Um bedrohte Tierarten zu bewahren, wollen wir in „Spectacular“ – auf Deutsch bei Strohmann Games als „Spektakulär“ erschienen – Tierparks mit Aussichtstürmen bauen. Das ist ein kreatives, unterhaltsames Plättchenpuzzle mit Draft-Elementen und dringend notwendigem, geschickten Würfeleinsatz.

  • Autor: Eilif Svensson & Åsmund Svensson
  • Illustration: Gjermund Mørkved Bohne
  • Spielerzahl: eins bis sechs
  • Alter: ab zehn Jahren
  • Dauer: 30 Minuten
  • Lustige Startspielerbestimmung: alle spielen gleichzeitig
  • Verlag: Chilifox Games/Strohmann Games

Ziel des Spiels ist es, so viele Punkte wie möglich mit zusammenhängenden Tierhabitaten, Wachtürmen und Gebieten, die mit dem Eingang verbunden sind, zu machen.

Viel los auf Spielertableau

Entscheidend für all das ist das Spielertableau jeder Person am Tisch. Auf ihm liegen am linken Rand drei persönliche Tierplättchen – es gibt sie in grün (Dschungel), gelb (Savanne), blau (Wasser) und grau (Felsen). Daneben finden sich acht Würfel, je zwei in den genannten Farben. Das ist der persönliche Vorrat.

Dann gibt es aber noch einen weiteren, beweglichen Vorrat auf einem Extraplättchen oben rechts an jedem eigenen Tableau. Dort liegen zu Beginn vier Würfel und vier Plättchen.

„Spectacular“ spielen alle gleichzeitig

Jeder darf drei erste Tierplättchen auf seinem Tableau platzieren und los geht der Tierpark-Bau-Spaß.

Gespielt wird in zwei Runden, eine acht und eine sieben Züge lang. Alle spielen gleichzeitig. Ein Zug besteht immer aus drei Phasen. In der ersten wählen alle jeweils einen Würfel oder ein Plättchen vom persönlichen und vom beweglichen Vorrat.

Mit Kreisen Türme errichten

Danach platziert jeder das, was er gerade genommen hat, auf seinem Tableau, wobei es sowohl für Plättchen als auch für Würfel Regeln gibt. Die Plättchen dürfen grundsätzlich überall platziert werden, angrenzend ist kein Muss. Es ist aber sinnvoll, weil einerseits zusammenhängende Habitate gleicher Farbe und andererseits Areale die mit dem Eingang verbunden sind Punkte bringen.

Manche der Hexplättchen zeigen an einer Ecke ein Drittel eines Kreises in beige, braun oder schwarz. Diese Kreise möchte die Parkbaumeisterin vervollständigen, denn dann darf sie einen farblich passenden Aussichtsturm darauf errichten.

Beschränkungen für Würfelnutzung

Für die Würfel gilt: Auf Zuchtplättchen, die ein Herz zeigen, dürfen nur die Augenzahlen eins und zwei landen. Grundsätzlich müssen die Würfelfarben zu den Plättchen passen. Außerdem ist die Sechs ein Spezialfall. Sie darf nur auf dem besonderen mit einem Stern gekennzeichneten Star-Tier jedes Spielers oder an einem fertig gebauten Aussichtsturm liegen.

Fünf Arbeiter in Plättchenform hat jeder Spieler. Mit ihnen kann man die farblich passenden Würfelwerte jeweils um eins nach oben oder unten korrigieren – auch das Drehen von der Sechs auf die Eins ist erlaubt. Es gibt je eins pro Farbe und ein Jokerplättchen, das für alle Würfel nutzbar ist.

Zwischenwertung nach Runde eins von „Spectacular“

Haben alle ihre Würfel und/oder Plättchen gelegt, wandert der bewegliche Vorrat, also das Wanderplättchen, einen Spieler weiter und der nächste Zug beginnt.

Die Runde endet, wenn auf dem beweglichen Vorrat nichts mehr liegt. Es folgt eine Zwischenwertung.

Würfelgruppen mit Verbindung zu Eingang

Punkte gibt’s für Würfelgruppen, die mit dem Eingang verbunden sind, heißt, auf jedem Plättchen muss ein Würfel liegen. Dann werden die Augenzahlen der Würfel zusammengezählt. Sind Würfel von der „Verbindung“ zum Eingang getrennt, weil ein leeres Plättchen dazwischen liegt, bringen sie nichts in dieser Wertung.

Danach füllen die Spieler den beweglichen Vorrat wieder auf und weiter geht’s mit Runde zwei.

Die endet, wenn der persönlichen Vorrat der Spielenden geleert ist.

Viele, viele Punkte in Schlusswertung

Bei der Schlusswertung wird’s punkteträchtig. Zähler gibt’s für jedes einzelne Habitat, also zusammenhängende Gebiet einer Farbe – aber nur, wenn sich mindestens ein Zuchtplättchen mit Würfel darin befindet. Dann wird die Augenzahl der Würfel in dem Gebiet mit der Anzahl der Würfel auf Zuchtplättchen multipliziert.

Für Aussichtstürme gibt’s Punkte, wenn drei Würfel drumherum liegen. Und zu guter Letzt kommt noch die Tierwertung mit Punkten für so viele unterschiedliche Tiere wie möglich. Ganze 17 sind im Spiel und die alle unterzubekommen ist – nennen wir es: anspruchsvoll.

Ständigs Abwägen, großer Spaß bei „Spectacular“

„Spectacular“ ist ein ständiges Abwägen zwischen dem Versuch angrenzend zu bauen, zugleich aber auch schöne große Habitate, die bitte auch noch Zuchtplättchen haben sollen. Und woher nehmen, wenn’s die passenden Würfel einfach nicht geben will?

Es ist ein sehr gut ausbalanciertes Spiel, das mit den Würfeln eine hohe Varianz erhält, bei der natürlich auch Glück mitspielt.

Bestens aufgeräumt und mit Varianten

Das Material ist schön gestaltet. Die kleinen Schachteln, in denen alles hübsch ordentlich zu verstauen ist, sind zwar im sehr wörtlichen Wortsinne kleinkariert, aber ausgesprochen nützlich. Die Drafterei, das Hoffen auf den passenden Würfel und das eine Plättchen, das den Beobachtungsturm doch noch fertig stellt – „Spectacular“ ist ein wunderbares Spiel.

Es kann mit Missionen und asymmetrischen Spielplänen noch anspruchsvoller gemacht werden, außerdem ist mit eigenem Aufbau gut solo spielbar – und dann gibt’s auch noch Informationen über die Tiere im Spiel. Es steckt wirklich viel gutes Spiel in der „Spectacular“-Schachtel.

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