Wer kennt es nicht? Man läuft irgendwo rum, sieht ein Lama oder ein Alpaka und hat sofort diesen „Aaaaaaaawwww“-Moment. Weil die possierlichen Tierchen einfach putzig sind. Hat sich Rita Modl wahrscheinlich auch gedacht, als sie mit „Llamas & Alpacas“ ein entsprechendes Spiel entwickelt hat. Herausgekommen ist zwar der „Aaaaaaaawwww“-Moment, aber kein dauerhafter Spielspaß. Der Spielname ist übrigens Englisch und ja, da schreibt man Lamas mit zwei „L“ und Alpakas mit „C“.
Jeder Lama- und Alpakazüchter am Tisch hat ein drei mal drei Felder großes Tableau und je drei Chips mit Klee oder Karotten, dem jeweiligen Futter von Lama und Alpaka.
Tiere mit Futter bezahlen bei „Llamas & Alpacas“
Wer an der Reihe ist, hat die Auswahl zwischen sechs aufgedeckten Tieren. Wer das erste Tier ganz links nimmt, bezahlt nichts. Für jede andere Karte muss ein passender Futterchip auf alle davor in der Reihe liegenden Karten gelegt werden. Nimmt eine Spielerin die dritte Karte, legt sie also auf die erste und zweite von links das jeweilige Lieblingsfutter der wolligen Tiere. Wer kein passendes Futter hat, legt zwei der anderen Sorte hin, dann sind sie auch zufrieden.
Wählt ein Züchter später ein Tier, auf dem Futterchips liegen, darf er sie ebenfalls nehmen und später wieder benutzen. Nach jedem Zug wird die Tier-Reihe wieder aufgefüllt. Man kann auch darauf verzichten, ein Tier aus der Auslage zu nehmen und stattdessen ein Tier auf der eigenen Weide auf ein anderes Feld versetzen.
Trios mit Merkmalen sammeln
So werden reihum Tiere gesammelt oder auf dem Tableau verschoben. Ziel ist es, Tiere so zu platzieren, dass horizontal oder vertikal Dreierreihen entstehen, in denen Lamas und/oder Alpakas bis zu drei Merkmale gemein haben.
Mögliches Merkmal eins: Die drei Karten zeigen nur Lamas oder nur Alpacas. Merkmal zwei: Die vier Farben der Mützen der Lamas oder der Schals der Alpakas. Und Merkmal drei: Zahlen von eins bis vier, wobei sie entweder auf- oder absteigend oder drei gleiche Zahlen sein müssen. Zudem gibt es Joker: weiße Kleidungsstücke für die Farben oder das Sternsymbol, das anstelle einer Zahl genutzt werden kann.
18 Punkte reichen zum Sieg bei „Llamas & Alpacas“
Je nachdem, ob ein Kartentrio ein, zwei oder drei gemeinsame Merkmale hat, darf sich die Spielerin zwei, vier oder sechs Punktechips nehmen. Wer es schafft, gleichzeitig eine Zeile und Spalte mit je einem Trio zu vervollständigen, darf beides werten.
Sobald ein Spieler 18 Punkte oder mehr hat, wird das Spielende eingeleitet. Die Runde wird zu Ende gespielt, sodass alle gleich oft an der Reihe waren, danach gewinnt, wer die meisten Punkte hat.
Nur süß reicht nicht, wenig Wiederspielreiz
„Llamas & Alpacas“ ist dank der süßen Illustration von Michal Ambrzykowski ein Hingucker und die vielen in der gut verständlichen Anleitung verteilten Infos rund um die beliebten Huftiere sind ein nettes Detail. Trotzdem kann das Spiel die Testrunde nicht ganz überzeugen. Es kommt wenig Spannung oder Ehrgeiz auf. Man würde gern mehr agieren, die passenderen Tiere wählen, dafür reichen die Futterchips aber nie. Stattdessen plätschert die Partie so vor sich hin, bis irgendwer die 18 Punkte knackt. Schade eigentlich. Dabei hatte ich auf der SPIEL 2023 schon ein bisschen Spaß der anderen Art mit den Tierchen:
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