Next Station Paris: Neue Aufgaben für U-Bahn-Planer

Mit „Next Station Paris“ ist nach London und Tokyo der dritte Teil der Reihe von Matthew Dunstan erschienen. Im Vergleich zu „Next Station London“ ist es „more of the same“. Da das aber auch einfach ein gutes Flip&Write-Spiel war, ist auch an „Next Station Paris“ absolut nichts auszusetzen.

  • Autor: Matthew Dunstan
  • Illustration: Maxime Mroin
  • Spielerzahl: ein bis vier
  • Alter: ab acht Jahren
  • Dauer: 25 Minuten
  • Lustige Startspielerbestimmung: alle spielen gleichzeitig
  • Verlag: HCM Kinzel

Wie bei den Vorgängern ist das Ziel möglichst punkteträchtige U-Bahn-Linien auf einem Stadtplan einzuzeichnen, was in weiten Teilen den bekannten Regeln folgt.

Vier Runden, vier Farben, vier U-Bahn-Linien

Die Trassen-Planer spielen vier Runden, danach haben sie vier U-Bahn-Linien in lila, grün, blau und rot gezeichnet. Jede Linie startet am farblich passenden Punkt. Wie es danach weiter geht, entscheiden die Stationskarten, von denen es fünf blaue (unterirdische) und sechs gelbgrüne (oberirdische) gibt. Die werden gemischt und so lange nacheinander aufgedeckt, bis alle blauen gespielt sind, dann endet eine Runde, die Stifte wechseln und die nächste Runde mit einer Linie der anderen Farbe beginnt.

Die Grundregeln der Spielreihe sind geblieben: Eine Stationskarte zeigt im Normalfall ein Symbol. Jede Spieler setzt ihre Linie nun vom Startpunkt oder danach von einer der beiden aktuellen Endstationen mit einem geraden, nicht knickenden Strich zu diesem aufgedeckten Symbol fort. Dafür dürfen nur die dünnen, gestrichelten Strecken auf dem Spielplan verwendet werden.

„Next Station Paris“: Wieder mit Weiche

Linien dürfen sich außerhalb von Stationen nicht kreuzen und es darf immer nur eine Linie zwei Stationen verbinden, auf der gleichen Strecke kann keine zweite fahren. Außerdem fährt keine Linie im Kreis, also eine bereits mit einer Linie verbundene Station kann kein zweites Mal mit der gleichen Farbe angefahren werden.

Bekannt ist auch die Weichenkarte. Nach ihr decken die Spieler eine weitere Karte auf. Nun kann eine Linie an einer beliebigen Stelle eine Weiche bekommen, also einen dritten Endpunkt, was zusätzliche Streckenmöglichkeiten eröffnet.

Zentralstation und Sehenswürdigkeiten

Auch in Paris gibt es Sonderstationen. In der Mitte der Stadt liegt die Zentralstation, die alle vier Symbole – Kreis, Dreieck, Quadrat und Fünfeck – zeigt. Sie kann von vielen verschiedenen Stationen aus angefahren und vor allem an beliebiger Stelle wieder verlassen werden, was beispielsweise bisher noch nicht erreichte Stadtbezirke zugänglich macht. Wobei auch für die Zentralstation gilt: Jede Linie durchquert sie nur einmal.

Zackig umrandet und mit einer Art Blumensymbol sind die Sehenswürdigkeiten markiert. Ein Spieler kann sie eine Art Joker nutzen und statt des aufgedeckten Symbols anfahren.

Neu im „Next Station“-Spielprinzip: Kreuzungen

Außerdem erlauben sie mit den beiden Jokerkarten sogar einen Zusatzzug. Wird ein Joker aufgedeckt, darf eine Strecken-Planerin eine beliebige Station als Ziel nehmen oder – wenn möglich – erst zu einer Sehenswürdigkeit und dann zu einer beliebigen Station fahren. Dazu muss die Sehenswürdigkeit natürlich benachbart zu einem der derzeitigen Endpunkte der Linie liegen.

Ein neuer Aspekt der Reihe sind die Kreuzungen bei „Next Station Paris“. Denn hier dürfen sich erstmals Streckenabschnitte kreuzen, was bei den vorherigen Titeln immer verboten war.

Zwischen- und Endwertung zum Punktesammeln

All das zeichnen und planen wir mit dem Ziel, möglichst viele Siegpunkte einzuheimsen. Nach jeder Linie wird gewertet. Wie immer ist auch hier wieder am unteren Rand des Spielplans Raum für die Wertung. Punkte gibt es für erreichte Stadtbezirke, von denen es 13 gibt, davon vier sehr kleine in den Ecken. Wir zählen auch, in welchem Bezirk wir die meisten Stationen einer Linie verbunden haben. Deren Anzahl und die verbundenen Siegpunkte werden multipliziert. Dazu bringt jede Sehenswürdigkeit an der Linie zwei weitere Zähler.

Nach der vierten Runde addiert man die Punkte von jeder Linie. Kreuzungen, die einmal überquert wurden, bringen zwei Punkte, für zwei Überquerungen sind es sechs. Umsteigepunkte – Stationen, die von zwei, drei oder vier Linien angefahren werden – sorgen für je zwei, fünf oder neun Zähler. Wer die meisten Zähler gesammelt hat, ist der beste U-Bahn-Planer von Paris.

Auch „Next Station Paris“ mit Varianten

„Next Station Paris“ wartet auch wieder mit Varianten für Fortgeschrittene auf. Aus den Karten „Gemeinsames Ziel“ werden zufällig zwei ausgewählt. Jede Spielerin kann sie irgendwann während der vier Runden erfüllen. Da sind beispielsweise mindestens zwei Kreuzungen doppelt zu überqueren oder mindestens sechs Sehenswürdigkeiten anzufahren.

Rote Randbezirks- und gelbe Effektkarten werden immer paarweise ausgelegt. Das Symbol auf der roten Karte gibt an, um welchen Randbezirk es geht. Die gelbe Karte zeigt, welchen Effekt ein Spieler nutzen darf, wenn er diesen Randbezirk mit einer Linie verbunden hat.

Zusatzkarten mit anderen Stadtplänen der Reihe nutzbar

Effekte sind eine Weiche mit Joker oder ein Doppeljoker. Doppelbezirk und Doppelstation sorgen dafür, dass der Randbezirk oder eine beliebige Station bei der Wertung zweifach zählen.

Zusatzkarten aus Spielen der „Next Station“-Reihe sind mit den jeweils anderen Stadtplänen nutzbar. Hinzu kommt die Solovariante, bei der die Planerin sich mit ihren Punkten an einer Tabelle messen lässt.

Einfach gute Flip&Write-Spiele

„Next Station Paris“ ist Teil einer Reihe und lässt ein gut funktionierendes Spielprinzip weiter wirken. Es ist also nicht wirklich neu. Trotzdem macht es wieder Spaß, die Linien zu zeichnen und dabei möglichst punkteträchtig zu sein. Dass die Karten der Spiele miteinander kompatibel sind, ist ein hübscher Bonuseffekt, der insgesamt die Wiederspielbarkeit der ganzen Reihe hebt. Ob ich noch einen weiteren Teil bräuchte, weiß ich nicht. Aber die die ich habe, hole ich gerne wieder aus dem Regal, weil es einfach gut durchdachte Flip&Write-Spiele mit genug Varianz und Herausforderung sind.

Aus der Reihe

In der „Next Station“-Reihe sind neben „Next Station Paris“ bereits „Next Station London“ und „Next Station Tokyo“ erschienen (Stand Oktober 2024).

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