Im Königreich Therion läuft es gerade eher unrund. Fiese Bösewichte wie der Ninja-Hase, der Rittereber oder die Mönchsheuschrecke treiben im Wald ihr Unwesen und die Königin hat zwei bis vier findige (Würfel)-Helden auserkoren, den Unholden das Handwerk zu legen. „Würfelhelden“ von Richard Garfield ist ein überaus unterhaltsames kleines Spiel bei dem Glück und Strategie sich die Hand geben.


Zu Beginn erhält jeder Spieler ein Heldentableau. Zur Wahl stehen Vertreter der Bären aus dem Borbelholzer Wald, die Falken aus dem Aggertal, die Otter von den Ufern des Ebersbachs und die Steinböcke aus den Bergen Eisenhardts. Die Helden sind sehr schön und zur Geschichte passend in weichen Farben gezeichnete Tierfiguren. Jeder von ihnen hat drei weiße Würfel zur Verfügung, je weitere drei gelbe und rote werden auf dem eigenen Tableau geparkt. Statt Augen zeigen die Würfel Kronen und ein bis drei Schwerter. Bei den weißen Würfeln kommt noch ein gelber Würfel hinzu, bei den gelben ist es ein roter und jeweils ein X.
Bösewichte bei „Würfelhelden“ per Steckbrief gesucht

Wer an der Reihe ist, darf drei mal würfeln und entscheidet jeweils, welche Würfel er liegen lassen möchte. Ziel ist es, eine möglichst hohe Zahl an Schwertern neben den gerade per Steckbrief gesuchten Bösewicht zu legen. Zeigen Würfel andere Symbole, bleiben sie beim jeweiligen Spieler.
Wurde die Schwerterzahl eines Helden eine Runde lang von keinem Mitspieler überboten, hat er den Bösewicht geschnappt, erhält den Steckbrief und die damit verbundenen fünf, zehn oder 15 Münzen. Er nimmt seine ausliegenden Würfel zu sich zurück und beginnt mit all seinen Würfeln die nächste Runde und versucht erneut, viele Schwerter zum nun offen liegenden Steckbrief zu legen.
Sind am Ende der drei Würfe Würfelsymbole zu sehen, darf sich der Spieler jeweils einen Würfel der passenden Farbe vom eigenen Tableau nehmen. Dadurch hat man im Verlauf des Spiels mehr Würfel zur Verfügung, um Schwerter zu würfeln. Es wird schwerer, die anderen zu übertreffen oder selbst übertroffen zu werden. Allerdings sind Vorteile bei der Bösewichte-Jagd vergänglich. Zeigt ein gelber oder roter Würfel ein X, wird er sofort zurück aufs Tableau gelegt. Mit Pech kann so ein Wurf mit sechs Würfeln, der aussichtsreich für das Übertreffen der ausliegenden zehn Schwerter schien, ruckzuck auf drei chancenlose Würfel reduziert werden.

Statt Schwertern Münzen und Würfel sammeln
Merkt ein Spieler, dass die Schwerterzahl des Mitspielers nicht zu erreichen ist, kann er sich auch auf Münzen und Würfel konzentrieren. Jede gewürfelte Krone bringt eine Münze. Hat ein Spieler ausgewürfelt und es sind nur Würfel und Kronen, aber keine Schwerter zu sehen, erhält er die normale Anzahl an Würfeln, aber sogar die doppelte Anzahl an Münzen.Deshalb kann es auch mal sinnvoller sein, eine aussichtslose Jagd abzubrechen und lieber diese sogenannten „großen Schätze“ im Wald zu finden. Denn am Ende siegt der Held, der die meisten Münzen – egal ob aus Schätzen oder Steckbriefen – gesammelt hat.

Mit Würfelglück und zugleich einigem Grübeln lässt sich das eigentlich kurze „Würfelhelden“ auch gerne mal einen Abend lang spielen, weil dann doch keine Runde läuft wie die davor. Die Regeln sind schnell erklärt, das Material ist passend gestaltet, die Zeichnungen von Dann May greifen das Thema der Helden auf Bösewichte-Jagd schön auf. Für zwei Spieler gibt es eine Sonderregel, derzufolge eine „Mehrheit“ in Schwertern in der nächsten Runde erst bestätigt werden muss, um den Fiesling zu schnappen. Außerdem sind zwei Steckbriefe weniger im Spiel. Das macht „Würfelhelden“ auch zum unterhaltsamen Spiel für zwei, selbst wenn einer am Tisch eine unverschämte Glückssträhne hat. Zur Not kann man ihn im Kopf ja mal kurz in den Ebersbach schubsen… Die Helden von Therion werden ihn schon retten – gegen ein paar Münzen.
Erweiterungen
Für „Würfelhelden“ gibt es die kleine Erweiterung „Alphatiere“. Nun hat jeder Held eine eigene Fähigkeit, die er pro Zug einmal einsetzen darf.
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