Na, ihr Lieben, wie steht’s denn so um euer räumliches Denken? An dieser Stelle sei verraten: Wem das abgeht, der wird bei „La Boca“ von Inka und Marcus Brandt keinen Spaß haben. Allen anderen sei gesagt: Außerordentlich wenige Spiele haben in diversen Runden so große Begeisterung hervorgerufen wie dieses wunderbare Machwerk, das in kürzester Zeit erklärt ist und als Mischung aus Zauberwürfel und Tetris daherkommt.
Im Mittelpunkt stehen elf hölzerne Bauteile in elf Farben und fünf Formen – länglich, L- oder würfelförmig. Die drei bis sechs Spieler werden in stetig wechselnden Zweiergruppen aktiv. Das regeln Spielermarker. Jeder hat seinen eigenen und je einen von jedem anderen Spieler. Wer an der Reihe ist, zieht einen der anderen Marker. Das sorgt dafür, dass am Ende jeder zweimal mit jedem gespielt hat.
Bauen auf einem Vier-mal-Vier-Raster
Die beiden, die an der Reihe sind, sitzen einander gegenüber, die Spielbox zwischen sich. Auf der Box liegt der Spielplan, in dessen Mitte ein vier mal vier Quadrate großes Feld eingezeichnet ist. Auf einer Seite davon ist eine mitgelieferte Stoppuhr versenkt, auf der anderen Seite ist ein Schlitz.
Nun wird eine der Aufgabenkarten vom Stapel gezogen, hochkant in den Spalt gesteckt, sodass die obere Hälfte zu sehen ist, und die Stoppuhr startet. Die Karte zeigt eine Anordnung von farbigen Würfeln. Das aktive Duo muss nun die bunten Bauteile so auf den Feldern anordnen, dass nur noch genau die Farbwürfel, die die Karte zeigen, zu sehen sind – in der richtigen Anordnung.
Bei „La Boca“ ist Kommunikation gefordert
Problem eins: Der eine hat keine Ahnung, was der andere wo braucht. Kommunikation der Marke „Ich brauche ganz rechts unten einen roten Würfel, obendrauf orange und weiß und ich darf kein Grün sehen“ ist nun gefordert.
Problem zwei: Die Karte zeigt ein zweidimensionales Bild. Bauen muss das Spielduo aber nicht nur in die Höhe und Breite, sondern auch in die Tiefe. Und das kann für ziemliches Kopfzerbrechen sorgen.
Zwei Schwierigkeitsstufen
Vor allem beim schwereren der beiden Aufgabenkartenstapel. Einerseits, weil dann das sperrige L-förmige rote Teil mitverbaut werden muss, das definitiv in den seltensten Fällen einfach unterzubringen ist. Andererseits, weil die Anordnung der Holzteile an sich schwieriger wird und gerne mal ein oder zwei Blicks zwischen anderen versteckt werden müssen, damit die Karte erfüllt ist. Die maximale Bauzeit von zwei Minuten fühlt sich da auf einmal richtig kurz an.
Je schneller, desto mehr Punkte bei „La Boca“
Sobald sich beide Spieler einig sind, ihre Abbildung nachgebaut zu haben, wird auf die Stoppuhr gedrückt. Je weniger Zeit vergangen ist, desto mehr Punkte gibt’s. Zuerst kontrollieren aber die Mitspieler, ob auch wirklich richtig gebaut wurde.
Am Ende siegt der Zauber-Tetris-Würfel-Baumeister, der die meisten Punkte kassiert hat. Und egal, wie lange die Runde gedauert hat – man will direkt noch eine hintendran hängen und bauen, tüfteln, weiterknobeln. Deshalb gehört „es „La Boca“ immer noch zu meinen Lieblingsspielen, das es trotz kurzer Spieldauer zum abendfüllenden Renner bringt, ohne zu langweiligen.
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