationssymbole, beispielsweise einen Kreis. Wer Grün spielt, zeichnet also vom grünen Startpunkt aus eine Verbindung zu einer Station mit Kreis.

Regeln für die Linienführung bei „Next Station London“

Für die Linienführung gibt es Regeln: Die Strecke darf nicht abknicken oder von den gestrichelten Linien abweichen. Sie muss zwei Stationen miteinander verbinden, ohne eine andere Station zu durchqueren und immer die bestehende Linie fortsetzen. Außerdem darf eine Linie eine Station nicht zweimal anfahren, nicht eigene oder andere bereits gezeichnete Streckenabschnitte zwischen den Stationen kreuzen.

Haben alle gezeichnet, deckt der nächste Spieler eine Karte auf und das Prozedere wiederholt sich.

Zentralbahnhof als Joker-Haltestelle

Bei einer Jokerkarte darf ein Spieler ein beliebiges Symbol als nächste Station wählen. Umgekehrt ist der Zentralbahnhof auf dem Spielplan eine Joker-Haltestelle, die immer angefahren werden kann – solange es an ihr noch freie, gestrichelte Linien gibt.

Mit der Weichenkarte kommt eine Besonderheit ins Spiel. Es wird eine zweite Karte gezogen. Jetzt darf sich die Linie genau einmal verzweigen – von einer bestehenden Haltestelle entlang der Linie zum Symbol der zweiten gezogenen Karte. Die Linie hat danach drei Punkte, an denen sie fortgesetzt werden kann.

Runde endet nach fünf pinkfarbenen Stationskarten

Sobald alle fünf pinkfarbenen Stationskarten aufgedeckt sind, endet eine Runde. In der nächsten Runde wählt jeder eine andere Farbe und die nächsten Linien wird geplant. Unterschiedliche Linien dürfen sich an Haltestellen kreuzen. Nach vier Runden hat jeder Spieler für jede Farbe eine Linie gezeichnet, die Schlusswertung folgt.

Spieler punkten auf vielerlei Art, wobei wichtig ist, dass der Spielplan in 13 Bezirke unterteilt ist. Zunächst werden pro Linie zwei Werte miteinander multipliziert: die Anzahl der durch die Linie verbundenen Bezirke und die meisten Stationen der Linie in einem der Bezirke. Je zwei Zähler gibt’s für jede Überquerung der Linie über die Themse. Hinzu kommen Punkte, je mehr Touristenstationen ein Spieler insgesamt erreicht hat und für jede Haltestelle an denen sich zwei, drei oder gar vier Linien kreuzen. Wer die meisten Zähler hat, gewinnt.

Zwei Varianten von „Next Station London“

„Next Station London“ lässt sich flott spielen und bleibt durch die wechselnden Farben und zu ziehenden Karten variabel. Zugleich ist die Symbolik klar und leicht erlernbar. Das Spiel bringt außerdem noch zwei Varianten mit. Einmal hat jede Farbe eine Vorteilskarte, die einmal pro Runde einsetzbar ist. Sie kann, muss aber nicht einmal pro Runde eingesetzt werden. Farb-Vorteil eins: Eine Spielerin darf sich bei einer beliebigen Stationskarte dafür entscheiden, einen zusätzlichen Streckenabschnitt einzuzeichnen, der aber zum selben Symbol führen muss. Führt der erste Abschnitt also von einem Dreieck zu einem Kreis, kann sie die Linie von diesem Kreis zu einem weiteren Kreis weiterführen.

Die nächste Möglichkeit: Ein Spieler kann eine Stationskarte wie einen Joker verwenden. Der dritte Vorteil: Eine Stationskarte kann so benutzt werden, als sei zuvor eine Weichenkarte gezogen worden. Und zu guter Letzt kann eine Spieler eine beliebige Station auf einer Linie einkreisen und diese bei der Ermittlung der Stationen innerhalb eines Stadtbezirks doppelt werden.

Völlig zurecht als „Spiel des Jahres 2023“ nominiert

Oder jeder Spieler bekommt ein Bonus-Ziel, das bei Erreichen am Spielende Extrapunkte bringt. Da sollen an mindestens acht Stationen Umsteigemöglichkeiten bestehen, alle fünf Touristen-Stationen oder alle neun Stationen im zentralen Bezirk erreichbar sein. Oder es soll in jedem der 13 Stadtbezirke mindestens eine Station zu finden sein oder sechs mal die Themse überquert werden. Beide Varianten mit zusätzlichen Karten bringen einige Varianz ins Spiel.

All das macht „Next Station London“ zu einem gelungenen, abwechslungsreichen Spiel. Es ist ein gut verständliches, schnell zu lernendes Flip&Write, dass völlig zurecht als „Spiel des Jahres 2023“ nominiert war – sich letztlich aber „Dorfromantik“ geschlagen geben musste.

Aus der Reihe

Inzwischen können in der „Next Station“-Reihe (Stand Oktober 2024) weitere U-Bahn-Pläne gezeichnet werden: „Next Station Tokyo“ und pünktlich zu den Olympischen Spielen „Next Station Paris“.

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