Punkte und Hunde? Da kann’s nur um getüpfelte Beste-Freunde-des-Menschen gehen und nein, es ist nicht die von Disney berühmt gemachte 101er-Rasse. Zumindest nicht nur. Denn Würfelfreunden könnte schon mal der Gedanke gekommen sein, dass einem auf dem Fell der putzigen Tierchen die eine oder andere Anzahl an Würfelaugen entgegenhüpft. Das hat sich das Autorentrio wohl auch gedacht und mit „Spots“ ein Spiel draus gemacht, das lange variabel bleibt und gute Unterhaltung auch für Einsteiger bietet.
Im Vorrat in der Tischmitte liegen 40 Würfel und 20 Leckerlis – natürlich kleine Holzknochen. Außerdem bekommt jede Hundehalterin einen Garten mit Hundehütte und je zwei Hundekarten. Die sind von John Bond ausgesprochen knuffig illustriert und zeigen diverse Hunde in normalen und kurioseren Positionen mit weißem Fell mit schwarzen Tupfen, in dem tatsächlich – noch in Rot – Würfelaugen zu sehen sind. Lustig benannt sind einige der Tierchen auch noch von Rantanplan (schießt er auch schneller als sein Schatten?) über Messi (vierfüßiger Dribbelkünstler) und Zorro (nur echt mit Maske!) bis Gyoza, Pirogge und Samosa (Ich liebe Teigtaschen. Und Hunde).
Sechs Tricks pro Partie „Spots“
Für alle gut sichtbar landen nun sechs von 22 möglichen Tricks auf dem Tisch. Zwei sind immer dabei und mit roten Schleifen gekennzeichnet: „Laut geben“ und „Rolle machen“. Für das erste Spiel sind dazu „Gehen“, „Laufen“, „Holen“ und „Pfote geben“ empfohlen. In weiteren Runden können andere Tricks in vorgegeben oder zufälligen Kombinationen hinzugenommen werden, wobei immer zu den beiden roten Schleifen je eine in Gelb, Lila, Blau und Grün kommen sollte.
Zu guter Letzt würfelt jeder Spieler noch mit einem Würfel und legt das Ergebnis auf seinen Garten. Der Würfel gilt als vergraben, dazu später mehr. Wer den Würfel mit dem höchsten Wert vergraben hat, beginnt. Frauchen darf sich einen Trick aussuchen und führt die Anweisungen darauf aus. Danach wird der Trick auf die Rückseite gedreht.
Von Tricks und Leckerlis
Eine Spielerin darf die Tricks erst wieder aktivieren, wenn bei ihrem Zug nur noch einer zur Wahl stehen würde. Auf diesen letzten Trick kommt ein Leckerli. Danach dreht sie alle wieder um und weiter geht das Spiel. Wählt ein Herrchen den Trick mit dem Leckerli, darf er es in seinen Vorrat nehmen und dann das Kunststück ausführen.
Und was bringen diese Tricks nun? „Bei Laut geben“ bekommt ein Spieler eine weitere Hundekarte, solange er das Maximum von sechs Hunden im Rudel noch nicht erreicht hat. Danach würfelt er einen Würfel aus dem Vorrat.
Würfel platzieren und Hunde spielen schicken
Bei den meisten anderen Tricks rollen ebenfalls die Würfel. Das sind mal mehr oder mal weniger, mal dürfen nur einige, mal alle davon eingesetzt werden.
Hat ein Spieler Augenzahlen gewürfelt, die auf seinen Hunden noch frei sind, darf er die entsprechenden Würfel auf dem Hund platzieren – aber immer nur einen Würfel pro freien Platz. Ziel ist es, alle Felder auf dem Fell eines Hundes – es sind ein bis drei pro Karte (einmal auch vier, aber das ist kein Hund…) – mit passenden Würfeln zu besetzen. Dann kann der Hund in der nächsten Runde gewertet und damit zum Spielen geschickt werden. Er hat genug Kunststückchen vorgeführt für diese Partie. Für jede gewertete Hundekarte, darf die Spielerin direkt eine neue ziehen.
Ziel bei „Spots“: Sechs Hundekarten werten
Wer zuerst seine sechs Hunde gewertet hat, gewinnt. Die kleine Krux dabei: Wer einen Hund zum Spielen schickt, wählt in der Runde keinen Trick mehr aus. Werten ist also quasi einmal Aussetzen bei der Trick-Show. Wobei: Das gilt nur für „gemächliches“ Zum-Spielen-Schicken. Das geht aber auch „hastig“: Sind alle Flecken aller eigenen Hunde während eines Zugs belegt, darf man sie sofort zum Spielen schicken und neue Hundekarten nachziehen – es wird also kein Zug „verbraucht“. Dafür muss man aber auch mal zocken.
Klingt einfach, ist es spielmechanisch auch. Trotzdem müssen die Würfel erst mal die richtigen Zahlen zeigen. Und das tun sie nun mal nicht immer. Kann eine Hundehalterin nicht alle Würfel, die dank des Tricks im Einsatz waren, auf einem Hund platzieren, verbuddelt einer der Fell-Rabauken die übrigen im Garten.
Zu viele vergrabene Würfel bringen Ärger
Das Problem: Sobald dort die Würfelaugensumme von sieben überschritten ist, gibt es eine Unruhe im Rudel – und alle Würfel von noch nicht gewerteten Hunden kommen zurück in den Vorrat. Man muss danach also mit den noch offenen Hunden von vorne anfangen mit dem Tricktraining.
Hilfreich sind da die Leckerlis, die über die grünen Tricks ins Spiel kommen. Nach dem Würfeln für einen Trick darf die Spielerin entscheiden, ob sie einen der Knochen einsetzt, um den kompletten Wurf nochmal zu würfeln. Gut für den, der genug Leckerlis hat, bis endlich die richtige Augenzahl kommt.
Putziges, schnelels Würfelspiel
„Spots“ ist ein putziges, schnelles Würfelspiel, das dank der vielen Tricks- und Hunde-Kombinationen einen hohen Wiederspielwert für Würfelfreunde hat. Das die Würfelei glückslastig ist, versteht sich von selbst – großen Spaß macht sie trotzdem. Auch weil es durchaus Entscheidungen zu treffen gibt. Werte ich den einen Hund oder versuche ich doch noch einen zweiten „voll“ zu machen? Nehm‘ ich jetzt die Leckerlis, bevor mir wer den Trick in dieser Runde wegschnappt? Oder würfle ich doch mal mit gleich acht Würfeln und schaue, welche ich nutzen kann?
Das ist flott erklärt, gut verständlich und darf gern jederzeit auch mal für zwischendurch auf den Tisch. Und viel Spaß beim künftigen Würfelaugen-Suchen bei Hunden mit schwarz-weißem Fell. Oder bei anderen schwarz-weißen Tieren. Denn die größte Herausforderung mit gleich vier Feldern für Würfel ist gar kein Hund, heißt aber so.
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