Wer war noch mal Grace O´Malley? Und wieso hieß die berühmteste Krankenschwester der Historie auch „Die Frau mit der Lampe“? Wer ein Faible für interessante Frauen in der Geschichte hat, wird beim Kartenspiel „Rebel Girls“ voll auf seine Kosten kommen. Hier treffen Unterhaltung und Wissen aufeinander.
Mit bemerkenswerten Frauen aus Geschichte, Wissenschaft, Kunst und Kultur beschäftigt sich auf höchst unterhaltsame Weise das Spiel „Rebel Girls – Das Spiel der außergewöhnlichen Frauen“. Es basiert auf den Büchern „Good Night Stories for Rebel Girls“, in dem 100 der Entdeckerinnen, Forscherinnen, Schriftstellerinnen oder Herrscherinnen vorgestellt werden. In Spielform macht das Spaß und setzt ein wenig voraus, zu wissen, wie die Mitspieler denken.
Zunächst werden neun der Frauenkarten – im Spiel sind es anders als im Buch „nur“ 40 – in einem Drei-mal-drei-Raster ausgelegt. Daneben der Nachziehstapel, außerdem die Hinweiskarten und Zielplättchen. Glühbirnplättchen dienen der Wertung. Los geht es mit sieben leuchtenden Lampen, wer es schwerer oder leichter möchte, nimmt mehr oder weniger davon.
Bei „Rebel Girls“ wird eine starke Frau gesucht
Einer der Spieler erhält sieben Hinweiskarten und das erste Zielplättchen, das er niemandem zeigen darf. Es gibt an, um welche Frau im Raster es geht. Nun muss der Spieler von seinen sieben Karten diejenigen aussuchen, die auf die gesuchte Frau hindeuten. Das kann über Stichworte sein, die auf der Frauenkarte stehen, das kann aber auch eine abstraktere Idee sein, dann muss man eben hoffen, dass die Mitspieler dem Gedanken folgen können.
Dass zur irischen Piratin Grace O’Malley, auch „Königin der Meere“ genannt, deren Burg angegriffen wurde und die Inseln eroberte, eine Hinweiskarte mit Sandburg oder eine Insel mit Palmen passt, erklärt sich auf den ersten Blick. Wenn aber der Spieler wegen einer kleinen, unscheinbaren Laterne eine Karte wählt, die auf als „die Frau mit der Lampe“ bekannte Florence Nightingale, Krankenschwester im Vereinigten Königreich, hindeuten soll, kann das schief gehen. Glücklicherweise zeigt die Karte aber eine Szene bei Nacht. Da können die Mitspieler zufälligerweise auch über das englische Wort „night“ für Nacht auf die Lösung kommen. Dann war das zwar nicht der Plan, geklappt hat das trotzdem.
Manchmal müssen mehrere Hinweise her
Manchmal geht es aber auch eher um eine Farbe, die das Bild der gesuchten Frau dominiert. Möglichkeiten, die Hinweise zu geben, sind also reichlich vorhanden. Schwierig wird es nur, wenn man mit einer Krone auf die „Königin der Meere“ abzielt, aber übersehen hat, dass auch Queen Elizabeth I. und Kleopatra im Raster liegen, die ja nun mal auch Königinnen sind. Da muss noch ein weiterer Hinweis her, um die richtige Hoheit auszudeuten.
Passen die Hinweiskarten überhaupt nicht, darf man sie abwerfen und sieben neue ziehen. Das „kostet“ aber eine Glühbirne, die auf die Aus-Seite gedreht wird. Das passiert mit gleich zwei der Leuchten, wenn die Gruppe falsch rät. Tippt die Gruppe auf die richtige Frau, bekommt sie die Karte. Schaffen es die Spieler vier Frauen richtig zu tippen, haben sie gewonnen. Als Variante kann auch so lange gespielt werden, bis die letzte Glühbirne aus geht.
Ein lehrreiches und unterhaltsames Spiel
„Rebel Girls“ tut genau das, was der ausführliche Name des Spiels verspricht. Es macht auf außergewöhnliche Frauen aufmerksam und sorgt vielleicht sogar dafür, dass sich der eine oder die andere noch einmal genauer mit ihnen beschäftigt. Ein lehrreiches, unterhaltsames Spiel – ganz sicher nicht nur für Mädchen, das auch durch die von vielen verschiedenen Künstlerinnen gezeichneten Frauen- und Hinweiskarten überzeugt.
Schreibe einen Kommentar