Wir schreiben das Jahr 1899. Spezielle Zeppeline gehen auf Zeitreise, ein ungewöhnliches Institut inmitten der Industrialisierung – das Setting von „Steam Time“ ist spannend. Und „Time“ ist nicht einfach nur das englische Wort für Zeit. „T.I.M.E.“ steht für „Temporal-Institut für Monument-Exploration“. Und die T.I.M.E.-Agenten stehen mitsamt ihrer Luftschiffflotten im Wettkampf miteinander. Möglichst viel Ansehen(-spunkte) am Institut zu sammeln, ist ihr Ziel.
Das T.I.M.E.-Institut untersucht seltsame Phänomene an Monumenten wie Stonehenge oder den Pyramiden von Gizeh. Die Zeit spielt verrückt und energiegeladene Kristalle tauchen auf. Die Steinchen können genutzt werden, um die Zeitreise-Zeppeline anzutreiben und für allerlei nützliche Maschinen an Bord.
Aktionsfelder auf „Steam Time“-Spielertableau
Dafür bekommt jeder Spieler sein eigenes Luftschifftableau mit verschiedenen Generatoren, in die Kristalle eingesetzt werden können. Dann muss der Spielplan zusammengestellt werden. Die sechs Monumente werden in beliebiger Reihenfolge an den Plan angelegt.
Auf ihnen gibt es verschiedene Aktionsfelder, die mit Münzen, Kristallen, Upgrades für Luftschiffe und Auftragskarten belegt werden. Andere Felder bringen zusätzliche Energie fürs fliegende Gefährt, gestatten den T.I.M.E.-Agenten, auf Expedition zu gehen oder berühmte Menschen von Archimedes über Galilei bis da Vinci zu treffen.
Luftschiffe auf Zeitreise schicken
In sechs Runden werden je drei Phasen gespielt. In der Einkommensphase gibt es, je nachdem, wie verbessert das eigene Luftschiff schon ist, Gold, Ansehen und spezielle Kristalle. Danach werden die T.I.M.E.-Agenten aktiv und schicken nach und nach ihre drei Luftschiffe auf Reisen. Das bedeutet, ein Fluggerät wird auf eines der Aktionsfelder an einem der sechs Monumente gesetzt.
Das Feld darf von keinem anderen Zeppelin mehr angesteuert werden, wohl aber die anderen Felder des Monuments. Noch eine Flugregel: In der nächsten Runde dürfen eigene Zeppeline nur auf weiter oben angelegten Monumenten landen, sonst würden sie gegen den Zeitstrom fliegen – und das geht nun wirklich nicht! Oder? Man will ja kein Zeitreiseparadoxon verursachen …
Hilfreicher Mr. T.I.M.E.
Wer Kristalle bekommt, setzt sie in den farblich passenden Generator ein und erhält Boni, wenn er ein Luftschiff auf ein Aktionsfeld der gleichen Farbe setzt. Beispiel: Wer drei grüne Kristalle auf dem Generator der Brücke hat, bekommt drei Ansehenspunkte zusätzlich, wenn sein Luftschiff auf einem grünen Auftragsfeld landet. Wer sich für pinkfarbene Zeppelin-Upgrades entscheidet, darf pro pinkfarbenem Kristall am Generator des Zeitportals einen Punkt vorrücken. Und wer das Portal einmal umrundet hat, kann Mr. T.I.M.E. einsetzen – und dann doch entgegen des Zeitstroms fliegen.
Bei Begegnungen mit den Berühmtheiten gibt es zunächst ebenfalls Kristalle oder Punkte. Als Bonus können die Spieler „Steam“ verdienen, mit dem Kristalle in solche anderer Farbe verwandelt werden können. Nach der Aktionsphase wird aufgeräumt und aufgefüllt. Eine Runde endet schließlich, wenn alle Spieler ihre drei Zeppeline gesetzt haben.
Kristalle und Gold als Währung bei „Steam Time“
Sechs Farben von Kristallen gibt es, dazu die weißen Kristalle aus geheimen Minen. Mit Kristallen und Gold wird bezahlt, teilweise mit Verweis auf Aufwandskarten, die festlegen, welche Kristalle auszugeben sind. Letztlich dient all das dazu, richtig viele Ansehenspunkte am T.I.M.E.-Institut zu ergattern. Natürlich im besten Fall mehr als alle anderen.
Rüdiger Dorn hat mit „Steam Time“ ein extrem vollgepacktes Spiel entworfen. Kristalle, Karten, Luftschiffe, Tableaus und zwei Mini-Erweiterungen mit Saboteuren und Spezialisten – im Karton sorgt massenhaft Material für Gewicht.
Komplexe Regeln überstehen – dann geht’s
Der schön gestaltete Steampunk-Spielplan ist an die Spieleranzahl anzupassen. Die Punkte sind auf so viele Arten erreichbar, dass es schwerlich zu beschreiben ist. Trotzdem lässt sich das durchdachte und zu viel Nachdenken zwingende Kennerspiel flüssig spielen, wenn man die komplexen Regeln überstanden hat.
Tipp: Einfach losspielen hilft. Dann erklärt sich vieles fast von alleine.
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