Hüter der Flammen, aufgepasst! In der Stadt der Drachen gibt es viel zu tun für Schmuck- und Werkeldrachen. Die wollen ihre Heimat aufhübschen und dafür wird fleißig gearbeitet. Läden werden gebaut, Waren eingesetzt und Verzauberungen ausgesprochen. In „Flamecraft“ von Manny Vega haben ein bis fünf Spieler die Gelegenheit, die Drachenstadt im Wachstum auf der Jagd nach Siegpunkten zu begleiten. Das ist in einem herausragenden Spiel gelungen, dessen Mechanismen nicht nur wunderbar funktionieren und das nicht nur grandios ausgestattet ist. Es zeichnet sich auch noch durch eine unaufdringliche Diversität aus. All das macht „Flamecraft“ zu einer wahren Freude und einer Zierde im Spielregal.
Der Aufbau des Spiels ist schnell erledigt. Die Spielmatte mit Ruhmespunkte-Weg und Straßen, an denen die Läden gebaut werden, ausrollen, Karten auslegen und Waren bereitlegen. Jeder Spieler bekommt zwei Werkel- und einen Schmuckdrachen und los geht die lustige Stadtverwandlung. An dieser Stelle sei erwähnt, dass wir immer noch den Begriff „Werkeldrachen“ in der deutschen Übersetzung feiern…
Aber zurück zum Spiel: In Runde eins haben die Flammenhüter sechs Läden zur Auswahl, je einen pro Warenart – Brot, Fleisch, Eisen, Kristall, Trank und Kräuter. Diesen Warenarten sind auch die Werkeldrachen zugeordnet, die immer ein entsprechendes Symbol zeigen und auch noch sehr detailreich passend gezeichnet sind.
Waren sammeln oder Laden verzaubern
Wer an der Reihe ist, besucht mit seiner Drachenfigur einen Laden und hat zwei Aktionsmöglichkeiten: sammeln oder verzaubern. Beim Sammeln erhält der Spieler für jedes abgebildete Symbol eine Ware. Danach darf ein Werkeldrache in einen Laden einziehen, wenn der Ablageplatz das Symbol des Drachen zeigt. Anschließend gibt es die entsprechende Belohnung und einer der Drachen im Laden wird aktiviert.
Jede Drachenart hat andere Fähigkeiten, die von drei verschiedene Waren nehmen bis tausche den Drachen mit einem anderen in der Stadt und aktiviere den neuen Drachen. Wenn es auch der Laden eine Fähigkeit hat, darf die Spielerin nun auch diese nutzen. Dann endet der Zug.
Schmuckdrachen geben Aufgaben
Auch Verzauberungen sind farblich und mit einem Warensymbol den Läden zugeordnet. Für sie sind die Waren nötig, die die Flammenhüter zuvor gesammelt haben. Sind die geforderten Kräuter, Tränke und Co. bezahlt, darf die Verzauberung über dem passenden Laden ausgesprochen werden. Dafür gibt es die auf der Verzauberung aufgedruckte Belohnung. Der Verzauberer schiebt die Karte so unter die Ladenecke, dass das Warensymbol noch zu sehen ist. Denn dank der Magie bringt der Laden nun eine Ware mehr.
Das beste an der Verzauberung ist aber, dass die Spielerin nun alle Drachen in dem Shop aktivieren darf, was sich in Waren und Karten auszahlt. Darunter können auch Schmuckdrachen sein. Sie geben den Flammenhütern, die entweder während des Spiels oder bei der Schlusswertung Ruhmespunkte bringen können.
Neue Läden mit neuen Drachen in „Flamecraft“
Immer, wenn der dritte und letzte Drache einen Laden füllt, kommt ein neuer Laden ins Spiel, in dem wieder Platz für neue Drachen ist. Sind die Nachziehstapel der Verzauberungen oder der Werkeldrachen leer, endet das Spiel mit einem letzten Zug für jeden Spieler. Danach gibt es noch Punkte für übrige Münzen und erfüllte Aufgaben der Schmuckdrachen. Wer die meisten Zähler gesammelt hat, ist der beste Flammenhüter in der Stadt.
Der Weg dahin ist ein ausgesprochen kurzweiliger, was auch an der bemerkenswerten Ausstattung liegt. Von den Läden gibt es so viele verschiedene, dass „Flamecraft“ sehr variabel und abwechslungsreich bleibt. Die Drachen sind nicht nur wunderschön anzusehen, sie haben auch noch meist kreative Namen, die Anspielungen auf ihr Handwerk sind. Da ist „Herb“, das englische Wort für „Kräuter“ ein Drache, der gerade ein Bäumchen wachsen lässt, „Cinnabun“ trägt eine Etagere voller Kleingebäck, während „Flambé“ eine große Pfanne schwenkt, aus der Flammen um das Fleischgericht züngeln. Gleiches gilt für die kunterbunten Schmuckdrachen.
Viele liebevolle Details
Die Verzauberungen sind oft lustige Wortspiele der Marke „Satyramisu“ für den Süßwaren/Brot-Laden oder „Filet Minion“ im Steakhaus. Es gibt praktische und für jede Farbe ein wenig anders gestaltete Rundenübersichten. Die Verzauberungen liegen auf fünf unterschiedlichen Gärten, jeder Laden hat eine eigene Front auf dem Spielplan.
Und dann wären da noch die ebenfalls kreativ benannten Läden, in denen sich neben den werkelnden Werkeldrachen auch Menschen jeden Alters, verschiedener Hautfarbe und aus Kulturkreisen vom hohen Norden bis ins ferne Asien tummeln, mit Kopftuch, Tattoos, Elfenoren oder Hexenhut. Es ist unaufdringlich gelungene Diversität in einem sowieso schon auf breiter Front überzeugenden Spiel.
Deluxe-Edition von „Flamecraft“ erhältlich
Wem all das noch nicht genug ist, der kann sich die Deluxe-Edition gönnen, die mit Metallmünzen, 3D-Druck-Drachen als Spielfiguren, und Waren aus gefärbtem Holz daherkommt und „Flamecraft“ zu einem noch beeindruckenderen Erlebnis macht.
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