Wenn von acht kleinen Seiten Anleitung vier für Werbung für verlagseigene Spiele genutzt werden, könnte sich andeuten, dass „Haifischen“ ein schnell erklärtes Spiel im Handtaschenformat ist. Ist auch so. So ganz überzeugt hat es allerdings nicht.

Zunächst mischen die Spieler 25 Bildkarten und verteilen sie verdeckt auf dem Tisch – das ist der See. Der hungrigste Spieler schnappt sich zwei Würfel und legt los.
Würfelergebnis legt zu rettendes Tier fest
Wer dran ist, würfelt mit beiden Würfeln. Der eine zeigt vier Meerestiere, der andere vier Farben, es kommen noch jeweils zwei Joker dazu. Mit dem Würfelergebnis legt ein Meeresbiologe fest, welches Tier welcher Farbe er vor den Haien retten will.
Dann geht es ans Angeln. Nach dem Würfeln deckt eine Spielerin ein beliebiges Plättchen im See auf. Stimmt es mit dem Würfelergebnis – zum Beispiel: ein grüner Oktopus oder eine gelbe Schildkröte – überein, nimmt sie das Plättchen und legt es verdeckt vor sich. Das darf sie so lange wiederholen, bis sie ein Plättchen wählt, das nicht zum Würfelergebnis passt. Wobei aus der Anleitung nicht klar hervorgeht, ob sie jedes Mal neu würfeln muss oder mehrfach das gleiche Tier mit gleicher Farbe zu finden ist. Logischer wäre, mehrfach zu würfeln.

Tier oder Farbe wählen: Joker bei „Haifischen“
Nach einem falsch aufgedeckten Plättchen ist der nächste an der Reihe. Er darf das Würfelergebnis seiner Vorgängerin nutzen, wenn er weiß, wo ein passendes Tier liegt, oder selbst neu würfeln.

Die Joker gelten jeweils als beliebiges Tier oder beliebige Farbe. Würfelt jemand gleich zwei Joker, darf er irgendein Tier egal welcher Farbe retten.
Gerettete Tiere in einer Reihe
Bei all dem gilt es zu beachten: Jeder legt seine gesammelten Tiere verdeckt in einer Reihe von links nach rechts vor sich ab, ohne die Reihenfolge zu verändern oder nochmal unter die verdeckten Plättchen zu schauen.
Das ist deshalb wichtig, weil eine fiese maritime Forscherin auch bei Mitspielern Tiere retten kann – man könnte es auch: sie ihnen klauen nennen. Das gilt aber nicht für den Doppel-Joker, der ist nur im See zu angeln.
Haie fressen gerettete Tiere
Wer einen Hai angelt, muss den auch in seine Reihe legen, der Zug endet sofort. Ist das letzte Plättchen aus dem See gefischt, endet das Spiel.

Nun decken alle ihre eigene Reihe auf. Jeder Hai frisst ein Tier aus der eigenen Reihe. Wer danach noch die meisten Tiere vor sich liegen hat, gewinnt.
Viele, viele Haie im Spiel
„Haifischen“ ist ein bisschen wie gewürfeltes Memory. Dass es aber keinerlei Möglichkeit gibt, selbst etwas gegen die Haie in der eigenen Reihe zu tun, ist ein wenig frustrierend. Man muss schon sehr viel Glück haben, dass die anderen beim „Klauen“ statt eines passenden Tiers den Hai erwischen und so entfernen.

Was auch daran liegt, dass von 25 Tierkarten neun und damit mehr als ein Drittel die beißwütigen Spielverderber sind. Das ist zu viel und wird speziell Kinder schnell die Lust verlieren lassen.
Partie mit Pech früh entschieden
Ganz überzeugt hat „Haifischen“ die Testrunde nicht, auch wenn die Tierchen sehr putzig gezeichnet sind. Bei uns kam wenig Wiederspielreiz auf oder Ehrgeiz, es noch besser zu machen. Wer weiß, dass er aus Zugpech schon zu viele Haie in der eigenen Reihe hat, weiß auch, dass die Partie so gut wie gelaufen ist. Das ist schade für eine grundsätzlich nicht verkehrte Spielidee.
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