Da treibt man sich beim gemütlichen Sonntagsspaziergang im Sumpf rum, und plötzlich sieht man sich mit einem zuschnappen wollenden Alligator konfrontiert. Was tut man? Ihn möglichst lange mit allem möglichen ablenken, was man gerade findet. Bei „Allie Gator“ wollen die Spieler durch kuriose und alltägliche Gegenstände in Form von Karten verhindern, dass sie vom namengebenden Reptil erwischt werden. Das macht Spaß und kann durchaus auch weniger kooperativ gespielt werden, als es zunächst klingt.
Auf die Spielbox aufgedruckt sind die Worte „open & play“, auf Deutsch: „aufmachen & spielen“. Davor ist noch kurzes Regeln lesen nötig, das ist aber flott erledigt. Lustig anzusehen ist die aufklappbare Spielbox, die in geschlossenem Zustand von Magneten zusammengehalten wird. Geöffnet blicken grellgelbe Alligator-Augen vom Rand auf den Spielplan, um auch ja klar zu machen, mit wem man es hier zu tun hat. Davor erstreckt sich eine grüne Sumpffläche, auf der zwei Karten vom Stapel gelegt werden.
Krimskrams auf den Karten ist nur Deko
Die Sumpfspaziergänger erhalten je fünf Karten. Darauf ist immer ein kleines Floß zu sehen, das durch den Sumpf treibt. Außerdem liegt auf den zusammengebundenen Holzbalken irgendetwas, mit dem sich die Alligator-Dame doch bitte beschäftigen soll. Und die Karten haben Unterhaltungswert, ist darauf doch einiges zu finden: ein fliegendes Ferkel, eine Voodoo-Puppe, eine Spielkonsole, eine Unterhose oder ein Schoko-Osterhase. Oder auch ein Exit-Spiel, das ebenfalls vom Verlag Kosmos stammt. Ist ja auch logisch. Kann man nur einmal spielen, danach ist es Alligator-Futter…
Der lustige Krimskrams auf den Karten ist aber nur Deko. Wichtig sind die aufgedruckten Zahlen.
Wer nicht kann, muss bei „Allie Gator“ ganze Kartenstapel nehmen
Denn nun legt jeder Spieler reihum eine Karte neben einer der beiden ausliegenden Karten ab. Liegt dort noch keine Karte, muss sie nur niedriger sein, als die ausliegende. Gibt es schon einen Stapel, muss die neue Karte höher sein, als die letzte ausgelegte, aber niedriger als die Sumpfkarte.
Kann ein Spieler keine passende Karte ablegen, muss er den Stapel zu sich nehmen, über dem der Allie-Gator-Marker liegt, der dann zum anderen Stapel wechselt. Damit auch immer der höchste Stapel als nächstes genommen wird. Denn jede zur Strafe vor sich abgelegte Karte, zählt am Ende der Runde als Minuspunkt.
Halbkooperativ spielen – oder auch nicht
Nun lässt sich „Allie Gator“ halbkooperativ spielen – oder eben auch nicht. Natürlich kann man immer die niedrigstmöglichen Karten legen. Man kann aber auch neben die 56 eine 54 packen, wenn neben der 71 schon eine 70 liegt und sich diebisch freuen, wenn der nächste Spieler ganz zufällig nicht die 55 hat und schön viele Minuspunkte sammelt.
Noch mehr Pep kommt durch Sonderkarten ins Spiel. Diese auszuspielen gilt als Zug. Sie sind also auch eine Art Joker, wenn keine passende Karte mehr auf der Hand ist. Mal wird die Richtung gewechselt, mal darf man bei einem Mitspieler verdeckt eine Karte ziehen und so die eigene Hand – hoffentlich – aufbessern. Große Freude gibt es zumeist bei „Zielkarte erhöhen“, weil dann auf die oben erwähnte 56 mit Glück nun etwa die 84 von der Hand gelegt werden kann, was neue Ausspielmöglichkeiten eröffnet. Und dann wäre da noch „Allies Geschenk“: Hier darf die oberste Karte vom Ablagestapel genommen und einem Mitspieler als Minuspunkt „geschenkt“ werden. Was will man auch von Geschenken von Krokodilen erwarten? Allerdings darf man auch die Mitspieler nicht umsonst ärgern. Die ausgespielte Sonderkarte kommt auf den eigenen Minuspunktestapel.
Alligator-Zahn als Siegpunkt
Am Zugende wird auf fünf Handkarten aufgefüllt, bis der Nachziehstapel leer ist. Danach spielen alle so lange weiter Karten aus, ohne zu ziehen, bis ein Spieler nicht mehr kann und noch einmal einen Strafkartenstapel nehmen muss.
Danach gewinnt die Runde, wer die wenigsten Minuspunkte hat. Derjenige erhält einen Alligator-Zahn für seinen Punktezähler. Wer im Wortsinne die Schnauze voll, also alle Zähne eingefügt hat, hat Allie Gator am besten beschäftigt und ist der Sieger. Wer länger spielen möchte, kann auch die Zahnrückseite mit verwenden. Denn diese goldenen Zähne sind zwei Punkte wert. So kann auch bis sechs Siegpunkte gespielt werden.
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