Die Portale von Molthar: Jeder will den weißen Drachen

Ihr Helden von Molthar seid aufgerufen, das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse wiederherzustellen, das der Schwarzmagier Ulfried zerstörte. Dafür müsst ihr allerdings erst einmal eure Macht stärken mit Hilfe von märchenhaften Figuren, die durch „Die Portale von Molthar“ zu euch gelangen. Das gleichnamige Kartenspiel von Johannes Schmidauer-König bringt zwei bis fünf Spieler zu einem unterhaltsamen Zahlen-Kombinationsspiel zusammen.

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  • Autor: Johannes Schmidauer-König
  • Illustration: Dennis Lohausen
  • Spielerzahl: zwei bis fünf
  • Alter: ab zehn Jahren
  • Dauer: 30 bis 45 Minuten
  • Lustige Startspielerbestimmung: keine
  • Verlag: Amigo

Das Spiel ist schnell aufgebaut und erklärt. Zwei Kartenstapel werden nebeneinandergelegt, einmal für sogenannte Perlenkarten mit Zahlenwerten von eins bis neun, einmal für Charakterkarten. Aufgedeckt werden zwei Charaktere und vier Perlenkarten. Zudem bekommt jeder Spieler ein Portal mit zwei Ablageplätzen.

Wer an der Reihe ist, kann drei Aktionen aus vier Möglichkeiten auswählen: eine Perlenkarte aussuchen, alle vier offenen Perlenkarten durch neue ersetzen, eine Charakterkarte nehmen und aufs eigene Portal legen oder einen Charakter aktivieren. Die Aktionen sind mehrfach und in beliebiger Reihenfolge erlaubt. Man kann also beispielsweise eine Perle einsammeln, einmal alle ersetzen und dann noch eine nehmen.

Ziel bei „Die Porthale von Molthar“: Charaktere aktivieren

Das Ziel: die auf dem eigenen Portal liegenden Charaktere mit passenden Kombinationen von Perlenkarten zu aktivieren. Um das beispielsweise mit dem Golem zu tun, müssen vorher die Perlen mit 1, 3, 5 und 7 gesammelt werden. Wer die Medusa will, braucht drei Karten, die zusammen den Wert sieben ergeben. Erschwert wird das durch die Regel, dass ein Spieler am Ende seines Zuges nicht mehr als fünf Perlenkarten auf der Hand haben darf.

Ist ein Charakter aktiviert, wird er eben das Portal gelegt. Ab sofort zählen die auf jedem Charakter notierten Machtpunkte. Außerdem wird – wenn vorhanden – eine der vielfältigen Zusatzfähigkeiten ausgelöst. Die könne einmalig (roter Hintergrund) oder immer wieder zu einem bestimmten Zeitpunkt im eigenen Zug genutzt werden (blauer Hintergrund).

Zusätzliche Aktionen oder veränderte Werte

Beispielsweise darf ein Spieler ausgespielte Karten zurück auf die Hand nehmen. Andere Karten erlauben zusätzliche Aktionen oder ändern Werte von Perlenkarten. Der Zwerg liefert dauerhaft den Wert einer Perlenkarte, und kann immer wieder als diese Zahl eingesetzt werden. Besonders beliebt: der weiße Drache, der zwar keine Punkte bringt, aber als permanenter Joker gilt. Wer ihn früh im Spiel sein Eigen nennt, hat einen klaren Vorteil – den es aber mit vier passenden Perlenkarten erst einmal zu aktivieren gilt.

Ziel ist es, zwölf oder mehr Punkte zu sammeln. Schafft das ein Spieler, wird die Runde noch zu Ende gespielt. Wer danach die meisten Punkte hat, gewinnt.

„Die Portale von Molthar“ funktioniert bestens

Auf einen einfachen, gut funktionierenden Spielmechanismus hat Schmidauer-König ein Fantasy-Thema gepackt. Das ist einerseits ein thematisch wilder Ritt durch die verschiedensten Mythen, Legenden und Märchen von Peter Pan über die fliegenden Affen aus „Der Zauberer von Oz“ bis Einhorn, Zwerg und der Verrückte Hutmacher aus „Alice im Wunderland“. Das passt auch deshalb nicht hundertprozentig, weil nicht ganz plausibel ist, warum mit Perlen engagierte Märchenfiguren wie Rotkäppchen oder Schneewittchen besonders geeignet sind, um einem Schwarzmagier den Garaus zu machen.

Spaß macht „Die Portale von Molthar“ trotzdem. Viel sogar. Es überzeugte schon verschiedene Spielrunden – gerne auch mit „Bring‘ das doch mal wieder mit!“ am Ende des Abends. Allerdings kann es bei ungünstiger Kartenkonstellation zu zweit eine zähe Angelegenheit werden. Ansonsten passt die Mischung aus Glück, Strategie und einem kleinen bisschen Gemeinheit gegenüber den Mitspielern aber hervorragend. Und die mystischen Figuren? Nehmen wir als Ratespiel, um herauszufinden, wer aus welcher Geschichte stammt. Darum: Portale und Magie hin oder her – noch eine Runde bitte!

Erweiterungen

Für „Die Portale von Molthar“ gibt es eine Mini-Erweiterung, in der Plättchen die umgedrehten Karten als Diamanten ersetzen. Die Rückseiten zeigen eine Zahl oder einen Blitz. Das heißt, sie dürfen einmalig als eine Perlenkarte des entsprechenden Werts oder als zusätzliche Aktion benutzt werden, ehe sie wieder in den Vorrat zurückwandern.

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