Die Menschheit hat’s mal wieder vergeigt und die Zivilisation liegt nach Katastrophen in Trümmern. Da machen sich einige Clans in Schottland und Irland daran, die Gesellschaft wieder aufzubauen. Was nach harter Kost klingt, spielt sich bei „Rebirth“ so erfreulich verständlich wie gut, dass ich mich direkt freue, dass Autorenlegende Reiner Knizia mir bei der SPIEL 2025 in Essen verraten hat, dass es „Rebirth 2“ geben wird.

  • Autor: Reiner Knizia
  • Illustration: Anna „Mikado“ Przybylska
  • Spielerzahl: zwei bis vier
  • Alter: ab zehn Jahren
  • Dauer: 60 Minuten
  • Lustige Startspielerbestimmung: Je nach Spielplan wer zuletzt in Schottland oder Irland war
  • Verlag: Mighty Boards/Frosted Games

Aber zurück zum ersten Teil und der einfacheren Karte, die Schottland zeigt, unterteilt in Hexfelder mit diversen Symbolen, die festlegen, was die Spieler darauf platzieren dürfen. Und was platzieren wir? Plättchen, Kathedralen und Türme. Das ist aber sehr, sehr verkürzt gesagt.

Bauen und siedeln im neuen Schottland

In der Langfassung bedeutet es, jede Spielerin hat in ihrer Farbe zwölf Burgen und acht Kathedralen in 3D in seinem Vorrat. Hinzu kommen 36 Plättchen der eigenen Farbe mit Symbolen, von denen aus Varianz-Gründen immer zwei aus dem Spiel kommen. Die anderen 34 liegen verdeckt bereit oder in einem Beutel, den es entweder in der Deluxe-Variante gab, den man aber auch einfach selbst in die Schachtel packen kann, wie wir es getan haben.

Reihum ziehen die Spieler je ein Plättchen und platzieren es auf dem passenden Feld. Zeigt es das Symbol für Nahrungs- (Ähre) oder Energieversorgung (Blitz), landet es auf einem Feld mit gleichem Symbol oder auf einem leeren Feld. Das Plättchen wird sofort gewertet und bringt Punkte für jedes gleiche Symbol der eigenen Farbe, das als Gruppe an das neue Plättchen angrenzt.

Kleine und größere Siedlungen bei „Rebirth“

Sind auf dem Plättchen ein bis vier Häuser zu sehen, muss man es in eine der Siedlungen legen. Bei ihnen kommt es zur Wertung, wenn sie voll „bebaut“ sind. Siedlungen können ein, zwei oder drei Felder groß sein.

Die kleinsten Dörfer bringen so viel Zählbares, wie Häuser auf dem Plättchen sind. Bei den größeren entscheidet die Mehrheit an Häusern auf den Plättchen darüber, wer die meisten Punkte bekommt. Bei drei Felder sind es acht und fünf, bei zwei Feldern fünf und drei Zähler. Bei Häuser-Anzahl-Gleichstand punktet höher, wer zuerst gebaut hatte. Hat ein Spieler eine Siedlung allein bebaut, bekommt er die addierten Punkte.

Bei Burgen gilt: Es kann nur eine geben

Immer, wenn ein Plättchen – egal auf welchem Feld es platziert ist – an eine der acht Kathedralen oder eine der Burgen grenzt, darf der Spieler sein entsprechendes Gebäude auf dieses benachbarte Feld stellen.

Bei den Burgen gilt Highlander-mäßig: Es kann nur eine geben. Sobald eine Spielerin die farbliche Plättchenmehrheit um eine Burg erreicht, die zuvor von jemand anderem errichtet wurde, wirft sie die des Mitspielers runter und platziert die eigene. Bei einem Gleichstand an Plättchen entscheidet, wer für mehr Nahrung und Energie um die Burg herum sorgt.

Kathedralen bringen Missionskarten

Kathedralen bauen die Spieler gemeinsam in die Höhe, wobei jeder nur ein Teil der eigenen Farbe zum Bauwerk hinzufügen kann. Dafür gibt’s dann aber eine Missionskarte, die bei Erfüllung von Bedingungen später Punkte bringt.

Sobald alle Spielerinnen alle Plättchen gelegt haben, kommt es zur Schlusswertung, in der es Punkte regnet. Unvollständig bebaute Siedlungen bringen Punkte nach Anzahl der Häuser auf den Plättchen. Jede Burg zählt fünf Punkte.

Punkte scheffeln bei Schlusswertung

Und dann wären da noch die Missionskarten, die alle übers Spiel verteilt gesammelt haben. Die meisten beziehen sich auf den Besitz von bestimmten Kathedralen oder Burgen, also die Plättchenmehrheit drumherum. Andere beispielsweise darum, die meisten Kathedralen, Burgen oder kleinsten Siedlungen zu besitzen.

Wieder andere geben bestimmte Felder auf dem Plan vor, die ein Spieler belegen soll wie die Mehrheit der fünf Felder, die die Grenze zu England darstellen. Gemein haben sie, dass sie alle Siegpunkte bringen. Am Ende gewinnt, wer die meisten Punkte gescheffelt hat.

Auf Schottland folgt Irland bei „Rebirth“

Wer ein paar Runden auf der Schottlandkarte absolviert hat, kann sich an die etwas komplexere Irlandkarte wagen. Statt Kathedralen gibt es nun Rundtürme auf dem Spielplan, auf denen Bonusmarker auf Spieler warten. Von den Missionskarten liegen acht offen aus.

Weitere Unterschiede: In Irland gibt es größere Siedlungen als in Schottland. Sie haben vier Felder und bringen zwölf, acht oder fünf Punkte.

Irische Rundtürme und neue Regeln

Erfüllt eine Spielerin zuerst eine der offenen Missionskarten, legt sie eine Kathedrale auf die höhere der beiden Punktzahlen und rückt auch gleich vor auf der Zählleiste. Alle anderen können dann nur noch die niedrigere Punktzahl verdienen. Besetzt jemand ein Feld neben einem der Rundtürme, aktiviert das den Bonusmarker.

Mögliche Belohnungen sind unter anderem Punkte, persönliche Missionskarten oder ein zweites zu spielendes Plättchen in diesem Zug. Auch in Irland geht es bei der Schlusswertung um Burgen, unvollständige Siedlungen und die persönlichen Missionskarten.

Gelungener Mix aus Plättchen-Legen und Area-Control für Einsteiger

„Rebirth“ ist ein gelungener Mix aus Plättchen-Legen und Area-Control, der in Schottland auch für Einsteiger bestens geeignet ist. Es ist nicht immer ganz einfach, bei acht Missionskarten den Überblick zu behalten, aber mit ein wenig Übung gelingt auch das und die Runde hat immer wieder Spaß an einer weiteren Runde.

Das Material ist toll, die Türme und Kathetralenteile liegen gut in der Hand, zeigen viele Details – sind aber nicht aus Plastik, sondern aus Re-Wood. Das ist ein Recycling-Material, das auch schon bei Heidelbär und Partner Czech Games Edition (CGE) bei „Kutna Hora“ zum Einsatz kam. Passt prima zum „Die Menschheit hat’s vergeigt“-Thema – ressourcenschonendes, nachhaltiges Arbeiten macht auch vor der Spielewelt nicht halt.

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