Wir kennen es, wir mögen es: „Kingdomino“, Spiel des Jahres 2017, und mittlerweile durchaus in der Klassikerliga angekommen. Meeple Corp haben daraus nun eine digitale Version gemacht, für die ich einen Testzugang bekommen habe. Richtig losgelegt hat Meeple Corp am 26. Juni, seitdem ist die App in den gängigen Stores zu kaufen. Für diesen Beitrag wollte natürlich „Kingdomino“ nochmal ganz analog auf den Tisch. Braucht es eine App-Version? Lest selbst.
Wenden wir uns zu Erklärzwecken erst mal der analogen Version zu: Bei „Kingdomino“ will die herrschende Zunft sich mal wieder größere Reiche unter den Nagel reißen. Nur ist es im Spiel viel netter verpackt. Dafür hat jeder einen gekrönten Meeple seiner Farbe, ein Startplättchen und ein putziges Schloss, das mehr oder weniger das Zentrum des Königreichs darstellt.
Dominosteine im coolen Turm bei „Kingdomino“
Je nach Spielerzahl landen nun passend viele Dominosteine im mitgelieferten, ziemlich coolen Turm, auf dem auch gleich noch zu sehen ist, welche Felder wie oft vorkommen. Im Spiel zu dritt und viert bauen wir ein fünf mal fünf Felder großes Raster um unser Schloss herum, zu zweit gibt es Sonderregeln.
Die Dominosteine zeigen Wald, Getreidefeld, Wasser, Sumpf, Weide und Goldmine. Auf einem Teil der Felder sind auch Kronen abgebildet, das ist wichtig für die Wertung am Ende. Und wie kommt die Königin nun an neue Steine?
Plättchen nach Werten sortieren
Dafür werden – wieder passend zur Spielerzahl – Dominosteine zunächst verdeckt aus dem Turm gezogen. Auf ihrer Rückseite prangt je eine Zahl. Die Spielenden sortieren die Plättchen nach diesen Zahlen von klein nach groß.
Die erste Reihe wird aufgedeckt. Der Zufall bestimmt die Spielreihenfolge. Wer dran ist, setzt einen seiner beiden Meeple auf einen Dominostein seiner Wahl. Sind alle Meeple gesetzt, landet eine zweite Domino-Reihe neben der ersten, auch sie wird sortiert und aufgedeckt.

Die Qual der Domino-Wahl
Der Rest des Spiels läuft nach dem immer gleichen Prinzip: Der Spieler, dessen Figur auf dem obersten Domino der Reihe steht, nimmt das Plättchen und darf zuerst wählen, auf welches Plättchen der nächsten Reihe er seinen Meeple nun stellen möchte.

Der Kniff dabei: Die Dominos mit höheren Zahlen sind wertvoller, haben oft mehr Kronen. Setze ich meinen Königinnenmeeple aber auf das unterste Plättchen, muss ich in der nächsten Domino-Auswahlrunde nehmen, was übrig bleibt.
Legeregeln für die Plättchen bei „Kingdomino“
Es ist also die ständige Entscheidung zwischen „wieder Startspieler sein“ und „ich brauch aber das bessere Plättchen ganz unten“, das „Kingdomino“ immer wieder spannend und beste Unterhaltung am Spieltisch sein lässt.

Wenig überraschend gibt es Regeln, nach denen die Landschaftsdominos anzulegen sind: Der erste Stein, muss an das Startplättchen angrenzen. Hier darf man jede Landschaftsart anlegen. Eine Spielerin baut immer waagerecht oder senkrecht angrenzend. Dabei gilt: An das Startplättchen darf sie jede Landschaftsart anlegen, danach muss – wie beim guten, alten Domino – mindestens ein Feld an ein gleiches Feld angrenzen, also Wald an Wald, Weide an Weide, und so weiter. Das wollen wir aber eigentlich sowieso so oft wie möglich, weil wir nur so am Ende an siegbringende Punkte kommen.
Entscheidende Kronen bei Schlusswertung
Kann ich das nicht passend legen, kommt der Stein, den ich genommen habe, aus dem Spiel und ich habe am Ende ein Loch in meinem Königreich. Das kann auch passieren, wenn man nicht aufpasst, wie man die Dominos aneinander legt. Ruckzuck ist am Ende irgendwo ein Feld frei – erfahrenere „Kingdomino“-Spielerinnen wissen natürlich worauf sie da zu achten haben.
Sind alle Dominos verbaut, folgt die Schlusswertung. Und hier kommen die Kronen auf manchen Dominos ins Spiel. Denn logischerweise ist unser Königreich in verschiedene Gebiete von Landschaftsarten unterteilt. Punkte gibt’s für jedes Gebiet, in dem sich mindestens eine Krone befindet. Gebiete ohne Krone können so groß sein, wie sie wollen, das bringt gar nix. Bei den anderen Gebieten multipliziert die Königin jeweils die Anzahl der Felder mit der Anzahl der Kronen – das sind die ergatterten Siegpunkte. Sie wertet jedes Gebiet einzeln, mehrere der gleichen Art zu werten ist möglich.

„Kingdomino“ überzeugt auch digital
Wer die meisten Punkte hat, gewinnt „Kingdomino“, ein wunderbares, unkompliziertes Plättchenpuzzle, das schnell erklärt ist und gerne immer wieder auf den Tisch kommt. Mitgeliefert sind die Varianten „Dynastie“, „Harmonie“, „Reich der Mitte“ und „Das große Duell“, die kleine Zusatzregeln mitbringen oder das Spiel zu zweit interessanter machen.
Und was macht daraus nun die digitale Version? Sie bringt „Kingdomino“ auf unsere Smartphones, sodass wir es immer dabei haben – übrigens kooperiert Meeple Corp mit Autor Bruno Cathala und dem ursprünglichen Verlag, Blue Orange, für die Umsetzung.
App erledigt Verwaltungsarbeit
Schon beim Öffnen der App hat man den typischen „Kingdomino“-Vibe. Die Aufmachung ist gelungen und vor allem übersichtlich. Alles an Verwaltungsarbeit nimmt die App den Spielenden ab: Plättchen ziehen, sortieren, aufdecken. Sie gibt immer an, wer an der Reihe ist und in der Übersicht am Bildschirmrand ist zu erkennen, wo im Raster noch Platz ist und welche Felder insgesamt bereits verbaut sind. Das ist hilfreich, wenn man auf dem „Spielfeld“ reingezoomt hat und doch den Überblick behalten will. Natürlich erledigt die App auch automatisch die Endabrechnung.
„König Bruno“ leitet durch ein gut erklärendes Tutorial. Es gibt natürlich einen Shop, in dem man sich beispielsweise andere Schlösser oder Figuren kaufen kann. Und, wie sich das gehört, kann sich die Spielerin über eine Art Badge-System und mit Siegen Belohnungen in Form von schillernden Dominosplitter verdienen. Zusammengesetzt ergeben die Magiedominos und mit denen kann sie nach und nach das „Verlorene Königreich“ von Nebel befreien und erkunden. Was weitere Elemente des Spiels wie die Variante „Harmonie“ freischaltet.
Hübsche kleine Animationen
Besonders hübsch finde ich die kleinen Animationen, die Holzfäller im Wald, die Bauern bei der Getreideernte, die sich drehende Windmühle oder die Wasserfälle, die am Rande der Plättchen hinabrieseln. Noch sind die Ladezeiten gerade bei den Zügen des Bots etwas länger, das ist aber nicht wirklich tragisch.
Demnächst ist auch die Erweiterung „Zeitalter der Giganten“ verfügbar. Hinzu kommt eine angenehme Hintergrundmusik, die nicht stört, aber auch einfach deaktiviert werden kann. Genauso einfach, wie die Sprache auszuwählen: „Kingdomino“ ist aktuell in Deutsch, Englisch, Italienisch, Spanisch und Französisch erhältlich, wobei in der Testversion noch die eine oder andere Übersetzung fehlte. Es gibt auch Statistiken und Ranglisten für die Spielenden.
Allein, zusammen oder online spielbar: „Kingdomino“-App

Digital ist „Kingdomino“ in verschiedenen Mitspieler-Konstellationen spielbar: Allein gegen einen Bot, zusammen mit Mitspielern am gleichen Handy oder online im privaten Spielraum oder aber online gegen zufällige Mitspieler. Das bringt hoffentlich so viele Menschen zusammen fröhlich und friedlich an den virtuellen Spieletisch, wie „Kingdomino“ es in der analogen Welt meisterlich geschafft hat.
Erweiterungen/Aus der Reihe
Für „Kingdomino“ gibt es (Stand Juni 2025) die Erweiterung „Zeitalter der Giganten“, das unter anderem Material für einen fünften Spieler beinhaltet, außerdem ist inzwischen auch „Queendomino“, „Kingdomino Origins“ und die Kinderversion „Dragomino“ erschienen.
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