Crime Places – Das Sanatorium: Was geschah mit Solveig?

43 Jahre ist es her, dass eine Freundin, Solveig, verschwunden ist. Zuletzt soll sie in einem Sanatorium gewesen sein. Danach hat sie niemand mehr gesehen. Und diese angeblich medizinische Einrichtung ist ein mehr als dubioser Ort. Vor allem, wenn wir all die Jahre später in dem verlassenen Gebäude herumschnüffeln, um herauszufinden, was damals passiert ist. „Crime Places – Das Sanatorium“ ist ein kartenbasiertes Krimispiel mit Gruselfaktor.

  • Autor: Hans Pieper & Joel Müseler
  • Illustration: Tim Möller-Kaya
  • Spielerzahl: ab einem Spieler
  • Alter: ab 16 Jahren
  • Dauer: 120 bis 180 Minuten
  • Lustige Startspielerbestimmung: keine
  • Verlag: Oetinger

Es liegt in der Natur der Krimispiel-Sache, dass hier nichts weiter über den Fall verraten werden soll – das könnt ihr schön selbst ermitteln. Vielmehr geht es um die Mechaniken des Spiels, das aus durchnummerierten, großformatigen Karten von eins bis 72 besteht. Sie werden ungemischt bereit gelegt. Wir beginnen mit einer sehr kurzen Anleitung und dem ersten Kartenset, das uns vor dem namengebenden, ziemlich verfallenen Sanatorium stehend starten lässt.

Wichtige Details auf Karten bei „Crime Places – Das Sanatorium“

Es ist ratsam, sich alle Karten sehr genau anzusehen. Wenn neben der Nummer der Karte kein Symbol mit einem Schloss zu sehen ist, darf eine Spielerin sie umdrehen und den Text auf der Rückseite lesen. Bei Karten mit einem Schloss muss sie erst an anderer Stelle das passende finden, um die Karte freizuspielen.

Das sind entweder Teile der Geschichte oder von Rätseln oder es sind Hinweise auf Lösungen. Wichtig ist, auf alles zu achten, manchmal beziehen sich Hinweise auch auf etwas, was erst später passiert. An anderer Stelle gibt es Gegenstände, die wir auf einem nicht mitgelieferten Notizbock ebenso festhalten, wie Dinge, die für unsere Ermittlungen noch wichtig sein könnten. Kleiner Tipp: Es ist hilfreich, sich die Kartennummer dazu zu schreiben, um nochmal genauer nachlesen zu können, wenn nötig.

Fragen beantworten, Aufgaben lösen

Es gibt zwei Arten von Karten. Die eine Sorte enthält meistens eine Frage oder Aufgabe, für die man zuerst etwas herausfinden oder erledigen muss. Wo? Auf den anderen Karten. Denn die meisten Kartensets werden zu Bildern von verschiedenen Räumen zusammengesetzt, die die Spielenden Karte für Karte „durchsuchen“.

Es gibt unerwartete Ereignisse, die die Szenerie verändern, die dem Lost-Place-Thema sehr gut angepasst ist. Das verfallende Gebäude, verrottende Möbel, Schimmel, Moder noch mehr Schimmel, Maden und vom Zahn der Zeit angenagte medizinische Folterinstru… äh – Geräte sind nur einige der typischen, Unwohlsein verursachenden Bilder, die benutzt werden, um die richtige Stimmung zu erzeugen. Da ist der Text oft stärker als die Bilder auf den Karten.

Auf Lösungskarte geht Geschichte weiter

Manchmal müssen die Spieler Entscheidungen treffen, ob sie etwas mitnehmen oder sich näher ansehen wollen. Das kann positive oder negative Folgen haben – und bringt ab und an die Aufforderung, auf dem Notizblock „ein Auge“ zu malen. Was das wohl zu bedeuten haben mag? Kein Spoiler an dieser Stelle.

Hat die Gruppe die Antwort auf die Frage oder Aufgabe gefunden, darf sie die Karte umdrehen und die Lösung überprüfen. Auf dieser Lösungskarte geht die Geschichte weiter und meistens gibt es die nächste Aufgabe und/oder den nächsten Raum zum Weiterrätseln.

Kleine Schwächen bei gutem Einsteiger-Krimispiel

Gute zwei Stunden lang hat „Crime Places – Das Sanatorium“ unterhalten – mit kleinen Schwächen. Mal steht eine Zahl auf einer Karte, die auf eine falsche Karte hinweist, die als nächstes umzudrehen ist, mal hat ein im Text versteckter Hinweis die falsche Farbe (oder haben wir da was falsch verstanden?), man kommt aber in beiden Fällen dennoch auf die richtige Lösung. Unglücklich bis irreführend schien uns – ohne auch hier zu viel zu verraten – die Formulierung „weißer Kleber“ sowie eine Lösungskarte, mit nicht ganz logischen Anweisungen.

Trotz alledem sind die Rätsel mit wenig Exit-/Escape-Game-Erfahrung gut lösbar. Beim Spielen geht kein Material kaputt, man kann es problemlos weitergeben. Es ist auch gut allein spielbar, falls sich mal keine Ermittlergruppe findet. „Crime Places – Das Sanatorium“ ist ein einfach zugängliches, nicht zu schwieriges Krimispiel, das für Einsteiger geeignet ist. Der Verlag verzeichnet auf der Schachtel die Schwierigkeitsstufe zwei von vier. Wir sind schon gespannt, wie viel komplizierter der zweite bereits erschienene Fall „Bar der Dämonen“ ist. Er hat Schwierigkeitsstufe vier…

Aus der Reihe

In der Reihe „Crime Places“ ist (Stand Dezember 2025) Teil zwei, „Bar der Dämonen“ erschienen.

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