Auf weit entfernten Hochebenen haben Hohepriester erstaunliche Kräfte entwickelt: Sie können eine eigene Sonne um ihre wachsenden Inseln wandern lassen. „Helios“ heißt das anspruchsvolle, wunderbare Spiel, bei dem es nicht nur um die Sonne geht, sondern auch darum, Rohstoffe zu sammeln, Gebäude zu bauen, Mana und Personenkarten zu ergattern. Und am Ende die meisten Siegpunkte zu haben.

Dafür haben sich Martin Kallenborn und Matthias Prinz ein nicht ganz einfaches, aber sehr gut durchdachtes Spielsystem überlegt. Wo andere Spiele überfrachtet wirken, möchte man bei „Heolios“ nichts weglassen. Obwohl zu Beginn richtig viel Material – Startspielerdrachen über Rohstoffwürfel, Tempel, Land- und Aktionsplättchen, Manaknubbel und je zwei Spielertableaus – aufgebaut werden muss.
Je nach Aktion Mana, Sieg- oder Sonnenlaufpunkte
Je nach Anzahl der Hohepriester werden unterschiedlich viele Durchgänge gespielt, die jeweils aus drei Phasen bestehen. Den Anfang machen vier Aktionsrunden. Die Spieler können jeweils entscheiden, ob sie ein Landplättchen auf ihrem schön gestalteten Inseltableau anbauen, einen Tempel oder ein Gebäude errichten oder ihre Sonne um ihre Insel herum bewegen wollen.
Neues Land und Tempel darauf bringen mehr Rohstoffe. Gebäude müssen die Spielerinnen mit Rohstoffen bezahlen und auf ihrem Stadttableau errichten. Ihre Funktionen dürfen teils einmal, teils mehrfach angewendet werden. Sie können Mana, Sieg- oder Sonnenlaufpunkte bringen.
Sonne lässt Rohstoffe wachsen
Wie weit die Sonne rücken darf, zeigt eine Skala auf dem Inseltableau an. Die Sonne hat einen Startplatz auf dem Tableau und läuft von dort immer im Uhrzeigersinn um die Insel. Je mehr Punkte der Spieler hat, desto freier kann er entscheiden, wo er die Sonne anhalten lässt – und dort entstehen auf leeren Landplättchen neue Rohstoffe. Dazu bringen beschienene Tempel Siegpunkte.
In Phase zwei dürfen mit dem gesammelten Mana Personenkarten gekauft werden – die liebevoll-knuffig und ein bisschen skurril gezeichnet sind. Jede Person hat bestimmte Eigenschaften, die am Spielende auf verschiedene Art und Weise Siegpunkte bringen. Aber nur, wenn sie aktiviert wurden, was wiederum Rohstoffe kostet. Dann können die Charaktere vom Entdecker über die Hellseherin bis zum Erfinder aber die entscheidenden letzten Zähler bringen, die zum Sieg noch gefehlt haben.

Die eigene Sonne wandern lassen bei „Helios“
In Phase drei werden Rohstoffe aufgefüllt, neue Aktionsplättchen aufgedeckt und der Startspielerdrachen wechselt zum nächsten Spieler. Und schon beginnt der nächste Durchgang.
Wenn die erste Runde „Helios“ vorbei ist, möchte man direkt noch eine dranhängen und die Zeit vergessen. Und plötzlich ist die Sonne untergegangen. Aber was soll’s? Wir rücken einfach weiter unsere eigene Leuchtkugel um unsere kleinen Inseln auf einer weit entfernten Hochebene.
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