Raptor Race: Dinos rennen um die Wette

Wer die Filmreihe „Jurassic Park“ und „Jurassic World“ gesehen hat, ist mit den bekanntesten Dinosauriern vertraut. Seitdem kennt jeder den Tyrannosaurus Rex. Und auch den Velociraptor. Letztere laufen in den Filmen den menschlichen Darstellern und auch ihren Dinosaurierkollegen im wahrsten Sinne des Wortes den Rang ab. Kein Wunder also, dass sie der belgische Verlag Flexiq in „Raptor Race“ zum Wettrennen antreten lässt. Doch Vorsicht: Es kommt nicht nur auf den Sieger an!

  • Autor: Inon Kohn
  • Illustration: Yaniv Shimony
  • Spielerzahl: zwei bis fünf
  • Alter: ab sechs Jahren
  • Dauer: 30 Minuten
  • Lustige Startspielerbestimmung: keine
  • Verlag: Flexiq Games

Spätestens seit Regisseur Steven Spielberg 1993 zum ersten Mal Dinosaurier auf der Kinoleinwand zum Leben erweckte, sind einem Velociraptoren vertraut. Ob sie wirklich so ausgesehen haben, wie sie auf der Leinwand rüberkommen? Fest steht: Sie waren wohl ziemlich schnell. Schließlich verbirgt sich in ihrem Namen das lateinische Wort velox (schnell). Dazu kommt noch der Begriff raptor (Raubtier). Da weiß man doch gleich, was man von diesen Tieren zu erwarten hat.

Raptoren rennen durch Dschungel oder Wüste

Angst haben muss vor ihnen in „Raptor Race“ aber niemand. Vielmehr fiebert man mit den Raptoren mit, wenn sie durch Wüste oder Dschungel um die Wette laufen. Fünf Raptoren treten an, und jeder will die anderen abhängen und als erster über die Ziellinie laufen. Blutig oder gar furchterregend geht’s dabei nicht zu. Im Gegenteil.

Doch der Reihe nach. Jeder der zwei bis fünf Spieler bekommt zu Beginn eine „Top 3“-Karte ausgeteilt. Darauf sind drei Raptoren abgebildet mit je einem farbigen Streifen auf der Flanke, die den Plätzen eins bis drei zugeordnet werden. Das ist der individuelle Zieleinlauf, auf den jeder einzelne Spieler in der Partie hinarbeiten muss, um so viele Punkte wie möglich abzugreifen und zu gewinnen. Doch das ist gar nicht so einfach.

Würfelglück mit Dinospuren bei „Raptor Race“

Denn beim Raptorenrennen ist man zu einem Großteil auf das Würfelglück angewiesen. In der einfachen Variante, in der es durch die Wüste geht, haben die Spieler vier Würfel zur Verfügung. Darauf sind kleine Tierspuren für die Raptoren in den jeweiligen Farben zu sehen – und ein größerer Abdruck. Der gehört dem Tyrannosaurus Rex.

Die Abdrücke der Raptoren bedeuten, dass der entsprechende Raptor ein Feld pro Abdruck in seiner Farbe vorrücken darf. Das gilt auch für die Raptor-Abdrücke auf dem Spielplan. Kommt man mit einem Raptor darauf oder zieht drüber, darf man einem anderen Dino ein Feld vorrücken. Dadurch sind auch Kettenzüge möglich.

T-Rex vertreibt Raptoren nach hinten

Der T-Rex-Abdruck hat zur Folge, dass man einen beliebigen Raptor auf dem Spielfeld ein Feld zurücksetzen darf. Logisch, vor einem T-Rex haben selbst die Raptoren Respekt und weichen einen Schritt zurück. Das ist vor allem dann nützlich, wenn man die Mitspieler daran hindern will, die Raubtiere in der für sie günstigen Reihenfolge ins Ziel zu bringen.

Ein Spieler kann diesen Mechanismus aber auch nutzen, um die eigenen Raptoren entsprechend zu platzieren. Taktikfreunde kommen da bei dem vordergründig einfachen Spiel plötzlich doch ins Grübeln.

Mehr Varianz im Dschungel bei „Raptor Race“

Das Rennen geht bei der Einsteigervariante im wahrsten Wortsinn in geregelten Bahnen ab. Dreht man den Spielplan allerdings um und verlegt das Ganze in den Dschungel, kommen etwas mehr Bewegung und Varianz in den Wettlauf. Denn dann kommt noch ein fünfter Würfel dazu, der ja nach Resultat keinen, einen oder zwei Spurwechsel erlaubt.

Das ist zum einen nötig, weil man im Dschungel so manchem Hindernis ausweichen muss, Büschen zum Beispiel. Und man kann damit auch Raptoren der Gegner blockieren, in dem man sich vor sie setzt und sie so am Weiterkommen hindert. Das klingt nicht nur etwas anspruchsvoller, das ist es auch. Erfahrenere Spieler können trotzdem getrost gleich mit dem Dschungelrennen anfangen.

Welcher Dino steht auf dem Treppchen?

Beendet ist eine Partie, sobald der erste Raptor im Zielbereich angekommen ist. Dann wird abgerechnet. Hat der erste Raptor auf der Karte des Spielers auch Platz eins belegt, gibt es zehn Punkte. Läuft der zweite Raptor auf der Karte auf Platz eins oder zwei ein, erhält man acht Punkte. Und kommt der dritte Raptor auf eins, zwei oder drei ins Ziel, gibt es fünf Punkte. Bringt man die drei Dinos auch noch in der richtigen Reihenfolge ans Ende der Rennstrecke, bekommt man noch mal drei Zähler oben drauf.

Das ist jedoch schwierig genug. Denn permanent laufen einem die anderen Raptoren in den Weg, die Mitspieler am Tisch haben einige taktische Pläne. Man wird aber auch bisweilen überrascht, wenn sich im Einzelfall eine Allianz bildet.

„Raptor Race“ ist erfreulich flexibel

Ja, ich gebe es zu: Ich stehe auf die Dinos. Seit dem Ende meiner Schulzeit begleiten sie mich. Und ich verfolge auf der Leinwand oder im TV ihren Werdegang. Und ja, die Raptoren sind für mich nicht erst seit „Jurassic World“ die heimlichen Stars der Filme. Kein Wunder also, dass ich bei „Raptor Race“ nicht widerstehen konnte. Und ich wurde nicht enttäuscht. Alleine schon wegen der fünf Miniatur-Raptoren wird „Raptor Race“ öfter auf dem Tisch stehen. Kleiner Spoiler: Der blaue Raptor sieht tatsächlich aus wie Blue aus „Jurassic World“.

Mit Kindern wird’s familientauglich durch die Wüste gehen, mit erfahreneren Spielern geht’s selbstverständlich durch den Dschungel. Diese Flexibilität ist ein großer Vorteil dieses Spiels. Und im Hinterkopf höre ich Raptor, T-Rex und Co. ihre markanten Schreie von sich geben. Zum Abschluss noch eine Erinnerung an die SPIEL 2024, wo „Raptor Race“ vorgestellt wurde:

Blue kauft „Raptor Race“ und ärgert einen Raptor. Video: Xamra

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