In „Nimalia“ von William Liévin bauen wir uns ein Tierreservat, wobei es vier Aufgaben zu erfüllen gilt. Was einfach klingt, wird zum unterhaltsamen Denksport, je länger das Kartenpuzzle mit Hidden Draft dauert.
Zu Beginn werden an eine Rundenkarte vier Aufgabenkarten angelegt, je eine in Rot, Blau, Gelb und Grün. Gespielt werden fünf Runden. Mit einem Marker wird auf der Rundenkarte angezeigt, welche der Aufgaben in der aktuellen Runde zu erfüllen sind. Das ist clever mit Linienverbindungen auf einer eigenen Karte gelöst, an die die Aufgabenkarten angelegt werden. Außerdem zeigt der Ringmarker auch, in welche Richtung – mit oder gegen den Uhrzeigersinn – die Spieler ihre übrigen Karten an ihre Nachbarn weitergeben.
Ungewöhnliche Perspektive bei „Nimalia“
Alle am Tisch erhalten drei Tierkarten, die in vier Quadrate mit je einem Tier unterteilt sind. Sie sind von Pauline Détraz putzig und aus ungewöhnlicher Perspektive gezeichnet. Man scheint von hoch oben auf die Wüste mit Löwe und Giraffe, den Dschungel mit Gorilla und Panda, das Eis mit Pinguin und Eisbär und den See mit Krodokil und Flamingo oder den Fluss mit Otter zu blicken.
Die Runden besteht aus drei Phasen, in der alle gleichzeitig spielen. In jeder Phase wählt ein Spieler eine seiner Handkarten aus und gibt die anderen Karten verdeckt an seinen Nachbarn weiter. Danach wird die ausgesuchte Karte ins eigene Reservat gelegt. Nach der dritten Phase hat keiner mehr Karten auf der Hand.
Zwei simple Bauregeln sorgen für Denksport
Es gibt zwei Bauregeln. Die erste besagt: Abgesehen von der ersten Karte muss immer mindestens ein Quadrat ein bereits ausliegendes Quadrat abdecken. Es dürfen aber auch zwei, drei oder vier Quadrate verdeckt werden. Regel zwei: Das Reservat darf maximal sechs mal sechs Felder groß sein.
Ziel ist es immer, die Aufgaben der aktuellen Runde zu erfüllen. Mal sollen möglichst viele Gorillas angrenzend an einem See untergebracht werden. Mal wollen Pandas am Rand des Reservats oder Pinguine allein in einer Spalte wohnen. Es kann aber auch um die größte zusammenhängende Wüstenlandschaft oder den längsten Fluss oder die wenigsten Flamingos gehen.
Runde vorbei, Aufgabenkarten werten
Nach jeder Runde werden zwei oder drei der vier ausliegenden Aufgabenkarten gewertet. Für ihre Punkte rücken die Spieler mit hübschen Holzmarkern auf der Siegpunktleiste vor. Wer nach fünf Runden die meisten Zähler gesammelt hat, gewinnt.
„Nimalia“ ist ein wirklich gelungenes Kartenpuzzle mit Knobelfaktor, in dem man auch mal dem Mitspieler einen Strich durch die Rechnung machen kann, weil man genau die Karte behält, die er als nächstes brauchen könnte. Die vorgegebene Maximalgröße des Reservats sorgt vor allem in späteren Runden für einige Grübelei.
Mehr nachdenken, als die kleine Schachtel „Nimalia“ vermuten lässt
Weil das Raster nicht größer werden darf, man sich aber auch nicht die Punkte bringenden Teile des Reservats verbauen will. Da steckt deutlich mehr Nachdenken drin, als die kleine Schachtel vermuten lässt.
Dank je sechs gelber und grüner sowie fünf roter und blauer Aufgaben bleibt „Nimalia“ variabel und dadurch auch gut wiederspielbar. Die fünf Siegpunktleisten-Karten verruschten allerdings öfter, hier wäre ein kleiner Spielplan wohl die stabilere Variante gewesen. Das ist aber auch der einzige Wermutstropfen in einem ansonsten durchweg gelungenen Familienspiel.
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