Orconomics: Bleibt lieber beim Kämpfen…

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Die Orks da draußen sind nicht begeistert davon, dass die Zeit ihrer glorreichen Helden vorbei ist. Darum haben sie sich vorgenommen, statt wie früher in Kriegen gegen Elfen und Zwerge nun eben in der Geschäftswelt heroische Taten zu vollbringen. „Orconomics“ von Timofey Bokarev und Fyodor Korzhenko überzeugt die Testrunden aber nicht.

  • Autor: Timofey Bokarev & Fyodor Korzhenko
  • Illustration: Anton Kvasovarov
  • Spielerzahl: zwei bis fünf
  • Alter: ab 13 Jahren
  • Dauer: 30 Minuten
  • Lustige Startspielerbestimmung: keine
  • Verlag: Ares Games

Die Geschäftsorks am Tisch haben je zehn Plättchen in Spielerfarbe, drei Industriekarten und einige Gold- und Silberschädel, die Währung des Spiels. In der Tischmitte liegt ein aus elf Industriebereichen zusammengepuzzleter, kreisrunder Spielplan. Die Bereiche sind gelb, rot oder grün markiert und von zwei bis zwölf nummeriert. Außerdem sind drei Aufgabenkarten aufgedeckt.

Unternehmen bauen oder Start-Ups gründen

Vor Spielbeginn setzt jeder Spieler zwei seiner Plättchen auf Felder am äußeren Rand des Spielplans, es sind die ersten Unternehmen, die gleich Erlöse bringen können. Auf den Trennlinien zwischen den Wirtschaftszweigen gibt es ebenfalls drei Felder – hier können die Oberorks Start-Ups gründen.

Eine Runde beginnt damit, dass der aktive Spieler mit zwei Würfeln würfelt und den Marker für die aktive Industrie auf den Industriebereich mit der passenden Summe der Augenzahl legt. In jedem Zug gibt es danach drei Phasen.

Bieten auf den Unternehmensbau

Zunächst werden bereits gegründete Start-Ups, die an die aktive Industrie grenzen, verbessert: Sie werden je ein Feld Richtung Unternehmensfelder geschoben. Am Ende der Start-Up-Leiste werden sie zum Unternehmen verbessert. Danach generieren alle Unternehmen auf der aktiven und den beiden angrenzenden Industrien die aufgedruckten Einnahmen.

In Phase zwei überbieten die Spieler sich mit Goldschädeln darum, wer ein Unternehmen in die aktive Industrie bauen darf. In Phase drei kann der aktive Spieler beliebig viele Industriekarten spielen. Die zeigen je einen Industriebereich und einen Effekt. Damit kann der Spieler entweder ein Start-Up in der passenden Industrie gründen oder den Effekt der Karte nutzen. Da können manchmal nötige Kredite abbezahlt, andere Spieler geplündert, Einnahmen generiert, Start-Ups verbessert oder der Krisen-Marker versetzt werden.

Wirtschaftskrisen gibt’s auch bei „Orconomcis“

Krisen-Marker? Wird eine Zahl gewürfelt, auf der der Marker für die aktive Industrie bereits liegt, gibt es ein Embargo, dann wird der über den Spielplan wandernde Krisenmarker im Uhrzeigersinn eine Industrie weiter gerückt. Er macht aus dem Gewinn einer Industrie von ein bis drei Silberschädeln einen Verlust von zwei – Orkwirtschaftskrise eben.

Jederzeit im Spiel können Aufgaben erfüllt werden, beispielsweise in allen gelben Industrien ein Unternehmen haben oder eine Auktion mit mindestens sechs Schädeln gewinnen. Wer je nach Spielerzahl elf oder zwölf Siegpunkte gesammelt hat, gewinnt das Spiel. Zähler gibt’s für jedes Unternehmen (nicht für die Start-Ups) und pro erfüllte Aufgabe. Heißt: Um zu gewinnen, muss man neben seinen zehn gebauten Unternehmen auch mindestens eine Aufgabe erledigen. Und egal, was davon man umsetzen möchte: Es gibt nie genug Schädel dafür.

Schwieriger Zugang zur Orkwirtschaft

„Orconomics“ wird besser, je mehr Spieler am Tisch sitzen. Zu zweit kommt man sich einerseits kaum ins Gehege, zum anderen ist es schwieriger, Start-Ups zu verbessern, weil weniger auf den Leisten passiert. Allerdings konnte auch eine Vier-Vielspielerrunde keine wirkliche Begeisterung aufbringen für Tourismus, Kommunikation, Bank und Waffenbau der Orks. Dauerhaft viel zu wenig Kohle, äh… Schädel, selten die passenden Karten, ein sehr hoher Glücksfaktor, unbalancierte Effekte der Karten, von denen manche mächtig, andere wenig hilfreich sind. Es ist nicht leicht, den Zugang zur Orkwirtschaft zu finden, auch wenn Spielbrett und Karten detailverliebt und kreativ gezeichnet sind. Aktuell ist „Orconomics“ nur auf Englisch erhältlich.

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