Die verheerenden Buschbrände in Australien haben katastrophale Schäden verursacht. Für Mensch und Natur. Da scheint es fast sarkastisch, sich in Form eines Brettspiels damit zu beschäftigen Tiere in Arealen des Outbacks anzusiedeln. Oder seltsam passend. „Outback“ von Michael Kiesling jedenfalls ist bei aller unfreiwilligen Aktualität des Themas ein wunderbares Würfel-Sammel-Spiel für Groß und Klein.


Jeder der zwei bis vier Ranger hat ein eigenes Stück Outback, für das er zuständig ist. Dort sollen die überaus putzigen Tierchen Australiens – Känguru, Emu, Koala, Waran und Schnabeltier – möglichst zusammen mit Artgenossen untergebracht werden. Dazu gibt’s den Jeep des Oberrangers, auf dem jeweils fünf Tierplättchen Platz finden, die im Verlauf des Spiels immer wieder aus dem Stoffbeutel nachgezogen werden.

In Outback werden Tiere gesammelt
Wer an der Reihe ist, lässt die sechs Tierwürfel rollen, um Kombinationen zu erfüllen. Denn die Reihen im eigenen Outback sind nummeriert. Heißt also, um ein Tier in der Fünferreihe anzusiedeln, braucht man fünf gleiche Tiersymbole. Zum Glück gibt es auch eine Jokerseite auf dem Würfel. Bis zu dreimal darf man würfeln. Danach dürfen die passenden Plättchen genommen werden, also beispielsweise mit drei Emu- und zwei Koalasymbolen je eines der beiden Tiere vom Jeep. Der Emu kommt dann in die Dreier-, der Koala in die Zweierreihe.
Für platzierte Tiere gibt es sofort Punkte, die in Form von ein bisschen klein geratenen Markerplättchen am linken Outback-Rand nach oben gerückt werden. Wichtig: Wer von einem Tier am Ende gar keinen Vertreter hat bekommt Minuspunkte. Außerdem möchte es jeder Ranger mit zwei der Miniplättchen um die Ecke an den oberen Rand des Outbacks schaffen, weil nur die drei letzten Marker am linken Rand am Ende tatsächlich gewertet werden. Das geht am besten durch im Sport so unbeliebte Rudelbildung. Wer aber einen Koala so platziert, dass er eine Gruppe von zwei anderen Koalas berührt, bekommt insgesamt drei Punkte, also für jedes Tier des Rudels einen. Ziel ist es also, Tiergruppen zu versammeln wofür aber durchaus einiges Würfelglück nötig ist.
Spiel dank Varianten abwechslungsreich

Und – da sind wir wieder ein wenig näher an der aktuellen Lage in Australien: Wer kein Tier nehmen kann, weil nichts Passendes gewürfelt wurde, muss ein Tierplättchen aus dem Beutel nehmen und mit der Rückseite nach oben ablegen – als verlorene Landschaft in verdorrter Wüstenoptik, die am Ende zwei Minuspunkte bringt.
Gleich mitgeliefert wird die Variante „Outback plus“, bei der es für Verschiedenes Bonuspunkte gibt – beispielsweise für den, der zuerst eine bestimmte Reihe auf dem Spielfeld komplett gefüllt hat, wer zuerst fünf Tiere einer Sorte oder mit einem Marker den Sprung um die linke obere Ecke geschafft hat. Dafür wird der Spielplan umgedreht und es kommt der siebte Tierwürfel ins Spiel, weil es nun sieben Outback-Reihen mit „Frischflausch“ zu besiedeln gilt.
Unterhaltsamere Plus-Variante
Vor allem für geübtere Spieler ist die Plus-Variante unterhaltsamer. Das Grundspiel bietet dagegen für Einsteiger den passenden Anspruch. Kieslings „Outback“ ist ein durchweg gut gestaltetes Spiel, das gerne wieder aus dem Regal geholt wird.

Nach vielen, vielen Runden „Outback“ haben wir nur ein Problem: So langsam löst sich die Farbe von den Würfeln und die Tiere sehen ein wenig pixelig zerstört aus, da fehlt dem Koala ein Auge und dem Schnabeltier einiges an Fell und Kontur. Aber vielleicht gibt es ja noch Ersatz. Wir fragen mal bei HUCH! nach…

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