Eine „Kaffeepause mit Köpfchen“ will „Fika“ von Peter Van Gompel sein. Es ist eher eine teilweise recht unerquickliche Denksportpause, bei der die Köpfe der zwei Cafébesitzer am Spieltisch heftig qualmen. Denn so klein und unscheinbar, wie das Spiel daher kommt, so schwierig ist es zu spielen.

Zwischen den beiden Spielern liegen fünf Karten, die eine mit Kopfsteinpflaster ausgelegte Straße in einer kleinen schwedischen Stadt zeigen. Denn „fika“ ist eigentlich mehr als nur eine Kaffeepause. Es steht für schwedische Lebensart. Eine Auszeit mit guten Gesprächen, Heißgetränk und leckerem Gebäck.
„Fika“ ist schnell aufgebaut

Jeder Spieler hat entlang der Gasse fünf Plätze, an die er Getränke oder Gebäck anlegen kann, und erhält fünf Handkarten. Außerdem finden sich auf dem Tisch vier aufgedeckte Cafékarten, drei Trinkgeldkarten und zweimal Kaffeeklatsch, also zwei verdeckt liegende Cafékarten mit entsprechendem Symbol auf der Rückseite.
Zu Beginn jeder Runde legen die beiden Spieler im Wechsel eine Farbreihenfolge fest, es gibt braun, grün und rosa . In der ersten Runde entscheidet der Zufall, wer beginnt. In den folgenden Runden wählt immer der zuerst, der die letzte Runde verloren hat.

Entscheidende Karteneffekte
Danach suchen die Spieler gleichzeitig eine Karte aus, decken sie auf und legen sie nacheinander in ihr Café. Hier entscheidet die Höhe der Zahl auf der Karte, bei Gleichstand die festgelegte Farbreihenfolge darüber, wer zuerst dran ist. Danach darf der Karteneffekt ausgeführt werden.
Von jeder Farbe gibt es sechs Karten mit den Zahlwerten von Eins bis Sechs. Jede Zahl hat einen Effekt und ein Ziel. Mal dürfen beispielsweise zwei beliebige Karten aus beiden Cafés, mal zwischen eigenem Café und Hand oder Vorrat getauscht werden. Als Ziel sollen Karten mit gleichen Zahlen nebeneinander liegen oder auf dem ersten und letzten Platz in der Straße die Eins und Sechs. Es gibt Punkte, wenn eine Kaffeeklatschkarte auf der Straße vor der Karte angesiedelt ist oder wenn drei Karten mit aufeinanderfolgenden Zahlen nebeneinander platziert sind.
Erfolg bei Auswertung bringt Trinkgeld bei „Fika“
Liegen in beiden Cafés fünf Karten, werten die Spieler alle Ziele nacheinander aus und kassieren dafür Punkte. Wer die meisten Zähler hat, nimmt eine der Trinkgeldkarten, wer zuerst zwei davon besitzt, gewinnt das Spiel.
„Fika“ ist ein kurzes Spiel, in dem viel drin steckt. Es geht gar nicht so sehr um die Regeln, die sind verständlich. Aber in den wenigen Runden und Zügen eine Strategie zu entwickeln, die am reinen Glück des „Richtige-Karten-ziehen“ vorbeikommt, ist schwer – und lässt zumindest in den ersten Partien nicht wirklich Spielfluss oder gar Spielspaß aufkommen. Auf zu viel muss man bei nur fünf Plätzen im Café achten. Es ist langes Gegrübel, Geplane und dann hat man partout nicht die richtige Karten, um vorwärts zu kommen. Nach „Fika“ braucht’s manchmal einen beruhigenden Kamillentee. Oder einen Chokladbollar oder ein Stück Prinsesstarta, wie auf den von Beth Sobel gewohnt hübsch gezeichneten Karten zu sehen.
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