„Neue Helden braucht das Land. Und neue Spiele auch“, dachte sich Robert Heller mitten in der Pandemie. Und brachte mit eben den „Neuen Helden“ nicht nur ein ausgesprochen witziges Strategiespiel mit hohem Wiederspielwert heraus. Er gründete auch gleich noch seinen eigenen Verlag „Spiel das!“ mit Sitz im rheinland-pfälzischen Weiler bei Bingen. Grund genug, den sympathischen Spieleautor und -verleger zu besuchen, und mit ihm über Spiele, seinen Verlag und mehr zu sprechen.

Die offizielle Verlagsgründung mitsamt Web- und Social-Media-Auftritt war am 1. April 2021. „Vorher waren wir in der Entwicklung und Produktion. Wir wollten mit mehreren Spielen an den Start gehen, das Portfolio groß machen und so zeigen: Wir meinen das ernst“, erklärt Heller. Auf den Markt kamen deshalb zum Auftakt gleich drei Spiele: „Neue Helden braucht das Land“, „Magistrar“ und „Trötofanten“.

Mit sehr unterschiedlichen Spielen losgelegt

„Das sind alles sehr unterschiedliche Spiele“, betont er. Während letzteres ein lustiges kleines Kartenspiel mit putzigen Elefanten, Mäusen und Dompteuren im Zirkus ist, duellieren sich beim anspruchsvollen „Magistrar“ mächtige Zauberer in einem strategischen Spiel für zwei. Und dann sind da noch die „Neuen Helden“, bei denen man gar nicht weiß, wo man mit Erklären anfangen soll, weil es an so vielen Stellen einfach ein sehr gut durchdachtes und wirklich witziges Spiel ist, was durchaus auch an den perfekt passenden Illustrationen von „Verlags“Spiel das!“-Illustrator und Grafikdesigner Marco Armbruster liegt.

Vor der Spielemesse 2022 in Essen kam „Aeolos“ hinzu, ein starkes, fesselndes Strategiespiel um Wind in den Segeln und Inseln, die es im Kampf um Siegpunkte anzusteuern gilt. Danach folgte die „Ninja Academy“ – ein Spiel für geschickte, schnelle Finger und Augen und vor allem eine Runde, die sich einen Abend lang bei Duellen und Gruppenherausforderungen der Nachwuchs-Ninjas kaputtlachen will.

„Spiel das!“ sucht nach fantastischen Spielwelten und hohem Wiederspielwert

„Der Spiel-das!-Kern sollen immer fantastische Spielwelten sein. Welten, in die man gerne eintaucht. Und es soll immer anders, nie planbar sein, was den hohen Wiederspielwert auch durch Varianten und Erweiterungen mitbringt“, erklärt Heller. Diese sind oft schon beim Grundspiel dabei.

Dritter Punkt, der für Heller zum Spiel-das!-Kern gehört: „Es sollen Spiele für jung und alt sein, keine reinen Kinder- oder Erwachsenenspiele. Unsere meisten Spiele sind ab zehn, können aber oft schon von Achtjährigen gespielt werden“, weiß er aus der Erfahrung vieler Testrunden. Bei allem, was RHEINPFALZ-Tester bislang auf dem Tisch hatten, ist bestens gelungen, was Heller und sein Team sich vorgenommen haben.

Treffen für Nachwuchs-Autor*innen bei „Spiel das!“

Zudem will er mit „Nachwuchs-Autor*innen-Treffen“ seit August 2022 eine Plattform für Menschen mit Prototypen für Karten- und Brettspiele, die an diesen Tagen ausprobiert werden. Gleichzeitig will das „Spiel-das!“-Team so junge Spieleentwickler kennenlernen, sie unterstützen und miteinander vernetzen. Spielerische Netzwerkarbeit sozusagen. Apropos Netzwerk: Der Verlag ist nicht nur in den Sozialen Medien aktiv, er bietet auch auf YouTube Erklärvideos zu seinen Spielen.

Um bei der breiten Masse der Verlage mit kleinen Details aufzufallen, zeigen Hellers Spiele nicht nur einfach „Alter, Spielerzahl und Dauer“ an. Jeder Infokasten ist von passend kostümierten Spielfiguren bevölkert. Mal sind es batman-artig verkleidete Superhelden, mal spitze Hüte tragende Magier, knuffige Ninjas oder Zirkusdirektoren mit Zylinder. Es ist ein wirklich kleines Detail, aber es zeigt, dass die Leidenschaft für gute Spiele bis in die kleinste Ecke des Spielekartons reicht.

Vorfreude auf Neuerscheinungen

Und nach einigen „Spiel-das!“-Spielen fragt man sich schon ein bisschen, was denn wohl beim nächsten Karton zu sehen sein wird. Und natürlich auch, was drin stecken wird. Ein Würfelspiel hat Heller als nächstes im Köcher, danach könnte es gespenstisch werden. „Zu viel verraten wollen wir noch nicht“, sagt er und grinst geheimnisvoll. Die bisherige Erfahrung mit seinen Spielen legt aber nahe, dass die Testrunde auch zu den nächsten Neuheiten wieder sagt: „Spiel das!“