For One – Kniffel: Herausfordernde Viel-Würfelei

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Vier Spiele sind bislang in der „For One“-Reihe von Reiner Knizia bei Schmidt-Spiele erschienen. Neben „Number UP“, „Galaktix“ (Rezension folgt) und „Schwarze Rosen“ hat sich der Großmeister der Spieleentwicklung nun mit „For One – Kniffel“ auch noch eine Solo-Version vom legendären Kniffel einfallen lassen. „For One“-typisch mit Challenge-Heft und Level-Struktur. Das hat das Zeug, um Solisten gut zu unterhalten. Und komm mir keiner mit „mimimi, das ist aber glückslastig“, es ist ein Würfelspiel mit Kniffelanlehnung, was denn bitte sonst?

  • Autor: Reiner Knizia
  • Illustration: Leon Schiffer
  • Spielerzahl: eins
  • Alter: ab acht Jahren
  • Dauer: 20 Minuten
  • Lustige Startspielerbestimmung: Solo-Spielerinnen fangen immer an
  • Verlag: Schmidt Spiele

Aber von vorn: Im Mittelpunkt steht ein Spielplan, auf dem alles von Full-House über Straßen, Paschs und Kniffel bis zu den einzelnen Augenzahlen von eins bis sechs mitsamt Bonuszeile zu finden ist, was man vom guten alten Kniffelblock eben so kennt.

18 Würfel und zig Challenge-Plättchen

Ganz anders ist allerdings, das die Solo-Spielerin nicht nur fünf sondern bis zu 18 Würfel – 17 weiße und einen gelben – zur Verfügung hat, um ihre Herausforderungen zu erfüllen. Neben jeder der 14 Reihen des Spielplans liegt ein Wertungsmarker. Los geht es mit Level eins und 17 weißen Würfeln. Den Gelben sowie diverse Challenge-Plättchen brauchen wir (ja, man kann als Solo-Spielerin auch mal im pluralis majestatis von sich reden) erst später.

Von den 17 Würfeln nimmt man sich fünf und lässt sie kullern. Danach ist nix mit noch zweimal Nachwürfeln. Direkt müssen die fünf Würfel eingesetzt werden und zwar auf Feldern auf dem Spielplan, immer von links nach rechts. Bei den Straßen sind die Augenzahlen genau vorgegeben (klein: Eins bis Vier und groß: Zwei bis Sechs), auch im oberen Bereich dürfen nur passende Würfel in die Augenzahl-Reihen gelegt werden. Kniffel und Full-House erklären sich von selbst. Bei Dreier- und Viererpasch werden drei oder vier gleiche Augenzahlen gelegt, zusätzlich ist Platz für ein oder zwei weitere Würfel.

Möglichst vollständige Reihen werten bei „For One – Kniffel“

Sind alle Fünf gelegt, werden die nächsten Fünf gewürfelt und so weiter, bis keine Würfel mehr da sind. Damit das möglichst lange dauert, können einzelne Reihen jederzeit gewertet werden, so kommen die Würfel zurück ins Spiel. Natürlich will der Kniffler möglichst vollständige Reihen werten. Denn hier treten die Wertungsmarker in Aktion. Im oberen Bereich werden sie je nach Anzahl der Würfel gelegt. Hatte man vier Dreien, wird das vierte Feld für zwölf Punkte mit der halbrunden Ausbuchtung am Plättchen markiert.

Im unteren Bereich gilt bei „For One – Kniffel“ eher „Friss oder stirb“, genauer gesagt: „Schaff’s oder geh leer aus“. Heißt: Wer Pasch, Straße, Full-House, Kniffel oder Chance nicht mit fünf korrekten Würfeln belegt, muss den Wertungsmarker auf null Punkte platzieren.

Besonderheit beim Bonus

Sind alle Reihen gewertet oder die Würfel alle, endet eine Partie „For One – Kniffel“. Fehlt noch der obligatorische Bonus für den oberen Bereich. Den gibt’s auch hier, nur anders als in Kniffel bekannt. Der Wertungsmarker kommt in der Bonus-Reihe in die Spalte, in der der am weitesten hinten liegende Wertungsmarker im oberen Bereich liegt. Hat ein Spieler also nur vier oder gar fünf Würfel gewertet, räumt er auch einen fetten Bonus ab. Umgekehrt reicht schon eine Wertung mit nur einem oder gar keinem Würfel, um den Bonus aber mal so richtig zu vergeigen.

Die Punkte an den Wertungsmarkern werden addiert – fertig ist die Abschlusspunktzahl. Und schon sind wir beim Challengeheft. Denn in fünf Kapiteln warten insgesamt 25 Level auf die Solistin. Für jedes Level und in Summe auch für das Kapitel gibt es eine Punktzahl, die jeweils Bronze-, Silber- oder Goldstatus bringt. Ja, man will unbedingt Gold erreichen. Ganz Anspruchsvolle nehmen das gar als Hürde, um ins nächste Level gehen zu dürfen.

Anzahl der Würfel variiert bei „For One – Kniffel“

Im Laufe der Kapitel wird die Anzahl der Würfel variiert von elf bis 17 plus Gelb. In Kapitel eins kommen blaue Challenge-Plättchen hinzu, die eine mindestens zu erreichende Summe von Augenzahlen in einer Reihe (zum Beispiel 20 in der Full-House-Reihe) vorgeben. Feuer-Plättchen müssen zwingend mit einem Würfel belegt und damit gelöscht werden, sonst ist am Ende – wenn eines liegen bleibt – das Spiel verloren.

Kapitel zwei bringt außerdem Multiplikatoren für Wertungsmarker und die Bonuszeile. Wer Würfel auf ein grünes Plättchen legt, darf später einen geworfenen Würfel auf eine beliebige Seite drehen. Selten, aber hilfreich! Dann wär da noch der Gelbe Würfel. Er verdoppelt jede Wertung, bei der er beteiligt ist. Das ist ganz schön mächtig und erlaubt traumhafte Punktzahlen, wenn es läuft.

Einfache Regeln, knifflige Herausforderungen

In Kapitel drei müssen Feuer-Plättchen in vorgegebener Reihenfolge abgewürfelt werden und rote Challenge-Plättchen mit gleichem Effekt wie die blauen kommen dazu. Das vierte Kapitel sorgt für verdoppelte Wertung, wenn auf goldene Würfelzahl-Plättchen die passenden Würfel gelegt werden. Bei roten Würfelzahl-Plättchen ist das passende Legen Pflicht, ansonsten ist das Spiel verloren. Kapitel fünf schließlich mischt alle bisherigen Aufgaben miteinander.

Das ist – wieder Name Challenge-Heft schon sagt – herausfordernd, lässt aber auch ruckzuck die Zeit vergessen, weil man noch einen und noch einen Level schaffen möchte. Das Material ist gut lesbar, übersichtlich und selbsterklärend. Die einfachen Regeln machen „For One: Kniffel“ zu einem sehr gelungenen Solo-Würfelspiel mit viel Abwechslung und ganz für sich selbst Jubeln, wenn der letzte entscheidende Wurf geglückt ist.

Aus der Reihe

In der Reihe „For One“ sind neben „Kniffel“ (Stand Dezember 2023) die Solo-Spiele „Galaktix“, „Schwarze Rosen“ und „Number UP“ erschienen.

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