Ganz schön viele Menschen leben in einem fernen Tal. Ritter, Herzog, Gräfin, Königin, Bauernvolk und Narren – sie brauchen dringend einen neuen König. Zufälligerweise sind bei „King of the Valley“ von Hans van Tol gerade zwei bis vier Kandidaten vorbeigekommen, die nun das Volk unter sich aufteilen wollen.


Das Tal besteht aus fünf mal fünf Plättchen, die Bewohner wie Bauern und Ritter repräsentieren. Die Reiche der Könige/Spieler begrenzen dieses Tal in Form von Spielertableaus. Von hier aus ziehen die potenziellen Herrscher los, um sich ihre Bürger zu sichern.

Oben auf dem Berg wird’s teuer
Und dann wäre da noch der Berg – eine aufzubauende Schräge, von der immer wieder Bürger als Nachschub gen Tal rutschen, sobald es nötig ist. Wer allerdings vorher einen bestimmten Charakter will, um seine „Sammlung“ zu komplettieren, muss dafür bezahlen. Je höher auf dem Berg das Plättchen liegt, desto teurer wird die Anwerbemaßnahme für den eigenen Hof.
Wem das zu viel Gold ist, der zieht mit seinem König in gerader Linie durch das Tal über die Plättchen. Um die Ecke gehen oder diagonal ziehen kann er nicht. Entweder nimmt der Spieler dann den Bewohner, bei dem der König stoppt – oder alle gleichartigen, die er auf seinem Weg getroffen hat. Der oder die Talbewohner ziehen dann um an den Königshof. Vom Hügel rutschen die nächsten Bewohner nach und füllen das Tal wieder auf.
Richtiger Mix aus Untertanen wichtig bei „King of the Valley“
Dabei versucht jeder König, verschiedene Untertanen zu ergattern, am liebsten von jeder Sorte gleich viele. Denn immer, wenn alle Varianten in einem Set vertreten sind, gibt es einen Königreichbonus: fünf Goldstücke und fünf Siegpunkte.
Entsprechend viele Zähler gibt es auch, wenn man es schafft, drei, vier oder fünf Ritter vom gleichen Orden, der farblich auf den Plättchen markiert ist, zu sammeln. Und dann möchte man noch eine glückliche Landbevölkerung, darum gibt es Punkte für jedes Paar von Bauer und Bäuerin – Bauer sucht Frau und umgekehrt.
Priester ermöglich Winkelzüge
Hinzu kommen noch spezielle Plättchen, die Narr, Priester, Zöllner und Zauberer zeigen. Der Narr gilt als Joker, da er alle anderen Bewohner imitieren kann. Der Priester – der sich bezahlen lässt, ermöglicht es dem König, auf seinem Weg abzubiegen. Der Zauberer vertauscht einen Untertan aus dem Schloss mit einem vom Berg. Die Zöllner treiben Steuern ein und spülen so Geld in die königliche Schatzkammer. Was darin am Spielende schlummert, wird in Punkte umgerechnet.
Kann der Nachschubhügel nicht mehr mit Charakteren bestückt werden, endet das Spiel. Alle Punkte werden auf einem übersichtlichen Block eingetragen, der dabei hilft, in der Schlusswertung nichts zu vergessen. Und danach ist klar, wer der einzig wahre König des Tals ist.

Nachrückendes Personal vom Berg
„King of the Valley“ ist ein unterhaltsames, schnell zu lernendes Sammelspiel, das vor allem für Einsteiger geeignet ist. Das nachrückende Personal vom Berg ist ein kreativer Mechanismus, der den Nachziehstapel zwar nicht ersetzt, aber die Vorausplanung erleichtert.
Dass die Bewohnerplättchen in drei Stapel unterteilt sind, die im Verlauf des Spiels vor allem durch die Spezialisten anspruchsvoller werden, passt gut ins Konzept des immer weiter wachsenden Königshofs. Die Wertung ist dank Block schnell gemacht. Da kann doch direkt noch einmal um die Gunst der Talbevölkerung gespielt werden. Denn: Der König ist tot, lang lebe der König.
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