In einem fantastischen Land hat ein König die Nase voll von seinen ungehorsamen Baronen und verlangt von ihnen einen Beweis ihrer Treue. Die zwei bis sechs Spieler haben nun in „Realm of Wonder“ von Max Wikström zwei Möglichkeiten: Entweder die königliche Aufgabe erfüllen – oder den nervigen Monarchen stürzen.


Dafür haben sich die finnischen Macher von Mindwarrior Games einiges einfallen lassen: Der farbenprächtige Spielplan besteht aus einem Rahmen und zwei ineinander liegenden Kreisen, die während des Spiels immer wieder gedreht werden. Die Figuren sind liebevoll-skurril gestaltet – einmal in bunt auf dem Charaktertableau, einmal einfarbig als Spielfigur. Zumindest, bis sie handbemalt wurden.
Viel Material in „Realm of Wonder“
Dazu kommt umfangreiches Zubehör in Form von Karten, Plättchen und Sonstigem, was so nötig ist, um den König zufriedenzustellen. Denn der stellt zwar nur eine Aufgabe pro Spiel, die kann aber aus fünf verschiedenen ausgewählt werden.

Mal müssen Quellen besetzt, mal Monster getötet, mal Festungen errichtet, Türme erobert oder Zauberpunkte gesammelt werden. All das geht nur mit den richtigen Zauberkarten – in Kombination mit einer gehörigen Portion Würfelglück.
Zauberpunkte als „Währung“
Bevor aber gewürfelt wird, wird dank Bewegungskarten gezogen. Der Spielplan ist in Felder unterteilt, von denen auf einigen Türme und magische Quellen stehen. Letztere sind wichtig für die „Währung“ Zauberpunkte. Normalerweise kostet ein Feld einen Bewegungspunkt. Es gibt unwirtliche Gebiete wie Sümpfe oder Gebirge. Um sie zu durchqueren sind zwei Bewegungspunkte pro Feld nötig.

Angesteuert werden die Türme, die bei Erreichen im Tausch gegen Zauberpunkte umgedreht werden. Darunter verbergen sich die ersehnten Zauberkugeln sowie allerlei weitere nützliche Dinge, die die Spieler auf ihrem Tableau sammeln können.
Drei Zauberkugeln oder drei besiegte Monster – fertig ist der Umsturz
Oder die Monster. Die und auch gegnerische Spieler werden via Würfelduell bekämpft – wer höher würfelt, gewinnt. Allerdings kann ein Spieler mit Zauberkarten zusätzliche Angriffspunkte anhäufen. Drei besiegte Monster oder drei gefundene Zauberkugeln sind die Utensilien zum gelungenen Umsturz.
Zum Spielende hin beginnt der Wettlauf zwischen den fantastischen Baronen. Troll und Yeti, Zyklop und Zauberer, Gnom und Golem – wer die Aufgabe erfüllt oder die nötigen „Zutaten“ zur Revolution gesammelt hat, muss das Schloss in der Mitte des Spielplans erreichen. Was der Rest der Fürstentruppe tunlichst zu verhindern versucht.

„Realm of Wonder“ ist so gar nichts für Anfänger
Für Einsteiger ist „Realm of Wonder“ definitiv die falsche Wahl. Und es ist sicher eines der Spiele, für das gilt: Je mehr Spieler am Tisch sitzen, desto spannender wird es. Selbst mit vier von sechs Spielern sind die Zugmöglichkeiten so vielfältig, dass sich die Kontrahenten viel zu selten begegnen. Und damit fällt die Option „andere Spieler bekämpfen“ doch recht schnell unter den Tisch.

Wer sich aber auf Geschichte, Aufgaben und die sicher nicht ganz einfache Anleitung einlässt, der bekommt mit „Realm of Wonder“ ein anspruchsvolles Kennerspiel mit kreativem Spielplan und sehr schön gestaltetem Material.
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