Beasty Bar: Die beste aller Warteschlangen

In der „Beasty Bar“ steigt eine Party und wer etwas auf sich hält, will dabei sein. Dafür muss man aber erst mal durchs „Heaven’s Gate“ in die Bar kommen – und die Warteschlange ist, sagen wir mal: ungemütlich. Die Spielerin, deren meiste Tiere den Weg in die Bar schaffen, gewinnt. Vorher wird aber ganz schön viel gedrängelt in einem ausgesprochen unterhaltsamen Kartenspiel von Stefan Kloß und Anna Oppolzer.

  • Autor: Stefan Kloß & Anna Oppolzer
  • Illustration: Alexander Jung
  • Spielerzahl: zwei bis vier
  • Alter: ab acht Jahren
  • Dauer: 20 Minuten
  • Lustige Startspielerbestimmung: wer das tierischste Outfit an hat
  • Verlag: Zoch!

Jeder am Tisch hat Karten in eigener Farbe mit der Werten von eins bis zwölf. Das sind zwölf verschiedene Tiere mit eigenen Aktionen. In der Tischmitte liegen der Eingang „Heaven’s Gate“ und daneben die „Beasty Bar“-Karte. Am gegenüberliegenden Ende der Warteschlange sind es die Rauswurf- und „Das war’s“-Karten. Dazwischen ist Platz für fünf Karten, die Drängelmeile. Charmanter Begriff, oder?

Spieler schicken Tiere in Drängelmeile

Alle am Tisch mischen ihre Tiere verdeckt und ziehen vier davon. Der Rest ist der Nachziehstapel. Reihum wählt jeder Spieler eine Karte aus, die er ans Ende der Warteschlange in der Drängelmeile legt, direkt danach führt er die Aktion des Tieres aus. Es folgen wiederkehrende Aktionen aller in der Schlage stehenden Tiere, die das entsprechende Symbol haben.

Schließlich prüft der Spieler noch, ob fünf Tiere in der Drängelmeile liegen. Dann passieren zwei Dinge: Das „Heaven’s Gate“ öffnet sich und lässt die ersten beiden der wartenden Tiere in die „Beasty Bar“. Gleichzeitig fliegt das letzte Tier in der Schlange raus und landet auf der „Das war’s“-Karte. Der Spieler, der an der Reihe war, zieht auf vier Handkarten nach.

Tieraktionen machen „Beasty Bar“ großartig

Die beiden Tiere, die nun noch in der Drängelmeile liegen, wandern vor ans „Heaven’s Gate“ und weiter geht’s, bis wieder fünf Karten in der Reihe liegen. Das wäre so simpel wie unspektakulär – wenn die Aktionen der Tiere nicht wären.

Und das macht „Beasty Bar“ großartig. Es geht dabei immer um die Zahlwerte der Karte, Stärke genannt. Von stark nach schwach sind das Löwe (zwölf), Nilpferd, Krokodil, Schlange, Giraffe, Zebra, Robbe, Chamäleon, Affe, Känguru, Papagei und Stinktier (eins).

Affen, Löwen und Nilpferde

Der (Party-)Löwe, sorry, unvermeidbares Wortspiel, schmeißt alle Affen aus der Warteschlange auf die „Das war’s“-Karte und drängelt sich dann an den übrigen vorbei direkt vors „Heaven’s Gate“ vor. Aber nur, wenn kein anderer Löwe in der Reihe liegt. In dem Fall landet er selbst auf der Karte der Verlierer. Und ja, das kommt vor, weil man manchmal zum Ende hin Karten spielen muss, die man nicht spielen will.

Das Nilpferd drängelt sich an allen Karten mit geringerer Stärke vorbei. Das Krokodil (die Zehn) frisst alle vor ihm liegenden schwächeren Tiere – sie fliegen raus. Beide Tiere agieren wiederkehrend nach jedem Spielzug. Ja, das ist so fies, wie es klingt.

Ordentliche Schlange

Die Schlange sortiert die Tiere von stark nach schwach. Die Giraffe stolziert über ein Tier drüber, das schwächer ist. Die Robbe vertauscht die Position von „Heaven’s Gate“ und Rauswurfkarte, sodass das Ende der Schlange plötzlich der Anfang ist.

Das Chamäleon imitiert die Aktion einer Tierart, die in der Drängelmeile liegt, und nimmt kurzfristig auch deren Stärkewert an. Leider nicht dauerhaft. Der Affe bringt alleine wenig, aber wenn er mindestens einen Affenkumpel in der Schlange trifft, scheucht die Bande Nilpferde und Krokodile auf die Rauswurfkarte. Danach übernehmen die Affen die Spitze der Warteschlange.

Känguru hüpft zur „Beasty Bar“

Das Känguru hüpft immer ein oder zwei Tiere der Warteschlange, ungeachtet der Stärke. Der Papagei schmeißt ein beliebiges Tier aus der Drängelmeile. Und das Stinktier wirft alle Tiere der höchsten und zweithöchsten Stärke raus.

Nach all diesen Aktionen treten Nilpferd und Krokodil dank ihrer wiederkehrenden Aktion wieder auf den Plan und ja, das ist so fies, wie es klingt, weil so immer wieder unerwartet Tiere gefressen oder weggedrängelt werden. Wie herrlich man damit Mitspieler ärgern kann!

#Zebraliebe

Was noch fehlt ist das Zebra und das ist ein wunderbares Tier. Denn es bremst dauerhaft die großen, fiesen Tiere – Nilpferd und Krokodil – aus. Sie können das Zebra und auch alles, was danach kommt, nicht überholen oder fressen.

Das Spiel endet, wenn jeder seine zwölf Karten gespielt hat. Über den Sieg entscheidet ein Blick in die „Beasty Bar“. Tiere, die es rein geschafft haben, bringen zwei bis vier Punkte. Wer mit seinen Karten die meisten Punkte erzielt hat, gewinnt. Für noch mehr Einblick ins Spiel hier mal eine ganze Runde in Fotos:

Grandioses Kartenspiel mit Ärgerfaktor

„Beasty Bar“ ist ein grandioses Kartenspiel mit Ärgerfaktor und tollen Illustrationen. Mein Favorit ist das herausragend coole Zebra, aber insgesamt sind alle Tiere detailverliebt und humorvoll gezeichnet. Die Symbolik ist eingängig, nach einer Runde weiß eh jeder, was welches Tier treibt. Die Übersicht ist hilfreich, könnte aber für jeden Spieler in der Schachtel sein, gerade wenn man die Tiere aus den weiteren Teilen der Reihe dazu nimmt. Diese bestätigen den Erfolg des Spiels. Wir haben viel gelacht und unsere Pläne gegenseitig durchkreuzt. Die kurze Spielzeit lasst bestimmt mehr als einmal noch eine Partie folgen.

Die Tiere aus allen vier bisher erschienenen „Beasty Bar“-Teile (hier findet ihr Infos zu den drei anderen) sind übrigens beliebig kombinierbar, am Ende des Tages braucht jede Spielerin je ein Tier der Stärke eins bis zwölf. Es ist erlaubt, dass ein Spieler andere Typen wählt als andere, womit plötzlich ein Deck-Building-Element ins Spiel kommt und die neue Frage im Raum steht: Wer schickt die am besten funktionierende Crew in die Warteschlange auf dem Weg zu Heaven’s Gate? Finde wir’s raus!

Aus der Reihe

In der „Beasty Bar“-Reihe sind die Teile (Stand August 2025) „Down Under“, „Born To Be Wild“ und „New Beasts in Town“ erschienen. Sie bringen jeweils neue Tiere und Effekte ins Spiel. Einen Überblick über die neuen Karten findet ihr hier.

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