Bienchen wollen zu Blümchen, das wissen wir alle seit dem Biologie-Unterricht. Mit Bienenkarten die wertvollsten Blumen sammeln ist deshalb auch das Ziel von „Happy Bee“, einem amüsanten kleinen Bietspiel von Maxime Rambourg und Théo Rivière, das gut an die Spielerzahl anpassbar ist und auch gleich noch mit ein bisschen Hidden Draft und Memory daher kommt.

Es gibt insgesamt sieben verschiedene Kartenfamilien, die jeweils aus Bienen und Blumen mit jeweils eigener Hintergrundfarbe bestehen. Es wird immer mit einer Familie mehr gespielt, als Spielerinnen am Tisch sitzen.
Mit Bienen Gebote für Blumen abgeben
Der daraus entstehende Bienenkartenstapel wird gemischt, jeder erhält sieben Karten, die übrigen kommen aus dem Spiel. Die Blumenkarten bleiben nach Farben getrennt und sind familienweise ebenfalls zu mischen. Ihre Stapel liegen nebeneinander in der Tischmitte, die oberste Karte ist aufgedeckt. Blumenkarten können Werte von eins bis fünf haben, was den Siegpunkten entspricht, die sie am Spielende bringen.
In jeder Runde legen die Spieler ihr Gebot an Bienenkarten verdeckt von der Hand vor sich ab. Haben alle geboten, werden die Gebote umgedreht. Wer von einer Farbe die meisten Karten geboten hat, darf sich die passende Blumenkarte nehmen. Das an sich wäre ja aber zu einfach.
Anzahl der Runden gibt Gebote vor
Das besondere an dem Bietspaß: Eine Karte mit Zahlfeldern und eine kleine hölzerne Biene, die maßgeblich für die Gebote sind. Denn in jeder Runde müssen die Spieler genau so viele Karten bieten, wie die Biene anzeigt. In Runde eins ist es eine Karte. Bis Runde fünf kommt jeweils eine dazu – dann sind es also auch fünf, die ein Spieler bieten muss. Dann geht es in Einserschritten wieder rückwärts. In der neunten und letzten Runde ist das Gebot wieder eine einzige Karte.
Draften der Bienenkarten bei „Happy Bee“
Diese kleine, aber feine Regel sorgt für eine bemerkenswerte Dynamik am Tisch, bei der die Bietenden versuchen, abzuschätzen, was die anderen wohl in der nächsten Runde legen.
Denn die gebotenen Karten bleiben beim Bieter. Alle nicht gebotenen Karten werden an den linken Sitznachbarn weitergegeben. So haben am Rundenende alle wieder sieben Karten, die obersten Blumenkarten werden wieder aufgedeckt und die nächste Auktion beginnt – nur dass jeder am Tisch nun einen Teil der Karten der anderen kennt, wenn er genau genug aufgepasst hat.
Wer könnte wohl wieviel worauf bieten
Haben zwei Spieler gleich viele Karten geboten, bekommt keiner die Blume. Heißt aber auch, man kann sich hier hervorragend den Kopf zerbrechen, ob es Sinn ergibt, auf die blaue Fünf zu bieten, wenn das möglicherweise alle tun. Können sie das überhaupt? Das könnte man so halbwegs wissen, wenn man sich gemerkt hätte, welche Karten man in den Runden zuvor weitergegeben hat. Am Ende gewinnt, derjenige, der die meisten Blumenpunkte gesammelt hat.
„Happy Bee“ ist ein schnelles Spiel für zwischendurch, das hübsch illustriert ist. Die Bieterei bekommt durch die vorgegebene Kartenanzahl einen netten Dreh, der bestens zu dem Versuch passt, zu erahnen, was die anderen mit welchen Karten – Memory lässt grüßen – wohl diesmal vorhaben. Da verzockt man sich schnell ganz wunderbar oder ärgert die Mitspieler mit unerwartetem Gebot.
Wenig Kontrast bei manchen Farben
Einziger kleiner Kritikpunkt: Die Farben der Kartenfamilien hätten gerade für Menschen mit Farbsehschwächen deutlicher im Kontrast sein können. Hellgrün, orange und hellbraun sind doch sehr nah beieinander, wie das folgende Foto zeigt.

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