In „Spaceship Unity“ von Ulrich Blum und Jens Merkl wird das Heim der Gastgeberin zum Raumschiff. Zugegeben: zum ziemlich schrottigen Raumschiff. Aber gut, jeder muss mal klein und rostig anfangen. Das tun wir in einem wunderbaren Action-Spiel, in dem wir in Season 1.1 fünf Folgen eines Weltraum-Abenteuers erleben und dabei Haus oder Wohnung durchaus ein bisschen auf den Kopf stellen. Vielleicht auch ein bisschen sehr. Mit großem Spaß und Vorfreude, denn Season 1.2 ist schon erschienen für noch mehr Weltraum in den eigenen vier Wänden.

„Kommt zur Interplanetaren Allianz“, haben sie gesagt. „Macht etwas Sinnvolles und unterstützt die IPA dabei, den Galaktischen Frieden zu wahren“, haben sie gesagt. „Große Abenteuer erwarten euch“, haben sie gesagt… Und jetzt das: Auf einem altersschwachen Raumschiff starten wir in unsere erste Mission, eine langweilige Beobachtungsmission am Rande der Galaxis. Was soll da schon schief gehen? Die ersten Worte der Anleitung klingen wie die berühmten letzten Worte eines intergalaktischen Raumfahrer-Azubis.

Aufbrechen in unendliche Weiten
Egal, auf ins extraterrestrische Abenteuer! Bevor die Gruppe aufbrechen kann in unendliche Weiten, wird das Spielmaterial aufgebaut. Für jede Folge gibt es ein eigenes Storybuch mit unterschiedlichen Kapiteln, zu denen es jeweils einen Kartenstapel gibt. Außerdem haben wir Karten für Systeme, Störungen und Verletzungen. Dass es sicher und ungefährlich ist, auf einem Raumschiff rumzurennen, wird man sich ja kaum gedacht haben.
An dieser Stelle wollen wir nicht verraten, was in den ersten fünf Folgen passiert, dass darf die jeweilige Crew schön selbst erleben.
Kaptiel erzählt ein Stück der Geschichte
Darum hier nur ein allgemeiner Ablauf des Spiels: Ein Kapitel ist immer eine Doppelseite im Storybuch einer Folge. Dort wird ein Stück der Geschichte erzählt, es ist angegeben, welche Systeme eine Rolle spielen und ob es Zusatzregeln gibt. Ersichtlich ist auch, ob es sich um ein Action- oder ein Challenge-Kapitel handelt. Erstere sind hektischer, schneller und per Sanduhr zeitlich begrenzt. Letztere haben kein Zeitlimit, dafür sind die Herausforderungen schwerer.
Systemkarten, die Teile des Raumschiffs darstellen, werden an bestimmte Orte oder Gegenstände in der Wohnung verteilt. Die Energieversorgung ist im Spülbecken zu finden, das „Navi“ ist das Bücherregel, der Sprungantrieb ist im Staubsauger zu finden, die Ionenkanone besteht aus drei Kugeln zerknüllten Papiers. Kann etwas im Spielraum „Wohnung“ oder „Haus“ nicht umgesetzt werden, gibt es Backup-Systeme, die die Raumfahrer-Azubis stattdessen benutzen können.
Mit „Spaceship Unity“ navigieren
Startet ein Kapitel, wird die erste Storykarte umgedreht und es gibt Arbeit für die Junior-Raumfahrer. Wir müssen mit „Spaceship Unity“ einen Ort erreichen, dafür muss der Kurs im Navigationssystem berechnet werden. Also rennt einer zum „Navi“ am Bücherregal und schaut auf der Systemkarte nach, wie man es bedient. Die Karte sagt: „Nimm 3 Bücher, schlage je eines auf den Seiten 128, 263 und 314 auf.“ Sie müssen fixiert werden, damit die Bücher liegen bleiben. Damit ist die Aufgabe erledigt.
War es die einzige Aufgabe auf der Storykarte, wird die nächste gelesen. Manchmal muss aber auch erst die Ionenkanone aufgeladen werden, ehe sie abgefeuert werden kann. Ein „DANN“ verdeutlicht, dass erst etwas erledigt sein muss, um etwas anderes tun zu können.

Störungen setzen System von „Spaceship Unity“ außer Gefecht
In Action-Kapiteln können Störungen die Systeme außer Gefecht setzen. Sie müssen behoben werden, ehe das System wieder nutzbar ist. Beim Kabelschacht in der Besteckschublade geht das, indem alle Besteckteile aus zwei Fächern miteinander vertauscht werden.
In Challenge-Kapiteln „verletzten“ sich Spieler, wenn es bei einer Aufgabe einen Fehlschlag gibt. Dann darf man plötzlich nur noch flüstern, muss immer etwas aus Metall berühren oder sich dauerhaft das rechte Ohr zuhalten.
Chaotisch-hektisch-lustiges Action-Spiel
Ist das Kapitel-Ende erreicht, wird je nach Erfolg oder Misserfolg das nächste Kapitel gewählt und gespielt, bis schließlich eine Folge geschafft ist. Und das macht großen Spaß. Wir lassen Rollläden rauf und runterrutschen, um Schutzschilde zu (de-)aktivieren, reparieren und navigieren unser Schiff und alle haben dabei richtig viel zu lachen.
Je mehr Spieler am Start sind, desto mehr Absprachen sind nötig. Macht aber nix. Das Weltraum-Abenteuer schreit nach mehr, der Erfolg des Spiels gibt dem Verlag recht: Weiteren sechs Folgen des chaotisch-hektisch-lustigen „Spaceship Unity“ sind auf dem Markt. Wir wollen schließlich wissen, wie die Geschichte weitergeht…
Erweiterungen/Aus der Reihe
Für „Spaceship Unity“ ist (Stand Februar 2025) die Erweiterung „Spaceship Unity – Season 1.2“ erschienen. Die Geschichte setzt am Ende von Folge 5 von Season 1.1 an und erzählt sie weiter. In sechs neuen Folgen gibt es noch mehr Abenteuer auf der Unity zu bestehen.
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