Festival: Funkenflug am Feuerwerkshimmel

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Welche ist die schönste Stadt? Venedig? Kario? Montreal oder Sydney? Tokio, London, Agra oder Paris? Der Städtevergleich endet in einem würdigen Finale, dem großen Feuerwerkswettstreit. „Festival“ lässt zwei bis vier Spieler zu Pyrotechnikern werden, die das schönste Feuerwerk entwerfen, das das Publikum am meisten begeistert. Wir spielen das in einem ausgesprochen unterhaltsamen Plättchenpuzzle auf engem Raum.

  • Autor: Grégory Grard
  • Illustration: Melody Leblonde
  • Spielerzahl: zwei bis vier
  • Alter: ab acht Jahren
  • Dauer: 20 Minuten
  • Lustige Startspielerbestimmung: keine
  • Verlag: Scorpion Masqué

Neun mal neun Felder groß ist jeder beidseitig bedruckte Stadtspielplan in Grün, Blau, Rot und Gelb. Wobei sich die beiden Seiten nur in der Stadtsilhouette unterscheiden.

Aufbau mit Zielkarten und Plättchen

Mit der Farbe des Stadtplans kommt auch eine erste Zielkarte daher. Auch sie ist beidseitig verwendbar, wobei jede Spielerin sich zu Beginn für eine Seite entscheiden muss. Weitere Vorbereitungen: Pro Spieler gibt es einen Stapel von 16 Feuerwerksplättchen. Die Pyrotechniker bauen sie jeweils gut erreichbar zwischen zwei Spieler auf.

In der Auslage landen vier Zielkarten. Sie zeigen Feuerwerkskonstellationen mit zwei bis vier Plättchen. Außerdem werden die ebenfalls beidseitig nutzbaren vier „Begeistertes Publikum“-Plättchen hochgeworfen und mit der Seite, die oben liegt, in der Tischmitte platziert.

Feuerwerk platzieren oder Zielkarte nehmen

Ab sofort haben die Spielerinnen zwei Aktionsmöglichkeiten: Feuerwerksplättchen nehmen und platzieren oder Zielkarte nehmen.

Feuerwerksplättchen gibt es in vier Farben und Formen. Sie sind rot, grün, blau oder gelb und zeigen Formen, die nicht näher benannt sind, für mich sehen sie nach Rose, Stern, Palme und Fontänenwand aus.

Bei „Festival“ erlaubt: Muster drehen

Außer der ersten Zielkarte, die sieben Punkte bringt, aber auch fünf Plättchen fordert, haben alle anderen Zielkarten weniger Ansprüche an die Feuerwerksdesigner. Alle Muster dürfen auch um 90-Grad-Schritte gedreht erfüllt werden.

Für drei Punkte braucht es nur zwei gleiche Farben und Formen, Für vier Punkte in einer Geraden oder Diagonalen drei Plättchen mit zwei gleichen und einer zweiten Farbe, also beispielsweise zweimal blau und einmal rot. Für fünf Punkte wollen die Zuschauer zwei mal zwei gleiche Formen oder Farben sehen – oder zwei gleiche Formen und eine anderer Form, die aber auf einem anderen Plättchen liegt.

Anforderungen exakt nachbauen

Denn die Feuerwerkplättchen dürfen aufeinander gestapelt werden, sonst wären die vielen verschiedenen Konstellationen auf dem kleinen Raum auch gar nicht zu erfüllen.

Wer ein Plättchen nimmt, legt es also in seinem Raster ab und prüft, ob eine der Zielkarten, die immer links neben dem eigenen Spielplan liegen, erfüllt ist. Dabei müssen die Anforderungen an Farbe und/oder Form exakt nachgebaut sein. Ist das der Fall, wandert die Karte an den rechten Rand des Spielplans, wo wir die erledigten Zielkarten gesammeln.

Zielkarte direkt erfüllen bei „Festival“

Entscheidet sich eine Spielerin in ihrem Zug dafür, eine Zielkarte zu nehmen, legt sie sie nach links. Ausnahme: Wenn sie die Konstellation direkt erfüllen kann, darf sie sie auch sofort zu den erledigten Karten packen.

Nach jedem abgelegten Plättchen sollte man auch prüfen, ob man sich ein „Begeistertes Publikum“-Plättchen verdient hat. Die bringen zwei oder drei Siegpunkte und verlangen beispielsweise vier Feuerwerksplättchen von gleicher Farbe oder gleichem Typ oder einen Stapel mit vier oder zwei Stapel mit drei Plättchen. Es kann aber auch um erfüllte Aufträge oder alle vier Farben und Formen auf einmal gehen. Wessen Auslage gerade zu so einem Plättchen passt, darf es sich nehmen, die anderen Spieler können dieses Plättchen nicht mehr erfüllen.

Schlusswertung ermittelt Sieger

Eine Partie „Festival“ endet, wenn entweder ein Stapel Feuerwerksplättchen leer ist oder ein Spieler sechs Zielkarten erfüllt hat. Dann wird die Runde noch zu Ende gespielt und die Schlusswertung folgt.

In der zählen nicht nur alle erfüllten Zielkarten und die „Begeistertes Publikum“-Plättchen. Hinzu kommen auch noch Punkte für zwei Bedingungen pro Stadtplan. Jede Stadt hat eine Lieblingsfarbe und -form, die – wenn sie am Ende sichtbar ist – ebenfalls noch je einen Punkt pro Plättchen bringt.

Faktor Glück spielt mit

„Festival“ ist ein schönes, ruhiges Plättchenpuzzle, bei dem man sich nicht zu sehr in die Quere kommt. Klar, kann es blöd laufen, wenn die aufgedeckten Plättchen so gar nicht zu den eigenen Zielkarten passen, da spielt der Faktor Glück in der Reihenfolge der Plättchen schon eine große Rolle. Im Normalfall geht aber doch fast immer was mit Farben und Formen.

Positive Anmerkung: Zur besseren Spielbarkeit für Menschen mit Farbsehschwächen sind die Farben zugleich geometrischen Formen zugeordnet. Grün ist ein Kreuz, gelb ein Stern, blau ein Kreis und Rot ein Dreieck. Einer von vielen Pluspunkten für „Festival“, das gern wieder aus dem Regal kommt, weil es schnell erklärt und nicht zu grübelig ist.

„Festival“ statt echtem Feuerwerk?

Und außerdem ist es auch noch eine prima Alternative zum richtigen Feuerwerk: Spielt an Silvester einfach ’ne Runde „Festival“, dann erschrecken Tiere nicht so sehr – außer beim Fluchen wegen unpassender Plättchen – und die Luft wird nicht so neblig!

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