Mit „Hegen, pflegen, Felder legen!“ ist „Kuhfstein“ von Rita Modl überschrieben. Hinzufügen müsste man noch: Kühe platzieren, Herden zurückholen, Punkte sammeln. Dann ist schon viel über das schöne, nicht zu komplexe Spiel rund um Plättchen legen und Arbeiter (also Kühe) einsetzen gesagt.

In „Kuhfstein“ gibt es fünf Landschaftsarten: Heu, Wiese, Wald, See und Haus. Karten geben Muster vor, in denen farbige und farblose Landschaften angeordnet werden sollen, beispielsweise im Quadrat, L- oder T-förmig, in einer Linie oder in sonstigen Anordnungen von Feldern in Tetris-ähnlichen Formaten.
Zwei Aktionen pro Zug bei „Kuhfstein“
Zu Beginn hat jeder Kuhbauer eine Karte auf der Hand und ein Landschaftsplättchen vor sich liegen. Zudem erhält jeder zwei Aufgabenplättchen, dazu später mehr.
Pro Zug hat die Bäuerin zwei Aktionen. Zur Auswahl stehen: aus der Auslage eine von vier Karten auf die Hand nehmen, eine Karte aus der Hand ausspielen und werten, eines von fünf Landschaftsplättchen nehmen und direkt an die eigene Landschaft anbauen oder die eigene Herde zurückholen – Almabtrieb, sozusagen.
Landschaftsmuster nachbauen
Nach und nach bauen die Spieler ihre eigene Landschaft vor sich aus und versuchen, die Muster auf den Karten zu erfüllen. Dabei müssen die farbigen Felder auf den Karten genau passen. Zeigt ein Quadrat links oben einen Wald und rechts unten einen See und die beiden übrigen Felder sind farblos, müssen in der eigenen Landschaft in einem eben solchen Quadrat Wald und See exakt an den richtigen Stellen liegen. Bei den farblosen Quadraten ist egal, was dort liegt, es muss aber ein Landschaftsplättchen an der Stelle liegen, um das Muster zu werten.
Die Muster dürfen gedreht, aber nicht gespiegelt werden, um sie zu erfüllen. Auf den farbigen Feldern des Musters darf noch keine Kuh stehen, auf den farblosen Feldern des Musters ist das erlaubt.
Mit Wertung Kühe einsetzen
Wer eine Karte wertet, muss auf jedes farbige Feld des Musters eine seiner Kühe stellen und rückt auf dem Spielplan sofort die auf der Karte angegebenen Punkte. Zusätzliche fünf Punkte gibt es jeweils für Bäume, die immer auf die Kreuzung zwischen vier Plättchen gestellt werden, wenn sie vier verschiedene oder vier gleiche Landschaften zeigen.
Zunächst hat jeder nur vier Kühe, im weiteren Verlauf können zwei weitere freigespielt werden. Denn auf dem Spielplan mit der Zählleiste sind drei Aussparungen für Bonus-Plättchen. Überschreitet eine Spielerin so ein Plättchen, gibt es Karten, Kühe oder Almabtrieb, sobald sie über die Plättchen zieht. Dennoch kommt man auch mit sechs Kühen nicht weit. Denn weniger auf ein erfülltes Muster stellen als farbige Plättchen vorhanden sind, ist nicht erlaubt. Darum muss hin und wieder die Herde zurückgeholt werden.
Wohlüberlegter Almabtrieb
Der Almabtrieb ist eine eigene Aktion und will wohlüberlegt eingesetzt werden. Denn es darf immer nur eine Gruppe von Kühen, die auf benachbarten Feldern weiden, in den heimischen Stall verfrachtet werden. Die Gruppe kann aus bis zu sechs Tieren, aber auch aus einer Kuh bestehen.

Folglich versucht die kluge Bäuerin, ihre Muster so zu legen und zu werten, dass möglichst große Herden entstehen, die auf einen Schlag zurückgeholt werden können. So gehen weniger Züge verloren, die bei dem muhenden Wettrennen nötig sind.
Kühe geschicht einsetzen für den Sieg
Sobald nämlich ein Landwirt die 65 auf dem Spielplan erreicht hat, wird nur noch die laufende Runde zu Ende gespielt. Dann wertet jeder Spieler eines seiner beiden Aufgabenplättchen, wenn es erfüllt wurde, und erhält dafür noch Punkte. Wer danach die meisten Zähler hat, gewinnt.

Und das geht schneller, als man zunächst denkt – macht aber auch viel Freude. „Kuhfstein“ ist ein ausgewogenes Plättchen-lege-Spiel, bei dem die Kühe geschickt eingesetzt werden wollen, um den Sieg davon zu tragen.
Landschaftliches Planungsdenken
Die Illustration ist detailreich und atmosphärisch passend. Außerdem sorgt das Drehen der Muster im Kopf für Training des landschaftlichen Planungsdenkens. Da kann statt nebeligen Wolken auch mal weißer Rauch vom Grüblen über „Kuhfstein“ aufsteigen. Manchmal hilft aber auch einfach nur mu(h)tig drauflos spielen.
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