Was gibt’s denn bitte Schöneres, als im Laufe des Sommers Berge von Tomaten aus dem eigenen Garten oder vom Balkon zu ernten und danach frisch oder als Salat oder Soße zu vertilgen? Nun gut, geht es nach Jörg Domberger könnte man sie auch in Tomatenautomaten, kurz „Tomatomat“ genannt, verticken. Und daraus hat er ein flottes Biet-Bluff-Spiel mitsamt Dieben und Polizisten gemacht, das man nicht nur zur Tomatenzeit gern nochmal aus dem Regal holt.
In der Tischmitte wird an Karten mit den römischen Zahlen I bis IV je ein Automat angelegt. Die enthalten eine oder zwei Arten der blauen, grünen, gelben und roten Tomaten. Ausgezeichnet sind die Tomatomaten mit ein bis drei Sternen, die die Siegpunkte darstellen.
Auch vor sich hat jeder Spieler die vier römischen Zahlen liegen. Dazu zwölf Karten, die er als verdeckten Stapel vor sich legt. Es gibt jeweils in Rot, Grün, Blau und Gelb Münzen der Werte Eins und Zwei, Diebe und Polizisten.
Tomatomaten mit zwei Tomatensorten beliebt
Jede Runde besteht aus zwei Phasen, dem Zuordnen der Spielkarten und dem Vergeben der Automaten. Phase eins wird dreimal wiederholt. Die Spieler ziehen vier ihrer Karten, schauen sie sich an und bieten verdeckt auf die ausliegenden Automaten, indem sie Karten auf die passende römische Zahl vor sich legen. Wer also den Automat auf der II in der Tischmitte haben möchte, legt von seinen Karten welche auf die eigene II ab. Das können Münzen beliebiger Farbe sein. Passt die Farbe aber zu den Tomaten im Automat, zählen sie doppelt. Das macht die Automaten mit zwei verschiedenen Sorten natürlich begehrt, erst recht, wenn dann auch noch viele Sterne darauf prangen.
Diese Prozedur wird noch zweimal wiederholt, bis die Spieler all ihre Karten als Gebote zugeordnet ausgespielt haben. Einerseits muss man sich dabei merken, was man schon wohin gelegt hat. Denn was liegt, darf nicht nochmal angeschaut werden. Wo war nochmal der zuvor abgelegte Dieb, der einen ja nicht selbst bestehlen soll?
Bei „Tomatomat“ behält man die Mitspieler im Blick
Andererseits gilt es zugleich auch, die Mitspieler im Blick zu behalten. Wer legt wie viele Karten wohin, hat womöglich auf den gleichen Automaten wie man selbst ein Auge geworfen? Und das ist der Zeitpunkt, an dem Diebe zum Einsatz kommen, mit denen man die Pläne der Mitspieler durchkreuzen kann, wenn sie sich nicht mit einem Polizisten schützen können.
Sichtbar wird das beim Vergeben der Automaten. Nacheinander wird nun aufgedeckt, was jeder Spieler für einen Automaten geboten hat. Wer die meisten Münzen inklusive der verdoppelnden Farbwertung für eines der Geräte vor sich liegen hat, darf es nehmen. Hat allerdings ein Spieler einen Dieb für diesen Automaten bereit gelegt, klaut er allen Mitspielern die farblich passenden Karten. Sie landen auf dem Ablagestapel. Nur ein Spieler, der den Polizisten der gleichen Farbe ausgelegt hat, ist gegen den Dieb geschützt.
Sterne sammeln für den Sieg
Gewertet wird nach der Reihenfolge: Polizist nimmt Dieb fest, übrige Diebe anderer Farbe klauen Münzen ihrer Farbe, die meisten übrigen Münzen gewinnen den Automaten. Gibt es einen Gleichstand oder wurde auf einen Automaten nicht geboten, bleibt er für die nächste Runde liegen. An der Position können dann mit einem Schlag zwei Automaten gekauft werden. Allerdings landen gerade auf diesen Positionen auch gern die passenden Diebe… Nach vier Runden endet das Spiel, wer die meisten Sterne auf den Automaten gesammelt hat, gewinnt.
„Tomatomat“ ist ein schnelles, lustiges Spiel in dem sich Bieten und Bluffen, Glück und Planung die Waage halten. Zudem funktionieren die Abläufe auch zu Zweit sehr gut. Die Regeln sind einfach und auch für Einsteiger bestens geeignet. Wer viele Karten auf einen Stapel legt, gewinnt nicht unbedingt, wenn sie farblich nicht passen. Die Diebe und Polizisten bringen einen tollen Dreh ins Spiel, der für einiges Gefluche am Tisch sorgt, wenn die Langfinger genau im falschen Moment zugeschlagen haben und richtig viele Münzen mitgehen lassen. Gleichzeitig ist natürlich die Freude groß, wenn der Polizist den Raub vereitelt. Das kleine Format macht den „Tomatomat“ auch zum gelungenen Reisespiel, das außerdem hervorragend die Zeit überbrückt, bis die Nudeln für die Tomatensoße gekocht sind.
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