Oh my Ring!: Eine runde Sache

Kennt ihr diese kleinen Apps, vollgepackt mit Werbung, bei denen die User farblich markierte Flächen auf verschiedenen Positionen immer wieder so umsortieren müssen, dass am Ende die farbliche Reihenfolge stimmt? Mal sind es Flaschen mit Wasser, mal sind es Bälle auf Stäbe. Und mal sind es Ringe. Und um genau die und deren Farbe und Position geht es auch bei „Oh My Ring!“ von Olivier Mahy, einem partytauglichen Geschicklichkeitsspiel mit Knobelfaktor.

  • Autor: Olivier Mahy
  • Illustration: Felix Kindelán
  • Spielerzahl: zwei bis vier
  • Alter: ab zehn Jahren
  • Dauer: 15 Minuten
  • Lustige Startspielerbestimmung: wer zuletzt einen Ring berührt hat
  • Verlag: Helvetiq

Zunächst erhält jeder Spieler je zwei Ringe der Farben gelb, blau, rot und grün und verteilt sie zufällig auf alle Finger außer die Daumen. Was mit ihnen passiert, geben gleich die Karten vor. Die oberste Karte vom Nachziehstapel wird umgedreht. Deren Vorderseite zeigt eine oder zwei Hände und die geforderten Farbpositionierungen.

Mit Schütteln und Wackeln

Für das Tauschen der Ringe gibt es Regeln. Die Spielerinnen dürfen Ringe nie mit zwei Fingern aufnehmen oder bewegen. Stattdessen werden die Kringel mit Schütteln und Wackeln vom einen Finger auf den Anderen gerüttelt – maximal mit Hilfe eines weiteren Fingers, der zum Drücken oder Halten benutzt werden darf. Was nicht nur urkomisch aussieht, sondern auch gar nicht so einfach ist Denn es müssen sich ja auch noch immer zwei Fingerspitzen berühren, wenn man den Ring auf einen anderen Finger bekommen will. Wer einen Ring fallen lässt, darf ihn ebenfalls nur mit einem Finger wieder aufnehmen.

Konzentration ist gefragt, nicht nur um die Kringel in der richtigen Reihenfolge neu zu platzieren. Sondern auch bei den Einschränkungen, die in jeder Runde neu die Rückseite der obersten Karte des Nachziehstapels angibt. Die Aufgaben reichen von einfach bis kompliziert.

Elefantengedächtnis trifft Spiegelung bei „Oh My Ring!“

Normalerweise bleibt die Anforderung für die ganze Runde offen liegen. Nur beim Elefantengedächtnis muss man sich die Position merken, ehe die Karte wieder verdeckt wird. Geschlossene Augen auf der Kartenrückseite zeigen dem Spieler, dass sie mit ihren Händen unterm Tisch spielen müssen, sie aber zwischendurch anschauen dürfen. Bei „Drei Farben“ fliegt eine Farbe raus, die beiden Ringe kommen auf den Tisch. Bei „Laut“ rufen die Spieler jede Farbe, die sie tauschen, über den Tisch. Das waren die leichten. 

Deutlich komplexer wird’s bei der Spiegelung. Hier wird die rechte Hand zur linken und umgekehrt und nimmt ihre Ringpositionen mit.  Unkonventionell bedeutet, dass die Position der Ringe um eins nach links oder rechts verschoben wird und dann erst zu erfüllen ist. Der äußere Finger bleibt aber, wie er ist, sodass Ringe, die dorthin gelangen würden, oben auf schon vorhandene Ringe gesteckt werden. Und dann gibt es noch die umgedrehten Farben, wobei aus gelb-rot-grün am Ringfinger der linken Hand grün-rot-gelb werden muss. 

Zur Strafe Ringe auf Tisch fallen lassen – und einsammeln

Wer einfacher starten will, nimmt die Karten mit zwei Händen raus. Gespielt werden kann auch im Team von zwei mal zwei Spielern, wobei dann einer mit der linken und einer mit der rechten Hand spielt und die Ringe zwischen den Spielern hin und her getauscht werden müssen, bis die Karte erfüllt ist.

Denkt ein Spieler, er hat die Karte mitsamt Einschränkung erfüllt, ruft er laut „Oh My Ring!“. Dann prüfen die anderen, ob es wirklich stimmt. Ist alles richtig, bekommt der Spieler die Karte, die nächste vom Nachziehstapel wird umgedreht und weiter geht’s. Denn ist auch nur ein Ring falsch, darf der Spieler es zwar, wie die anderen auch, noch einmal versuchen.Er muss aber zuerst alle seine Ringe auf den Tisch fallen lassen und sie wieder aufsammeln – ohne einen Ring mit zwei Fingern zu berühren. Die anderen dürfen schon weiterspielen, um die richtige Kombination zu schaffen. 

Jeder Spieler startet „Oh My Ring!“ mit eigener Ringordnung

Ist eine Runde vorbei, bleiben die Ringe bei allen so, wie sie gerade sind. So hat irgendwann jeder Spieler andere Voraussetzungen, und kann mit Glück schneller eine Karte erledigen, weil seine Ringe günstiger liegen als bei den anderen. Es gewinnt, wer zuerst fünf Karten gesammelt hat. 

„Oh My Ring!“ ist ein schnell erklärtes und doch sehr abwechslungsreiches Geschicklichkeitsspiel mit hohem Spaßfaktor. Die Ringe sind groß und stabil, lassen sich gut aufnehmen und von Finger zu Finger bewegen. Die Aufgaben sind unterhaltsam und durch die immer neue Kombination aus Vorder- und Rückseite der Karten wird es nicht langweilig. Und Werbeunterbrechungen wie bei den Apps gibt es vor der nächsten Runde garantiert nicht!

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