Denkt noch wer bei „WAFFELN!“ an den Esel aus „Shrek“? Nein? Egal. Bei „Waffelzeit“ gibt’s Waffeln. Mit Sahne und Obst. Im schönen Spiel versuchen wir unsere eigene Waffel möglichst punkteträchtig zu belegen. Und in der Pause zwischen zwei Partien rührt irgendeiner Teig und backt gefälligst Waffeln. Man kriegt nämlich wirklich Lust drauf.

Vors Waffelbelegen hat Maxime Demeyere aber den Aufbau gelegt – Waffeln wollen verdient werden. Streng nach Rezept, äh, Anleitung wandern Muster- und Zielkarten, Butter-, Obst- und Sahneplättchen auf den Tisch. Dazu kommen die gefüllte Auswahltafel und das Reihenfolgeplättchen.
Jeder belegt das eigene Kleingebäck
Jeder Spieler nimmt sich ein Waffeltableau den passenden Farbmarker und eine zufällige Sirupkannen-Karte. Auf der Rückseite der Karte ist eine Anordnung von fünf Sahnetupfen und zwei Früchten zu sehen, die auf der eigenen Waffel nachgebaut wird. Dann landen auf der Vorderseite der Sirupkanne sechs Siruptropfen.
Es dauert acht Runden, bis wir in „Waffelzeit“ unser Kleingebäck belegt haben. Jeder ist pro Runde einmal am Zug. Wer dran ist, bestimmt das Reihenfolgeplättchen über einen cleveren Mechanismus. Es liegt in Aussparungen an der Auswahltafel, auf der neun Plättchen mit Obst, Sirup oder Sahne liegen. Jede Seite der Tafel hat drei dieser Aussparungen, das Reihenfolgeplättchen belegt zwei davon.
Kreative Zutatenauswahl bei „Waffelzeit“
Die Spielerin, deren Marker am weitesten vorne auf dem Reihenfolgeplättchen liegt, nimmt ihren Marker und legt ihn in eine freie Aussparung. Sie erhält sofort den Belag, der auf den nächsten zwei Auswahlplättchen zu finden ist. Danach darf sie den Belag auf ihre Waffel packen. Sahne darf nur auf leere Felder. Früchte auf leere Felder und auf Sahne. Siruptropfen landen erst mal in der Kanne.
All das hat zum Ziel, Muster- und Zielkarten zu erfüllen, wobei die Anordnungen jeweils gedreht und gespiegelt werden dürfen. Muster sind Anordnungen von Früchten. Es ist egal, ob das Obst auf Sahne liegt oder nicht. Hat ein Spieler ein Muster erfüllt, darf er sich zur Belohnung die angezeigten Siruptropfen aus seiner Kanne nehmen und auf die Früchte tropfen lassen, die auf der Musterkarte zu sehen sind.
Muster- und Zielkarten bringen Punkte
Musterkarten können mehrfach pro Zug oder pro Partie erfüllt werden und sich überlappen, also Früchte beinhalten, auf denen schon Sirup liegt. Man kann aber nicht mehr als einen Siruptropfen auf einer Frucht haben. Und auch nicht mehr Tropfen verteilen, als es in der eigenen Kanne gerade gibt.
Zielkarten werden am Spielende ausgewertet. Von ihnen gibt es insgesamt acht, je drei sind pro Partie im Spiel. Sie machen Vorgaben, deren Erfüllung am Ende Punkte bringt. Beispiele: Habe vier Siruptropfen in einer Diagonalen oder fünf in einer Reihe oder sechs Plättchen von einer Frucht auf der Waffel. Wer ein Ziel zuerst erreicht, ergattert eines der seltenen Butterplättchen.
Schlusswertung nach acht Runden „Waffelzeit“
Waren alle an der Reihe, folgt die Aufräumphase. Die Marker kommen zurück aufs Reihenfolgeplättchen. Je weiter weg der Marker vom Plättchen liegt, desto später kommt man in der nächsten Runde dran. Dafür gibt’s auf den hinteren Plätzen aber Siruptropfen, was auch nicht zu verachten ist. Am Ende rückt das Plättchen mitsamt den Markern eine Aussparung nach vorn oder um die Ecke der Auswahltafel, sodass es wieder zwei Aussparungen blockiert. In der Reihe, auf die nun die Gabel zeigt, werden alle Auswahlplättchen umgedreht.
Nach acht Runden endet „Waffelzeit“ mit einer Schlusswertung, in der es Punkte für Früchte mit und ohne Sahne oder Sirup sowie die Butterplättchen gibt. Wer es geschafft hat, seine Sirupkanne zu leeren, bekommt einen kleinen Bonus. Jetzt werten die Spielerinnen auch die Zielkarten aus. Wer die meisten Zähler hat, gewinnt.
Kaum Downtime, gute Auswahl
„Waffelzeit“ überzeugt vor allem dank des wirklichen gelungenen Auswahlmechanismus‘, der durch das Flippen der Plättchen immer neue Überlegungen für den gelungenen nächsten Zug mit sich bringt. Das hält die Downtime niedrig und die Eingebundenheit im Spiel hoch.
Außerdem funktioniert auch die Auswahl selbst über die Reihenfolgenmarker wirklich gut und sorgt für zusätzliche Überlegungen, ob man lieber Startspieler mit sicherer Auswahl oder weiter hinten, dafür aber mit Sirup versorgt sein will. Das ist auch noch gut an unterschiedliche Spieleranzahlen angepasst. Verschiedene Muster- und Zielkarten sorgen ebenfalls für einen hohen Wiederspielwert. Hinzu kommt auch noch ein Solomodus. Das macht „Waffelzeit“ zu einem guten, leicht zugänglichen Familienspiel mit Spaßfaktor, das Hunger auf mehr macht. Und auf Waffeln.
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