Thunderstone: Ab in den Dungeon!

„Thunderstone“ ist bei Weitem nicht das erste Fantasy-Kartenspiel, bei dem tapfere Helden in düsteren Katakomben üblen Monstern über den Weg laufen und sich ihren Weg zum Schatz freiprügeln müssen. Aber „Thunderstone“ ist ein gut durchdachtes und vor allem abwechslungsreiches Deck-Building-Spiel. Wer sich das Spielprinzip von „Dominion“, Spiel des Jahres 2009, gepaart mit einer geballten Ladung Fantasy vorstellen kann, wird mit „Thunderstone“ seinen Spaß haben.

  • Autor: Mike Elliott
  • Illustration: Jason Engle
  • Spielerzahl: zwei bis fünf
  • Alter: ab zwölf Jahren
  • Spieldauer: 120 Minuten
  • Lustige Startspielerbestimmung: der oder die Mutigste
  • Verlag: Pegasus

Die 580 detailreich gestalteten Karten in der Box des Grundspiels von 2011 beeindrucken die Spielerunde erst mal. Aber keine Sorge: In einer Partie braucht man längst nicht alle Karten. Und dank eines guten Ordnungssystems mit Registerkarten im Karton geht die Spielvorbereitung flott vonstatten – wenn die Karten nach dem Auspacken einmal sortiert sind.

„Aufgebaut“ werden müssen zwei Bereiche: Der Dungeon, in dem die Monster auf die Helden warten. Er besteht aus einem Stapel Karten, von dem immer drei aufgedeckt ausliegen. Und das Dorf, in dem sich die Spieler mit eben jenen Helden und außerdem auch noch mit Waffen, Proviant, Fackeln und Zaubersprüchen eindecken können.

Ein Dorf aus vier mal vier Kartenstapeln bei „Thunderstone“

Jeder Gegenstand und jeder Heldentyp liegt als eigener Stapel im Dorf, das aus vier mal vier Kartentürmchen in Reihen und Spalten besteht.

Zu Beginn erhält jeder Spieler zwölf Karten: einige einfache Helden, Dolche, Proviant und Fackeln. Auf Teilen der Karten ist ein Geldbetrag angegeben. Wer an der Reihe ist, deckt immer sechs Karten vom eigenen Deck auf. Weil zu Beginn meist die Durchschlagskraft noch nicht reicht, um Monster zu besiegen, geht es erst mal auf Shopping-Tour ins Dorf.

Karten mit Münzen auf Karten bezahlen

Der Spieler zählt auf, wie viele Münzen insgesamt auf seinen aufgedeckten Karten zu sehen sind. Für den Betrag gibt’s im Dorf dann Ausrüstungsgegenstände oder Helden zu kaufen. Die als Bezahlung genutzten Karten müssen aber nicht abgegeben werden. Stattdessen landen alle aufgedeckten und die neu gekauften Karten bei Zugende auf dem eigenen Ablagestapel.

Sind alle Karten des eigenen Decks aufgebraucht wird der Ablagestapel gemischt und weiter geht die Monsterjagd. Nach und nach bekommen die Spieler so deck-building-typisch immer mehr Karten. Da immer nur mit sechs davon gespielt wird, können im Spiel auftretende Gründe, schwächere Karten zu „zerstören“, also aus dem Spiel zu nehmen, um das Deck aufzuräumen und stärker zu machen, gerade recht kommen.

Nach dem Kaufen, geht’s in den Dungeon

Mit Helden und Waffen ausgerüstet, kann sich ein Spieler dann auch entscheiden, eines der Monster im Dungeon anzugreifen. Dazu müssen berechnete Angriffswerte den Kampfwert des Monsters übertreffen. Vor die Kampfkunst hat Autor Mike Elliott ab und an die Hirnakrobatik gestellt: Denn es reicht nicht, einfach nur Waffen zu haben. Auch die Helligkeit in den Katakomben entscheidet darüber, ob der Schwertschlag das Monster trifft – weshalb man immer genügend Fackeln oder andere Lichtquellen im Deck haben sollte, um sie eben auch entsprechend häufig zu ziehen.

Besiegte Monster wandern zu allen anderen Karten auf den eigenen Ablagestapel, werden mitgemischt und aufgedeckt. Außerdem gibt es für jede überwundene Kreatur Erfahrungspunkte, mit denen wiederum Helden verbessert werden können.

Jeder will den „Thunderstone“

Wenn genügend Monster um die Dungeon-Ecke gebracht sind, wird irgendwann der vorher in den unteren Teil des Stapels eingemischte namengebende Thunderstone gezogen. Dann endet das Spiel. Die Spieler zählen die Siegpunkte, die auf Monster-, aber auch auf einigen anderen Karten zu finden sind. Wer die meisten Punkte hat, gewinnt.

In der Anleitung sind einige Kartenkombinationen für Dungeon und Dorf aufgelistet, online auf www.pegasus.de sind weitere zu finden. Außerdem lässt sich der Aufbau auch mit Zufallskarten zusammenstellen. „Thunderstone“ bleibt so extrem variabel und wird auch beim x-ten Spielen nicht langweilig.

Erweiterungen

Für „Thunderstone“ gibt es – Stand August 2023 – die Erweiterungen „Zorn der Elemente“, „Die Belagerung von Thornwood“, „Die Wächter von Doomgate“ und „Herz der Verdammnis“. „Thunderstone – Drachenturm“ ist ein eigenständiges Spiel, das aber auch mit dem Grundspiel und seinen Erweiterungen kombiniert werden kann. Hinzu kommen die eigenständigen Spiele „Thunderstone Advance“ und „Thunderstone Quest“, für die es ebenfalls schon diverse Erweiterungen gibt.

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