Dodelido vs. Dodelido Extreme: Ein klarer Gewinner!

Mit „Dodelido“ hatten wir in diversen Runden schon tierischen Spaß. Da kam Jacques Zeimet plötzlich mit „Dodelido Extreme“ daher. Was unterscheidet die Spiele? Und welches ist besser?

  • Autor: Jacques Zeimet
  • Illustration: Rolf (ARVi) Vogt
  • Spielerzahl: zwei bis sechs (Dodelido), zwei bis fünf (Dodelido extreme)
  • Alter: ab acht Jahren
  • Dauer: 20 Minuten
  • Lustige Startspielerbestimmung: keine
  • Verlag: Drei Magier

Fangen wir mit „Dodelido“ an. Allein schon für die Tierzeichnungen von Rolf Vogt hab‘ ich das Spiel gefeiert. Schildkröte, Flamingo, Kamel, Zebra, Pinguin und Krokodil sind einfach skurril-lustig gestaltet. Bis auf das Reptil gibt es sie in den Farben pink, grün, gelb, blau und weiß. Die Karten werden gemischt und gleichmäßig an alle Spieler verteilt. Jede nimmt ihren Stapel verdeckt in die Hand.

Simple und komplexe Aufgabe: Sag, was die Auslage zeigt

Die Aufgabe bei „Dodelido“ ist so simpel wie komplex: Sag, was die Auslage zeigt. Dafür legen die Spielerinnen nacheinander Karten von ihrem eigenen Stapel offen in der Mitte ab, immer reihum auf drei Stapel. Und dann muss schnell eine Aussage her.

Folgendes ist möglich: Gibt es eine Übereinstimmung bei mindestens zwei Karten entweder einer Tierart oder einer Farbe, muss sie genannt werden. Also bei zwei unterschiedlich farbigen Flamingos und einem anderen Tier in dritter Farbe „Flamingo“. Bei zwei unterschiedlichen, blauen Tieren und einem dritten Tier in anderer Farbe „Blau“.

Mehrheiten sind das Dauerthema

Es kann auch um Mehrheiten gehen: Zwei gelbe Flamingos und ein gelbes Kamel sind drei gelbe Tiere, zwei Tierarten, die Antwort ist also „Gelb. Bei drei Kamelen, zwei weiß, zwei gelb, hat die Tierart die Mehrheit – „Kamel“ wird gerufen.

Lustig wird es aber eigentlich erst, wenn es keine Mehrheit gibt, also bei den drei Karten zwei Tiere weiß und zwei die gleiche Tierart sind. Denn nun kommt das namengebende „Dodelido“ ins Spiel. Es ist der Ausruf für „Es gibt keine Mehrheit“. Das aber immer so schnell richtig zu erkennen und nicht aus Versehen doch das Tier oder die Farbe zu rufen – schwierig, kann ich euch aus Erfahrung sagen. Schwierig, aber auch ziemlich witzig.

Manchmal ist bei „Dodelido“ die Antwort einfach: „Nix“

Übrigens kann es natürlich auch vorkommen, dass es weder für Tierart noch Farbe eine Übereinstimmung gibt. Dann ist die richtige Aussage „Nix“. Das gilt natürlich auch immer, wenn die allererste Karte gelegt wird.

Wir haben aber noch zwei Sonderfälle. Die Schildkröte ist immer ein bisschen langsamer. Darum wird für jede ausliegende Schildkröte erst mal ein „Öh“ fällig. Im besten Falle führt das zu so unterhaltsamen Aussagen wie „Öh nix“ oder gar „Öh, Öh, Dodelido!“ Lacher sind am Tisch die Regel, vor allem schadenfrohes Gelächter, wenn das „Öh“ vergessen wurde oder es doch gar kein „Dodelido“ sondern „Öh, gelb“ war. Denn Fehler, Versprecher, zu langes Zögern haben alle den selben Effekt: Der Verursacher muss alle ausliegenden Karten auf die Hand nehmen.

Ringe ausziehen, falls das Krokodil auftaucht – ja, das ergibt Sinn!

Das gilt auch für den, der als letztes, wenn ein Krokodil gespielt wurde, auf eben jenes und die Hände der Mitspieler haut. Kleiner Tipp: Zieht eure Ringe aus, das tut sonst echt weh.

Wer zuerst alle Handkarten losgeworden ist, gewinnt. Soweit so unterhaltsam. Das ist so lustig, wie es klingt. Darum mögen wir „Dodelido“ sehr. Stellt sich natürlich die Frage: Was ist nun das Extreme an „Dodelido Extreme“? Erstens: Es gibt abgesehen vom erhalten gebliebenen Flamingo andere, nicht minder kuriose Tiere: Löwe, Affe, Giraffe und Schlange. Das Faultier ersetzt die Schildkröte beim „Öh“-Verursachen, hat aber keine Farbe mehr und wirkt deshalb nicht mehr bei Mehrheiten mit. Dazu kommt noch ein Wecker, der funktioniert wie das Krokodil.

Vier statt drei Stapel in der Mitte bei „Dodelido Extreme“

Wie beim Vorgänger werden die Karten gemischt und komplett verteilt. Auch hier gilt: Wer einen Fehler macht, muss die ausliegenden Karten nehmen. Wer zuerst alle Karten los ist, gewinnt.

Diesmal werden aber durch das Reihum-Ablegen von Karten aller Spieler aber vier statt drei Stapel in der Tischmitte gebildet. Nicht neu: Die Aussage „Nix“, wenn gar nichts zusammenpasst. Geblieben ist auch, dass es um Mehrheiten von Tierart oder Farbe geht.

Gleich häufige Merkmale machen’s unübersichtlich

Ganz und gar nicht wie beim Vorgänger: Wenn Merkmale gleich häufig vorkommen wird es jetzt unübersichtlich. Sind auf zwei Karten Mermkale gleich häufig vorhanden – also zwei pinke Flamingos – heißt es jetzt „Dodo“. Sind Merkmale auf drei Karten gleich oft abgedruckt – drei grüne Löwen (drei Löwen, dreimal grün) oder zwei Flamingos, davon einer pink, und eine pinke Giraffe (zwei Flamingos, zweimal pink) – wird es „Dodelido“. Bei Merkmalen, die gleich oft bei vier Karten zu sehen sind, wird „Didelidi“ draus. Das wären dann zwei Giraffen und zwei schwarze andere Tiere oder drei gelbe Tiere, davon zwei Löwen und eine Giraffe, dazu noch ein blauer Löwe (drei Löwen, dreimal gelb) oder zwei Schlagen, davon eine gelb, eine blau, und ein anderes blaues und ein anderes gelbes Tier (zweimal blau, zweimal gelb, zweimal Schlange).

Bitte was? Genau.

Unnötigerweise noch eins draufgesetzt bei „Dodelido Extrem“

Wo „Dodelido“ ein witziges Spielchen für muntere, reaktionsschnelle Runden war, wirkt „Dodelido Extreme“ als hätte unbedingt noch eins draufgesetzt werden müssen. Dabei hatte das wunderbare „Dodelido“ das gar nicht nötig. Es ist gut so, wie es ist.

Die Extrem-Variante sorgt eher für Verwirrung und viel Nachfragerei, wann man denn nochmal was sagen muss. Bestimmt kommt man irgendwann auch dabei in den Flow. Aber um uns das länger anzutun, hätten wir vorher „Dodelido“ nicht haben dürfen. Der Vorgänger macht einfach Spaß, ohne mühsames Dodo-Dodelido-Didelidi-Unterscheiden-Lernen.

Wir bleiben lieber beim Ursprung

Weitere Pluspunkte für „Dodelido“: Dass die Schildkröte bei den Farben und damit den Mehrheiten mitmischte, gefiel uns besser als das farbneutrale Faultier. Gleiches gilt für das Krokodil mit seinen unterschiedlichen Gesichtsausdrücken im Gegensatz zum einfach nur schrillenden Wecker. Und auch die rechteckigen Karten sind irgendwie handlicher als die Runden der Extreme-Version.

Alles in allem bleiben wir lieber beim Ursprung und warten auf das nächste „Öh, Öh, Dodelido“.

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