Was hatten wir Spaß mit dem ungeschickten Dodo, der im gleichnamigen Spiel sein Wackel-Ei aus dem Nest hoch oben auf dem Berg hat purzeln lassen. Wir haben ihm Brücken gebaut, bis sein türkisfarbenes Ei mit goldenen Sprenkeln sanft im Ziel, auf dem Kissen im Boot, gelandet ist. Boot? Genau! Denn im Nachfolger „Dodo Ahoi!“ suchen wir mit unserem Schiffchen ein neues Zuhause für den Dodo und sein Ei. Die Kinder, die mit dem Vorgänger ihre Freude hatten, dürften vom zweiten Dodo-Spiel aus dem Hause Kosmos nicht weniger begeistert sein.

Der Berg aus Spiel eins ziert die Spielplanmitte als Zeichnung. Von dort brechen die Dodo-Retter mit ihrem Boot auf und stechen in See. Auf dem Spielplan sind 16 Wellenplättchen mit putzigen im Wasser lebenden Tieren, dazwischen sind zehn Inseln im Meer verteilt, von den passenden Inselplättchen bilden sechs den Zielstapel einer Partie. Um in der Geschichte zu bleiben: Wir klappern mit unserem Seegefährt sechs Inseln ab, bis wir die gefunden haben, die dem Dodo so gut gefällt, dass er dort sein Ei ausbrüten möchte.
Schiff in Form einer Wippe prägt „Dodo Ahoi!“
Wie schon beim Vorgänger hat auch „Dodo Ahoi!“ ein prägnantes Element. War es im ersten Spiel der Berg, ist es diesmal ein Schiff mit Segel in Form einer Wippe. Auf der einen Seite: der schusselige Dodo, der gemütlich auf einem Fass thront. Auf der anderen Seite: das Wackelei, dass in einer Art Rinne am Rand des Boots entlang eiert.
Jede Tierschützerin bekommt drei Handkarten, der Rest liegt als verdeckter Nachziehstapel bereit. Ziel ist es nun, Karten so auszuspielen, dass wir die erste aufgedeckte Insel erreichen. Die Karten haben verschiedene Motive und Farben. Wie bei „Mau Mau“ dürfen immer gleiche Motive oder gleiche Farben aufeinander gelegt werden. Passt keine Karte, zieht man nach und der nächste ist dran.

Wackel-Ei sorgt für Stress am Spieltisch
Passt aber eine Karte, darf der aktive Spieler das Boot um ein Feld verrücken auf senkrecht oder waagerecht angrenzende Felder. Landet das Schiffchen auf einem Wellenplättchen, darf der Spieler es an sich nehmen. Und die sind wichtig.
Denn erneut sorgt das Dodo-Ei für Stress am Spieletisch. Es wackelt langsam die Schräge des Schiffs hinunter und soll natürlich nicht ins Wasser plumpsen. Dafür muss der Dodo mit seinem Fass als Gewicht auf dem Boot so hin und her wandern, dass sich die Wippe immer wieder in die andere Richtung neigt und das Ei wieder Platz zum Wackeln hat.
„Dodo Ahoi!“: Echtzeitstress im positivsten Sinne
Die Spieler dürfen den Dodo versetzen, sobald sie eine Insel erreicht haben. Dann kann er auf einem beliebigen Feld auf dem Boot landen. Zugleich sind die Wellenplättchen mit den Tieren eine Art zusätzliche Dodo-Bewegung. Wer das passende Tier – Delphin, Schildkröte, Rochen oder Oktopus – hat, darf das Plättchen hergeben und dafür den Dodo auf das passende Tier auf dem Boot setzen. Es ist wichtig, das passende Tier auszusuchen, wenn man es denn vorher eingesammelt hat, sonst tritt der gewünschte Kippeffekt der Wippe nicht ein und das Ei fällt trotzdem runter.
Klingt einfach? Ist es nicht. „Dodo Ahoi!“ ist Echtzeitstress im positivsten Sinne. Die passenden Karten finden, die richtige Insel ansteuern, dabei Wellenplättchen mitnehmen, um den Dodo umparken zu können. Man muss dieses verflixte Boot immer im Blick haben – das zweite Dodo-Abenteuer verlangt den kleinen Spielern deutlich mehr ab, als sein Vorgänger, der zwar auch als Echtzeithuddel daher kam, aber im Prinzip eine Art Memory war.
Kinder wachsen mit den Dodo-Spielen
Das bedeutet aber auch, die Kinder konnten mit dem Dodo wachsen und das ist eine schöne Idee in der Spielewelt, die Kosmos auch bei „Karak“ und „Karak II“ im Dungeon-Crawler-Setting schon umgesetzt hat.
Das Material von „Dodo Ahoi!“ ist mal wieder großartig und man fragt sich immer noch, wie dieses Wackel-Ei denn nun eigentlich funktioniert. Ja, es verrutscht oder bleibt in der schmalen Rinne öfter hängen als auf der Brücke auf dem Berg. Es ist trotzdem ein tolles Spielelement.
Wie geht das Dodo-Abenteuer wohl weiter?
Die Kinder am Tisch brauchen aber schon eine gewisse Stressresistenz und Reaktionsgeschwindigkeit für die Karten, müssen dabei auch noch das Schiff im Auge behalten und rechtzeitig den Dodo versetzen – sonst landet das Ei doch zu oft im Wasser. Macht aber nix, dann lässt sich ja noch eine Runde Echtzeitchaos mit „Dodo“ üben. Sobald es aber klappt, ist „Dodo Ahoi!“ ein abwechslungsreicher Spaß. Ich bin gespannt, ob es als nächstes in der Dodo-Schule weitergeht.
Aus der Reihe
In der Reihe ist vor „Dodo Ahoi!“ bereits „Dodo“ erschienen.
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