Willkommen in der „Ninja Academy“. In den folgenden Minuten werden die Anwärter auf die Meisterschaft im Ninjitsu ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen müssen. Lachanfälle inklusive. „Ninja Academy“ von vier französischen Autoren, das der junge Verlag „Spiel das!“ aus Weiler bei Bingen nach Deutschland geholt hat, ist ein extrem unterhaltsames Spiel für drei bis fünf geschickte, bluffende, zockende, zielende Nachwuchsninjas.
Zu Beginn der Partie werden fünf weiße und fünf schwarze Ninjas und zehn braune Balken, alles aus Holz, bereit gelegt. Zudem erhält jeder Spieler eine Tatami-Karte, die ihm eine Ziffer zuordnet und auch sonst für allerlei benötigt wird. Die Rückseite der Karte ziert auch das Bild einer Tatami, also einer asiatischen Reisstrohmatte. Vorne sind, wie auch auf den anderen Karten, höchst lustige Zeichnungen von Ninjas in mehr oder minder erfolgreicher Aktion zu sehen.
Klassensprecher der „Ninja Academy“
Die Ninjaschüler bestimmen einen Klassensprecher, der fortan die Aufgabe hat, die Herausforderungen, denen sie sich alle gleichzeitig oder in Duellen stellen müssen, vorzulesen – mit getragener Stimme, bitte schön. So wünscht es die Anleitung.
Bevor hier eine zur Ninjitsu-Meisterin erklärt wird, gilt es Prüfungen zu bestehen. Je nach Spielerzahl sind es immer drei Gruppen-Herausforderungen zwischen ihnen jeweils vier bis fünf Duelle. Hier ist auf Übersichtskarten angegeben, wer gegen wen antritt, also erst Spieler mit Tatami 1 gegen Tatami 2, dann 3 gegen 4, dann 1 gegen 3 und so weiter.
Viel Gelächter nicht nur bei Gruppen-Prüfungen
Bei Gruppen-Prüfungen spielen alle gleichzeitig. Da müssen mal möglichst schnell möglichst viele Ninjas von der Tischmitte weggegrabscht werden, ohne die dazwischenliegenden Balken zu erwischen. Mal wird über angezeigte Fingerzahlen um den Sieg gezockt, wenn gleiche Anzahlen rausfliegen und der gewinnt, der als einziger die höchste Zahl zeigt. Lustig wird es vor allem bei Prüfungen wie dem „Ausweichen“. Da stellt sich jeder Spieler einen Ninja auf den Handrücken und versucht mit dieser Hand die Ninjas der anderen runterzuschubsen, ohne den eigenen zu verlieren.
Man glaubt gar nicht, wie albern man beim Ausbilden von Ninjas sein kann. Der Ninja, der die Gruppen-Herausforderung gewinnt, bekommt drei Siegpunkte – natürlich Ninjastern-Plättchen.
Für Ninja-Geschicklichkeit-Beobachtungsgaben-Blufffähigkeit-Gesamtkompetenz
Bei Duellen spielen immer zwei gegeneinander – und alle anderen können auf den Sieger wetten, indem sie ihre Tatamikarte zu demjenigen legen, von dem sie glauben, dass er das Duell gewinnt. Auch hier ist der Ninja-Geschicklichkeit-Beobachtungsgaben-Blufffähigkeit-Gesamtkompetenz kaum eine Grenze gesetzt. Mal steht ein Balken in der Tischmitte und die Ninjafiguren müssen vom Tischrand mit einem Finger so nah wie möglich an den Balken geschnippt werden. Oder jeder erhält fünf Balken und einen Ninja, und muss einen Turm hochkanter Balken mit Ninja obendaruf bauen. Oder man muss fünf Ninjas auf die Fingerspitzen einer Hand stellen und ja, das ist so wackelig, wie es klingt.
Die Ninjas werden auch mal als Würfel verwendet und müssen auf die Art in bestimmte stehende oder liegende Positionen gebracht werden. Da fliegen die Ninjas des öftern nicht nur vorm inneren Auge im Kampfsprung vorbei oder rauschen elegant in Flugrollen durch den Trainings-Dojo. Für ein gewonnenes Duell gibt es zwei Ninjasterne, wer auf den richtigen Sieger getippt hat, gewinnt ebenfalls einen. Am Ende ist Ninjitsu-Meister, wer nach der letzten Gruppen-Herausforderung die meisten Ninjasterne gesammelt hat.
„Ninja Academy“: Willkommene Abwechslung für Vielspieler
Es würde zu weit führen, alle 24 Herausforderungen zu beschreiben, aber seid versichert: Es wird nicht langweilig und ist sowohl für Einsteiger ein großer Spaß wie auch für Vielspieler eine willkommene Abwechslung durch den variablen Mix aus vielen verschiedenen Fähigkeiten, die von den Ninjas gefordert sind.
Da man immer nur drei der Gruppen-Herausforderungen und auch bei Weitem nicht alle Duell-Karten spielt, entdeckt man immer wieder eine neue Aufgabe, was den Wiederspielwert hoch hält. Das macht „Ninja Academy“ sowohl für die kleine Party als auch als auflockernden Auftakt für die Spielerunde zur perfekten Wahl. Ich muss jetzt übrigens weg. Es geht jetzt zurück ins Dojo, es muss trainiert werden!
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