Zitrushain: Orangen zum Sieg oder Limetten-Abreibung?

von

– veröffentlicht am

Frische, Frucht, Genuss – das dürfte vielen bei Citrusfrüchten einfallen. Ab sofort darf auch das kleine, aber feine Solospiel „Zitrushain“ von Mark Tuck bei dem Gedankengang dazukommen. Beim Kartenlegen werden Würfel erhöht und so möglichst viele Punkte gesammelt.

  • Autor: Mark Tuck
  • Illustration: Mark Tuck
  • Spielerzahl: eins
  • Alter: ab zehn Jahren
  • Dauer: zehn Minuten
  • Lustige Startspielerbestimmung: Solospieler fangen immer an
  • Verlag: Board Game Circus

Das Spielmaterial sind 18 Karten mit je fünf Bäumen und einer Lichtung, außerdem gibt es je fünf Früchtewürfel in Orange (völlig überraschend: Orange), Gelb (Zitrone) und Grün (Limette). Die Farben sind auch in Obstform an den Bäumen zu sehen. Ein bis zwei Früchte hängen an jedem Baum. Außerdem haben wir einen knuffigen Eichhörnchen- und einen Schubkarrenmarker.

Neun Karten für eine Partie „Zitrushain“

Von den 18 verdeckt gemischten Karten zieht man neun, der Rest steht für die Folgepartie bereit und landet erstmal wieder in der Schachtel. Dann legt die Spielerin die oberste Karte aus und zieht zwei Handkarten. Nach und nach spielt sie immer eine Karte und zieht nach, sodass sie immer zwei Karten auf der Hand hat.

Um eine Karte an den bestehenden Hain anzubauen, gilt es Regeln zu befolgen. Die Karte darf um 90 oder 180 Grad gedreht werden. Es muss immer mindestens ein Baum oder eine Lichtung einen

Verschiedene Abdeck-Konstellationen

Baum oder eine Lichtung im Hain abdecken. Dabei sind verschiedene Konstellationen möglich:

Will die Spielerin Baum auf Baum platzieren, müssen die Früchte die identische Farbe haben. Dann addiert sie die Anzahl der Früchte. Der farblich passende Würfel wird auf den Baum gelegt und zeigt die Summe der darunterliegenden Früchte an. Kommt noch eine Frucht der Farbe obendrauf, dreht sie den Würfel wieder höher.

Lichtung auf Baum oder Baum auf Lichtung?

Spielt sie Lichtung auf Baum passiert nichts, wenn kein Würfel auf dem Baum lag. Ist das dagegen der Fall, wandert der Würfel unverändert auf die Lichtung.

Wird ein Baum auf einer Lichtung gepflanzt, passiert ebenfalls nichts, wenn sich dort kein Würfel befindet. Gab es aber einen Würfel, darf wieder nur ein farblich passender Baum darauf liegen. In der folgenden Bildergalerie findet ihr Beispielzüge:

Von der Sechs zum Obstkorb zur Schubkarre bei „Zitrushain“

Bei all dem Früchtegepuzzle ist das Ziel, die Würfel möglichst hoch zu drehen. Sie zeigen Werte von zwei bis sechs und den Obstkorb. Würde ein Würfel über die Sechs hinausgedreht, dreht die Spielerin ihn stattdessen auf den Obstkorb, der am Ende zehn Punkte wert ist. Schafft man es, einen passenden Baum auf den Obstkorb zu legen, darf man den Würfel durch den 15 Punkte zählenden Schubkarrenmarker ersetzen. So weit bin ich übrigens bei Weitem noch nie gekommen, aber man muss sich ja Ziele sezten…

Von der Farblich-passend-Bauregel gibt es einmal pro Partie eine Ausnahme. Dann darf die Spielerin einen beliebigen Baum farblich unpassend auslegen – dafür landet das Eichhörnchen auf dem Baum und ein ausliegender Würfel kommt weg. Der Baum ist blockiert für den Rest des Spiels und das Eichhörnchen bringt am Spielende mindestens einen Minuspunkt, einen weiteren für jeden senkrecht oder waagerecht angrenzenden Würfel.

Eichhörnchen bringt Minuspunkte

Am Ende zählt die Spielerin alle Würfelaugen ohne die „faulen“ Würfel auf einer Lichtung, dazu kommen die Obstkörbe und die Schubkarre. Abgezogen werden noch die Eichhörnchen-Minuspunkte – dabei sind wir doch gar nicht im Nussbaumhain. Das Ergebnis kann in der „Wie war die Ernte“-Tabelle von „Saftlos“ über „Reife Leistung“ bis „Fantsaftisch!“ reichen. Ich bin eher noch Fraktion „Sauer macht lustig“.

„Zitrushain“ ist ein kleines, tüfteliges, gelungenes Kartenpuzzle, bei dem auch das sehr schöne Material mit stabilen Karten, Würfeln und den beiden Holzmarkern überzeugt.

„Rezeptwettbewerb“ als Variante

Bei der Variante „Rezeptwettbewerb“ wird noch die Rückseite der Karten genutzt. Man zieht zufällig zwei weitere Karten und versucht die Anforderungen stellen, um Bonuspunkte zu verdienen. Das kann einfach sein wie die „Eingelegten Limetten“, bei denen im ersten Zug ein Limetten-Würfel platziert werden soll, was einen Punkt bringt. Oder auch deutlich komplexer wie das „Tutti-Frutti-Eis“, das mindestens vier Würfel jeder Farbe im Hain erfordert, aber auch zehn zusätzliche Zähler wert ist. Auf jedem Rezept steht oben links eine Zahl. Die Summer beider Rezepte ist die Zielpunktzahl des Spiels. Das bringt zusätzlichen Wiederspielreiz.

Wer mehr mit Zitrone, Orange, Limette & Co. spielen möchte, dem sei das wunderbare „Citrus“ aus dem Hause dlp games ans Herz gelegt. Was in „Zitrushain“ im Kleinen passiert, ist im Großen ein schönes Plättchenlegen/Workerplacement-Spiel um Plantagen, Fincas und das zitronige Obst.

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert