Kennt ihr den Satz „Das sind für mich böhmische Dörfer“? Dank Reiner Stockhausen hat der ab sofort eine neue Bedeutung. Denn mit „Böhmische Dörfer“ ist ein amüsantes Spiel entstanden, das eine gute Strategie braucht, aber ohne Würfelglück nicht zu gewinnen ist.
Ziel ist es, Wohlstand und Reichtum zu sammeln. Dafür müssen die zwei bis fünf Spieler ihre Bürger möglichst geschickt in die böhmischen Dörfer mit leicht unaussprechlichen Namen einziehen lassen. Nebenbei bemerkt stammt übrigens genau daher besagtes Sprichwort.
Würfelergebnisse kombinieren
Auf welches Gebäude die Dorfbewohner gesetzt werden dürfen, wird durch einen Wurf mit vier Würfeln entschieden.
Je zwei von ihnen werden zu einem Paar kombiniert, möglich ist auch eine Kombination aus drei Würfeln. Die Augenzahlen werden zusammengezählt. Auf einem bis dahin unbewohnten Gebäude mit dieser Zahl darf dann ein Einwohner einziehen. Die Zahl auf einem einzelnen Würfel darf nicht genutzt werden. Wer an der Reihe ist, muss eine Zug machen, ein zweiter Zug ist erlaubt, aber keine Pflicht.
Bei „Böhmische Dörfer“ lassen die Spielerinnen Meeple einziehen
Es gibt unterschiedliche Arten von Gebäuden. Die vier Läden, das Rathaus und die Kirche werden zum Spielende gewertet. Je mehr Ladenarten man besetzt, desto mehr Taler gibt es. Zehn Münzen erhält man für das Rathaus, wenn das übrige Dorf komplett bewohnt ist oder man die meisten Kirchen besitzt. Kirchen sind übrigens auch deshalb nützlich, weil man sich in einem eigenen Zug den Bischof ins Dorf holen kann. Dann gibt’s ebenfalls in jeder Runde pro Kirche einen Taler.
In der Mühle und der Glasmanufaktur erhält der Bewohner einen Mehlsack oder ein Glas. Sind alle Gebäude dieser Art bewohnt, erhalten die Besitzer Münzen pro Plättchen und ihre Spielfiguren zurück. Zieht jemand in einen Hof ein, erhält er sofort so viele Taler, wie er Höfe besitzt. Wer ein Wirtshaus betreibt hofft, dass im Dorf mindestens drei weitere Bürger wohnen. Das bringt ebenfalls einen Taler pro Runde – die Dorfbevölkerung hat offenkundig Hunger und Durst. Der Einzug in ein Herrenhaus sorgt für so viel Geld, wie neben dem Gebäude auf dem schön gezeichneten Spielplan aufgedruckt ist. Und dann ist es unter gewissen Umständen auch noch möglich, die gegnerischen Bürger wie beim Mensch-ärger‘-dich-nicht rauszuwerfen, für ein bisschen mehr Konkurrenzkampf rund ums böhmische Dorf.
Flott erklärte Regeln für Einsteiger geeignet
Statt einen Bürger zu platzieren, kann ein Spieler auch ein Sonderaktionsplättchen nehmen. Damit darf er einmal zwei beliebige, noch nicht gesetzte Würfel neu würfeln. Eine Mini-Erweiterung bringt weitere Sonderaktionsplättchen.
All das soll helfen, der reichste Spieler zu werden. Der gewinnt, die Partie, der gerne eine weitere folgen darf. Denn was zunächst nach ziemlich vielen Möglichkeiten klingt, bleibt dennoch absolut überschaubar. Die unkomplizierten, flott erklärten Regeln müssen auch Einsteiger ohne viel Erfahrung nicht abschrecken. Dabei hilft auch die Spielübersicht. Das macht „Böhmische Dörfer“ zu einem rundum gelungenen Spiel, das sich sehr gut in die bisherige Palette von DLP Games einreiht.
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