Sequence: Lustige Reisezockerei

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Die Reisevariante eines Spieleklassikers, „Sequence Travel“, kommt unscheinbar, um nicht zu sagen: ziemlich hässlich, daher. In einer quasi farblosen, okay: hellgrauen Plastikbox mit ein paar Plastiknubsies und ein paar Karten. Dass sich dahinter einiges an Spielspaß für zwei verbirgt, ist dem Kästchen nicht anzusehen. Großer Pluspunkt: Die Regeln sind spielerfreundlich in drei Minuten erklärt.

  • Spielerzahl: zwei
  • Alter: ab sieben Jahren
  • Dauer: 15 Minuten
  • Lustige Startspielerbestimmung: keine
  • Verlag: Winning Moves

Je sieben Karten eines handelsüblichen 52-Karten-Spiels bekommen die beiden Spieler auf die Hand. Auf dem Spielplan sind – in sechs Reihen je acht Karten – alle verfügbaren Spielkarten abgebildet. Nur die Buben fehlen. Damit ist der „Sequence“-Spielplan halbiert, der Spielspaß nicht unbedingt.

„Vier gewinnt“ als Kartenspiel

Abwechselnd legen die Spieler eine Karte ab. Die gelegte Karte wird auf dem Plan je nach Spieler mit einem roten oder gelben Plastikknubbel markiert, danach wird eine neue Karte gezogen und der Gegner ist dran.

Ziel des Spiels ist es, nach dem Vorbild von „Vier gewinnt“ zwei Reihen mit vier Knubbeln zu bilden, egal ob senkrecht, waagerecht oder diagonal. Das klingt nach reiner Glückssache? Ist es aber nicht ganz.

Hat der Bube bei „Sequence Travel“ ein Auge oder zwei?

Denn nun kommen die Buben ins Spiel. Wie die Abbildungen auf den Karten aussehen, ist entscheidend. Blickt der Bube den Betrachter mit beiden Augen an, ist es eine Freikarte. Ist das Profil des Buben und damit nur ein Auge zu sehen, sind es Kontrakarten.

Soll heißen: Wer einen zweiäugigen Buben ablegt, darf sich einen Steckplatz im Spielplan frei aussuchen – was hilfreich ist, wenn sich das Herz-Ass, das zur Sequence noch fehlt, partout nicht ziehen lassen will.

Gegnerische Knubbel mit Kontrakarten rauswerfen

Fast noch besser: Die Kontrakarten, die es dem Spieler erlauben, einen gegnerischen Knubbel rauszuschmeißen und durch einen eigenen zu ersetzen. Sehr schön, um eine Sequence zu schließen und gleichzeitig auch noch die Pläne des Gegenübers zu durchkreuzen. Wie diebisch man sich darüber freuen kann…

Ende der Regeln, los mit dem Spielspaß. Und der ist groß. Denn die Runden sind erfreulich kurz, die Revanche wird meist direkt gefordert, und praktisch ist die kleine, graue Box doch auch noch. Denn der Deckel rastet deutlich ein, da kullern in verpacktem Zustand keine Spielsteine im Auto rum. Und da die Plastikpöppel in Löcher im Spielbrett gesteckt werden, muss auch nach einer schärferen Kurve nicht geklärt werden, wer den nun die Kreuz-Dame hatte. Trotz unscheinbarer Aufmachung also ein sehr gelungenes Reisespiel für zwei.

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