Carpe Diem: Wer baut das schönste Stadtviertel?

Römische Patrizier wollen vor allem eins: Das besser ausgestattete Stadtviertel ihr Eigen nennen. Im Jahre Null im Alten Rom sind zwei bis vier Spieler in „Carpe Diem“ aufgerufen, ihren Bezirk zu verschönern. Dafür gilt es, Teiche und Häuser, Handwerksbetriebe und mehr zu errichten – und natürlich Waren und Siegpunkte zu sammeln.

  • Autor: Stefan Feld
  • Illustration: Lalanda Hruschka
  • Spielerzahl: zwei bis vier
  • Alter: ab zehn Jahren
  • Dauer: 20 Minuten je Spieler
  • Lustige Startspielerbestimmung: wer zuletzt in Rom war
  • Verlag: Ravensburger

Jeder Patrizier hat ein eigenes Tableau vor sich liegen, auf dem nach Regeln, die denen des Klassikers „Carcassonne“ ähneln, gebaut werden darf. Zudem gibt es einen gemeinsamen Spielplan, auf dem die Bauplättchen und die Wertungskarten liegen. Um an die Plättchen zu kommen, rücken die Spieler reihum den Linien nach, die die verschiedenen Anbieter miteinander verbinden. Bei einem davon dürfen sie eines der jeweils vier Plättchen nehmen, dass dann verbaut werden muss.

Angrenzen darf nur, was zusammenpasst

Die goldene Regel: Angrenzen darf nur, was zusammenpasst. Heißt: der alles umgrenzende Rasen an Rasen, der Weinberg an einen Weinberg, das Haus an ein Haus und so weiter. Überbaut dabei ein Patrizier ein Feld mit einer Banderole, wird diese entfernt und er darf auf der Banderolenleiste vorrücken.

Fertige Gebäude oder Landschaften bringen Belohnungen in Form von Münzen oder Waren – Trauben, Kräuter, Hühner, Fische – und später Punkte. Mit den Waren können auch Aufträge bei Zwischenwertungen erfüllt werden.

Unterkünfte von Händler, Handwerker, Verwalter und Bäcker haben andere Vorteile. Beim Bäcker gibt’s Brot, der Handwerker hilft beim Bauen – er sorgt dafür, dass die dunkelgrünen Bauplättchen, die am unteren Spielfeldrand liegen, ins Spiel kommen. Kleiner Kritikpunkt: Die hell- und dunkelgrüne Rückseite der Bauplättchen hätte mehr Kontrast vertragen können. Der Unterschied ist wirklich schwer zu erkennen.

Angrenzen darf nur, was zusammenpasst

Markt und Backstube sind Gebäude, die aus nur einem Plättchen bestehen und bringen daher weniger Ertrag, füllen aber Lücken auf dem Bautableau.

Kurz bevor die Plättchen alle weg sind – die Anzahl wird an die Spieleranzahl angepasst –, sollte man sich überlegen, ob man ein Haus fertigstellt oder es doch noch offenlässt. Denn nur fertige Gebäude bringen Punkte.

Zwischenwertung nach sieben Plättchen bei „Carpe Diem“

Und immer, wenn jeder Spieler sieben Mal ein Bauplättchen erhalten hat, folgt eine Zwischenwertung. Wer auf der Banderolenleiste am weitesten fortgeschritten ist, darf zuerst eine seiner Holzscheiben auf einen der vorgesehenen Plätze zwischen den Wertungskarten legen. Dadurch erhält der Spieler die entsprechenden Punkte oder Waren, wenn er beispielsweise die passende Anzahl Fische besitzt (grüne Wertungskarte) oder abgibt (rote Wertungskarte).

Nach der vierten Runde endet das Spiel mit einer Schlusswertung, dann wird ausgewertet, was gebaut und gesammelt wurde. Außerdem können erfüllte Auftragskarten, die der Bau von Brunnen eingebracht hat, eingelöst und so noch mehr Zähler eingeheimst werden.

„Carpe Diem“: Gut zu verstehendes Plättchenlege-Spiel

Die Materialien des Spiels sind stabil und mit schönen Zeichnungen versehen. Die Bauregeln sind logisch, aber auch altbekannt und bewährt. Sonderregeln mit reduzierten Karten und Bauplättchen für zwei oder drei Spieler machen „Carpe Diem“ variabel, ebenso die immer wieder neu zusammensetzbaren Rahmenteile der Spiel-Tableaus.

Die können in der Endwertung ebenfalls dank zu erfüllender Bauaufgaben punktetechnisch den Ausschlag geben. Trotz vieler Möglichkeiten, Punkte zu bekommen, bleibt „Carpe Diem überschaubar und unterhaltsam. „Carpe Diem“ ist ein einfach zu verstehendes und spielendes Plättchenlege-Spiel, das sich auch bestens für Einsteiger in die Welt der komplexeren Spiele eignet.

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