Gardlings: Es gnomt im Garten voll Juwelen

Bei „Gardlings“ puzzeln sich die Spieler Gärten zusammen. Die stecken voll fantastischer Kreaturen, die in einem gelungenen und auch variablen Bag-Building-Spiel immer wieder neu gezogen werden, bis die fiesen Gnome den Spielern einen Strich durch die Rechnung machen.

  • Autor: Kristian A Østby & Maria Østby
  • Illustration: Gjermund Mørkved Bohne
  • Spielerzahl: ein bis vier
  • Alter: ab acht Jahren
  • Dauer: 30 Minuten
  • Lustige Startspielerbestimmung: alle spielen gleichzeitig
  • Verlag: Alion Games

Zu Beginn liegen in der Mitte Plättchenstapel mitsamt Preisliste bereit. Es gibt die liebevoll Pity Pigs, also Mitleidsschweinchen genannten, kostenlosen Plättchen mit einem goldenen Grinseferkel. Ein Plättchen von einem der je zwei grünen, blauen, pinken und gelben Stapeln kostet vier, sieben, zehn und 14 Goldmünzen. Von denen haben wir am Anfang nicht so arg viele, um nicht zu sagen keine. Die wollen mit gärtnerlicher Aktivität verdient werden.

Acht Startplättchen im Beutel

Jede Fantasy-Gärtnerin erhält dafür einen grünen Beutel und acht Startplättchen. Vier zeigen einen Gnom, zwei zwei Gnome. Dazu gibt es zwei Pity-Pig-Plättchen mit besagtem Goldferkel.

Allen Plättchen insgesamt ist gemein, dass sie am Rand verschiedene Konstellationen von gelben, grünen, pinken, blauen und gelbgrünen Juwelenhälften und ein fantastisches Wesen zeigen. Zu finden sind vogelähnliche Wesen, die Pfälzer Elwetritsche nennen würden, Drachen, Einhorn, Pilzmensch und Vampirkatze mit Gärtnerklamotten inklusive Hut.

Juwelenhälften passend zusammensetzen bei „Gardlings“

In einer Runde ziehen alle Spieler gleichzeitig Plättchen aus dem Beutel und legen sie in einem eigenen Garten aneinander, wobei eine Juwelenhälfte an eine passende zweite Hälfte andocken muss. Genauso müssen auch leere Bereiche aneinander angrenzen. Dafür darf der Gärtner jedes Plättchen beliebig in 90-Grad-Winkeln drehen, also auch quer oder auf dem Kopf stehend anlegen.

Nach jedem Plättchen kann man entscheiden, ob man aufhört zu ziehen oder weiterpuzzelt. Denn das Ziel ist es, möglichst viele Juwelen zu vervollständigen, ohne, dass die Gnome ausflippen.

Gnom-Chaos bringt Abzüge und Rundenende

Das passiert, sobald mehr als fünf Gnome im Garten sind. Egal, ob ein Plättchen mit einem oder zwei Gnomen das Gnom-Chaos auslöst – es darf auf jeden Fall nicht mehr angelegt werden, sondern bleibt verdeckt neben dem eigenen Garten liegen. Die Runde ist für die Spielerin vorbei.

Derweil können die anderen weiterziehen und ihre Runde für sich selbst abschließen. Ob mit oder ohne Stress durch die fiese Version von Gartenzwergen.

Mit verdienten Münzen neue Plättchen kaufen

Haben alle ihren Garten fertig, zählt jeder seine ganzen Juwelen, die je eine Münze bringen. Wo die Gnome randaliert haben, muss der Spieler drei Juwelen, also Münzen, von seinem Ergebnis abziehen.

Mit den ergatterten Münzen gibt es dann aus der Auslage in der Mitte neue Plättchen zu kaufen, die den Beutelinhalt deutlich aufwerten. Was auch dringend nötig ist. Denn zu Beginn haben wir viel zu viele Gnome im Beutel.

Kreaturen mit Besonderheiten bei „Gardlings“

Je teurer ein Plättchen ist, desto mehr einzelne, aber auch doppelte und sogar dreifache Juwelenhälften sind darauf zu sehen. Hinzu kommen die unterschiedlichen Kreaturen, die auf allen Plättchenfarben vorkommen und Besonderheiten mitbringen.

Das von Pfälzern definitiv als Elwetritsche erkannte Vogelwesen hat anstelle von einigen Juwelen Regenbogen-Eier gelegt – es sind Jokerjuwelen, die an alle anderen Hälften passen.

Von Gärtner-Vampirkatze und Pilzmensch

Die Gärtner genannte Vampirkatze hat dreifache Juwelen dabei, die aber nur ein anderer Vertreter ihrer Art ergänzen kann.

Der Pilzmensch bringt ein rotes Juwel mit, das jeweils zwei Juwelen am Rand miteinander verbindet. Sind beide verbundene Juwelen ergänzt, zählt das rote Juwel als Bonus mit.

Drachenschutz vor Gnomen

Hat man drei oder mehr Drachen in seinem Garten, fangen die Gnome erst an zu randalieren, wenn sie mehr als sechs sind.

Wer drei Pity-Pigs ausgelegt hat, erhält eine Münze. Das Einhorn hat im Basisspiel keine Fähigkeit. Die Fortgeschrittenen-Version beschreibe ich weiter unten.

Auf der Jagd nach Siegpunktepokal

Der Startspieler beginnt mit dem Einkaufen, danach geht es reihum weiter. Anschließend kommen alle Plättchen inklusive des Neuen zurück in den Beutel, der Startspielermarker wandert weiter zum Nächsten am Tisch und eine neue Runde beginnt.

Ziel ist es je nach gewünschter Spiellänge 17 oder 20 Juwelen im eigenen Garten zusammengesetzt zu haben. Wenn das mehrere gleichzeitig in einer Runde schaffen, sind Münzen der Tie-Breaker. Die bekommt man dank Pity-Pigs und jeweils als erster Spieler, der von einem der acht Stapel ein Plättchen kauft.

Fiesere Gnome für Fortgeschrittene bei „Gardlings“

Sind die Regeln verinnerlicht, gibt es eine Variante für Fortgeschrittene. Dafür wird der zuvor grüne Startspielermarker auf die rote Seite gedreht. Beide Seiten zeigen die jeweils geltenden Regeln für Schweine, Drachen und Gnome.

Die Gartenzwergfieslinge klauen nun gleich die Hälfte der Juwelen, nicht mehr „nur“ drei. Wer nun drei Schweine im Garten hat, darf nach dem Einkaufen, ein Schwein mutieren – in ein Wesen des nächstteureren Plättchenstapels.

Einhorn kann umziehen

Sind drei Drachen vorhanden, ruft ein Spieler das aus. Alle anderen müssen am Ende zwei Juwelen abziehen – bevor die Gnome möglicherweise in Aktion treten.

Außerdem hat jetzt auch das Einhorn eine Funktion: Es kann aus dem Garten genommen und an eine andere, besser passende Stelle wandern, solange dadurch der Garten nicht zerteilt wird.

Zu guter Letzt wollen wir auch noch Teiche bauen, also Flächen, die komplett von Plättchen umschlossen sind. Dafür gibt’s wieder eine Münze.

Eingängige Regeln, null Downtime

All das ist sowohl für Basis- als auch Fortgeschrittenen-Variante in den Regeln sehr eingängig erklärt. Dazu eine variable Spieldauer, null Downtime, schönes Bag-Building mit Push-your-luck in bester Manier – „Gardlings“ überzeugt auf fast ganzer Linie. Die Zeichnungen sind ein bisschen durchgeknallt, aber putzig. Das Spiel ist für Einsteiger geeignet, unterhält aber auch Vielspieler als Absacker oder zwischendurch. Übrigens ist „Gardlings“ auch mit jeweils einem weiteren Spiel mit bis zu vier weiteren Menschen spielbar. Auch eine Idee fürs Marketing…

Einziges Manko: Die Farbwahl. Die Jokereier des Vogels sind teils schwer zu erkennen und die Dreifach-Juwelen in Dunkellila und die „normalen“ dunkelblauen Juwelen sind fast nur durch ihre Anzahl zu unterscheiden, so nah sind die Farben aneinander. Ja, man weiß irgendwann, dass es die drei Juwelen der Gärtner-Vampirkatze sind. Gerade am Anfang ist das aber ein wenig holprig, gerade, wenn sich sowieso viel in der Pink-Lila-Farbwelt bewegt.

Erweiterung

Für „Gardenlings“ gab es (Stand November 2024) auf der SPIEL 2024 die Promo „Gardlings – Missions“.

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