Was tummelt sich da alles an Hunden und Katzen – man möchte sie um sie alle kümmern. Bei „Oh Miau Wau!“ tun wir genau das. In sowas wie einem Stichspiel. Und ich hasse Stichspiele. Eigentlich. „Oh Miau Wau!“ ist aber dann doch mehr ein Climbinggame und genau deshalb mag ich’s.
Wir spielen mit Hunde- und Katzen- und Hunde-und-Katzen-Karten. Die Solo-Katzen haben die Werte eins bis fünf, die Solo-Hunde elf bis 15. Dazwischen die Karten mit Hund und Katz‘ und sieben bis neun. Ja, genau, da fehlen Kartenwerte dazwischen und das ist der Clou des Spiels.
Handkarten loswerden als Ziel bei „Oh Miau Wau!“
Von der Spielerzahl hängt ab, wie viele Karten im Spiel sind und wie viele jeder bekommt. Ziel von „Oh Miau Wau!“ ist es, vor allen anderen alle Handkarten abzulegen. Dafür gibt es – wie sollte es auch anders sein – Regeln. Wer an der Reihe ist, kann eine von vier Aktionen ausführen: anspielen, erhöhen, erweitern oder passen.
Schnell erklärt ist das Passen – will oder kann eine Spielerin keine Karte spielen, setzt sie aus, kann aber in der gleichen Runde später wieder einsteigen.
Anspielen mit ein bis drei Karten
Das Anspielen findet immer statt, wenn das Spiel beginnt oder man davor einen Stich abgeräumt hat. Dann darf man eine, zwei oder drei Karten in die Tischmitte spielen, wobei es gültige Kombinationen sein müssen.
Das bedeutet, es ist entweder eine einzelne Karte oder eine Gruppe von zwei oder drei Karten mit gleichem Wert oder eine Reihe mit zwei oder drei Karten mit aufeinanderfolgenden Werten.
Einzelkarte, Gruppe oder Reihe?
Erhöht ein Spieler, muss er eine gültige Kombination auslegen, die der Art der aktuellen Kombination entspricht. Sie muss aus genauso vielen Karten bestehen und einen höheren Wert haben als die, die auf dem Tisch liegt.
Und noch eine Sache ist beim Erhöhen entscheidend: Bei Einzelkarten und Gruppen bedeutet erhöhen, dass man genauso viele höhere Karten anlegt. Auf zwei Dreien darf man also zwei Fünfen legen, aber keine drei Fünfen.
Umdenken bei Reihen gefordert
Bei Reihen gilt allerdings die 15 als niedrigste Zahl und die 1 als höchste, „erhöht“ oder eher gesenkt – oder vielleicht versenkt? – werden kann eine Reihe also nur mit vom Wert her kleineren Zahlen. Auf Elf, Zwölf, 13 darf ich also Eins, Zwei, Drei legen. Das „Erhöhen“ von Reihen mit niedrigeren Karten sorgt am Anfang für einige Verwirrung, hat man das eigentlich simple Prinzip aber verstanden, spielt sich auch das flott durch.
Beim Erweitern legt ein Spieler eine, zwei oder drei Karten an die aktuelle Kombination an. Einzelkarten dürfen zur Reihe oder Gruppe erweitert werden. Schon bestehende Reihen oder Gruppen können per Anlegen erweitert werden, wobei sie immer Reihen oder Gruppen bleiben, ein Wechsel ist nicht möglich.
Bei vier Karten ist Schluss bei „Oh Miau Wau!“
Eine Spielerin kann eine Reihe auch beidseitig erweitern, also an eine ausliegende Zwei eine Eins, Drei und Vier anbauen.
Wichtig: Ist eine Kombination auf vier Karten erweitert, kann sie nicht mehr erhöht, sondern nur noch erweitert werden.
Acht ist Trumpf
Und wie räumt man nun einen Stich ab? Das passiert aus verschiedenen Gründen: Spielt jemand eine Kombination und alle anderen passen, wird ebenso abgeräumt, wie wenn alle Karten eines Kartenwerts als Gruppe ausliegen – im Spiel zu viert beispielsweise alle vier Dreier. Auch eine Reihe aus fünf aufeinanderfolgenden Karten ist nicht mehr zu übertrumpfen.
Und dann wäre da noch die Acht. Egal, welche Karten liegen oder noch gespielt werden könnten: Sobald eine Spielerin eine oder mehrere Achten legt, ist wieder Abräumen und neu Anspielen angesagt. Ausnahme: Beim Anspielen bleiben auch Achten liegen und es wird normal weitergespielt.
Minuspunkte sind unerfreuliche, tierische Hinterlassenschaften
Das muntere Kartengekloppe geht so lange weiter, bis jemand keine Handkarten mehr hat. Alle anderen kassieren Minuspunkte in Form von Kackhaufen-Plättchen entsprechend der Werte der verbliebenen Handkarten. Wer auf die Art zuerst 20 Haufen – äh – Minuspunkte gesammelt hat, hat verloren. Es gewinnt, wer die wenigsten Punkte hat.
„Oh Miau Wau!“ ist schnell erklärt, dann braucht es ein wenig Reindenken in die Kartenwerte, danach ist es ein höchst unterhaltsames, liebevoll illustriertes Kartenspiel, mit dem auch Anfänger ihren Spaß haben.
Gut skalierbares, schönes Stichspiel
Die zwischendrin fehlenden Kartenwerte machen es übersichtlich, weil Reihen einfach nur bis zu einer gewissen Zahl spielbar sind. Es gibt Sonderregeln für zwei Spieler, alle anderen Konstellationen spielen nach gleichen Regeln mit entsprechend vielen Karten.
All das macht „Oh Miau Wau!“ zu einem gut skalierbaren, schönen Stichspiel, das ich trotz meiner bekannten Aversion gegen selbige wirklich gerne mag.
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