Copa: Witzige weiße Bohnen

Eigentlich spielen wir nicht mit Lebensmitteln. Für die wunderbare Mini-Spielesammlung „Copa“ von Steffen Mühlhäuser drücken wir aber beide Augen zu, nutzen getrocknete weiße Bohnen als Spielsteine – und sind restlos begeistert.

  • Autor: Steffen Mühlhäuser
  • Spielerzahl: zwei und zwei bis fünf
  • Alter: ab sieben, acht und zehn Jahren
  • Dauer: von fünf bis 30 Minuten
  • Lustige Startspielerbestimmung: keine
  • Verlag: Steffen Spiele

Gespielt wird mit maximal 80 Bohnen und 16 kleinen, hervorragend verarbeiteten Schalen aus Buchenholz sowie je einer aus hellem Ahorn und dunkler Kastanie. Vier Spiele verbergen sich hinter „Copa“, und jedes überzeugt auf eigene Art.

Ums Bluffen geht’s bei „Da Capo“. Die Kastanienschale bildet den Mittelpunkt. Für jeden wird je nach Spieleranzahl eine eigene Reihe mit drei oder vier Schalen „angebaut“. Alle Spieler verbergen 16 Bohnen unter dem Tisch. Davon nehmen sie pro Runde bis zu fünf Bohnen in ihre Faust.

„Da Capo“ aus „Copa“: 16 Bohnen sind ganz schön wenig

Alle öffnen gleichzeitig die Hand. Spieler mit gleicher Bohnenzahl scheiden aus, wer dann die meisten hat, darf die Bohnen aus der Faust in das nächste freie Schälchen auf seinem Weg zur Kastanienschale legen. Alle anderen verlieren ihre Bohnen.

Ist jemand alle seine Bohnen los, scheidet er aus. Ziel ist es, zuerst Bohnen in die Kastanienschale zu legen. Aber das ist gar nicht so einfach, denn 16 Bohnen sind ganz schön wenig, wenn man viele, aber nicht genauso viele Bohnen wie die anderen legen möchte…

Bohnen-Memory für Fortgeschrittene

„Ronda“ dagegen ist Bohnen-Memory für Fortgeschrittene. Unter je zwei Schalen werden keine, eine, zwei, drei und vier Bohnen versteckt. Dann werden die Schalen gemischt und im Kreis angeordnet. Jeder Spieler erhält 10 Bohnen.

Wer an der Reihe ist, deckt zwei Schalen auf. Sind gleich viele Bohnen darunter, darf der Spieler eine seiner Bohnen zu denen unter der Schale legen, eines der beiden Bohnenhäufchen wieder verdecken und ein weiteres aufdecken. Der Zug endet, sobald ein Spieler keine gleiche Bohnenanzahl mehr aufdeckt. Ziel ist es, alle eigenen Bohnen loszuwerden – was Strafbohnen, die es im Laufe des Spiels gibt, erschweren. Dabei ist es doch schon kompliziert genug, bei der sich ständig verändernden Bohnenanzahl den Durchblick zu behalten. Da ist einige Konzentration nötig.

„Kala“ und die Bohnen

Wie auch für „Kala“ – ein Strategiespiel für zwei, das an „Kalaha“ erinnert. Wie auch „Kalaha“ gehört „Kala“ zur Gruppe der Mancala. Der Begriff stammt aus dem arabischen Raum und bezeichnet Brettspiele, bei denen der Inhalt von Mulden nach bestimmten Regeln umverteilt wird. Funfact am Rande: Auf Deutsch heißen diese Spiele auch oft Bohnenspiele.

Die 16 Buchenschalen bilden ein vier mal vier großes Quadrat. Zu Beginn stehen die helle und die dunkle Schale einander in Ecken gegenüber. Die Spieler legen nun abwechselnd je vier Bohnen in die Schalen. Sie müssen in „ihrer“ Schale anfangen und dürfen eine gerade Linie legen oder einmal im 90-Grad-Winkel abbiegen. Wo die letzte Bohne landet, wird die eigene Schale hingestellt.

Ziel ist es, in die letzte Schale beim eigenen Zug die vierte oder fünfte Bohne zu legen. Dann darf der Spieler diese Bohnen als Siegpunkte nehmen. Sobald die 80 Bohnen aufgebraucht sind, endet das Spiel. Sieger ist, wer die meisten Bohnen „geerntet“ hat.

Bei „Hopper“ aus „Copa“ fliegen die Bohnen

„Hopper“ ist weniger strategisch, dafür umso spaßiger. Die Schalen sind wieder im Quadrat angeordnet. Die Spieler legen eine Bohne auf ihre Handfläche, schlagen mit der Hand so an die Tischkante, dass die Bohne gen Schalen katapultiert wird. Nein, das funktioniert nicht auf Anhieb. Und: Ja, das ist richtig lustig. Wessen Bohne als vierte in einer Schale landet, der darf die Schale nehmen. Wer als erster vier Schalen erobert hat, gewinnt.

Also: Lasset die Bohnenspiele beginnen!

Erweiterungen

Für „Copa“ ist die Mini-Erweiterung „Copa mit Bohnenpower“ erschienen. Interessierte müssen aber schnell sein: Zum Jahresende 2023 schließt Steffen-Spiele seine Tore. Inzwischen ist aber klar, dass der Schweizer Verlag Helvetiq übernimmt.

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