Die Menschheit hat’s mal wieder vergeigt, die Zivilisation ist zusammengebrochen und hat den Kampf gegen die Natur verloren. Die holt sich nun auf spektakuläre Weise zurück, was ihr genommen worden war. In diesem Setting spielt „Boreal“, ein Duell um die verlorene Welt. Zwei Forschende sind unterwegs, um diese alte und zugleich neue Welt zu erkunden. Es ist ein spannender Tableaubuilder mit kreativem Kaufmechanismus.

In der Tischmitte liegen acht Karten auf einem Spielplan. Sie sind auf beiden Seiten gegenläufig von null bis acht nummeriert. Jede Spielerin hat einen sogenannten Entdeckungsmarker, der jeweils an der Karte mit der Fünf platziert wird. Und schon kann die Forschungsreise losgehen.

Ländereien und seltene Archive entdecken in „Boreal“
Als Entdecker reisen wir durch die „Boreal“ genannte Welt und entdecken Ländereien und seltene Archive. Auf jeder Karte sind verschiedene Symbole zu sehen. Links oben finden wir die Art der Landschaft – Erde, Luft, Feuer und Wasser in Grün, Gelb, Rot und Blau. Direkt darunter kann bei wenigen Karten eine Platzierungsregel stehen.
Rechts oben ist Platz für einen oder mehrere Kompasse – es sind die Entdeckungspunkte, die die Karte in der Einkommensphase bringt. Rechts unten haben wir schließlich die Siegpunkte, teilweise mit Bedingungen verknüpft.
Klug eingesetzter Entdeckungsmarker
Ein gut funktionierender Dreh ist der Entdeckungsmarker, der mit einem nach oben zeigenden Pfeil auf die aktuelle Anzahl der Entdeckungspunkte hinweist. Der Pfeil nach links erinnert daran, dass vom Spieler aus gesehen nur alle Karten von der Null auf dem Spielplan bis zu der, auf die der Entdeckungsmarker zeigt, zum Kauf bereit stehen.
Die Spielerin wählt eine Karte aus, bezahlt den Preis, indem sie den Entdeckungsmarker entsprechend weit nach links rückt und legt die Karte in ihr Tableau. Das muss am Ende die Form einer Pyramide aus vier Reihen mit vier, drei, zwei und einer Karte(n) haben. Karten liegen immer angrenzend. Um eine Karte in die nächsthöhere Reihe legen zu dürfen, müssen sich in der Reihe darunter zwei Karten befinden.
Karten reservieren möglich
Will ein Spieler unbedingt eine Karte haben, die er gerade nicht bezahlen kann, nimmt er sie aus der Auslage und legt sie neben der Pyramide ab. Nur er selbst kann später die Karte entdecken, muss sie aber wie üblich bezahlen. Was verlockend klingt, kostet aber einen Zug, in dem der Gegner möglicherweise eine Karte mehr in die Pyramide baut. Das will gut überlegt sein!
Unter den Entdeckungskarten befinden sich auch Archive. Es gibt insgesamt acht von ihnen, je drei werden pro Partie zufällig ausgewählt und untergemischt. Weil sie recht mächtig sind, darf immer nur ein Archiv in einer Pyramide sein.

Entdeckungspunkte als Einkommen bei „Boreal“
Egal, ob eine Spielerin eine Karte gekauft oder nur reserviert hat, folgt danach die Einkommensphase. Steht der Entdeckungsmarker auf der Null oder Eins gibt es zwei oder einen Entdeckungspunkt. Dazu kommen weitere Entdeckungspunkte von all den Karten, oberhalb derer keine andere Karte liegt.

Im Laufe des Spiels bauen wir so nach und nach unsere Pyramiden auf und versuchen das möglichst punkteträchtig zu erledigen. Manche Karten haben Soforteffekte und einen bestimmten Siegpunktwert, andere verknüpfen Zählbares an Bedingungen.
Siegpunkte an Bedingungen geknüpft
Im Normalfall geht es um Positionen und/oder Landschaftsarten, die bestimmte Konstellationen erfüllen sollen. Mal soll möglichst viel Feuer im Kartenkreis ums Zentrum der Pyramide liegen, mal sollen es unterschiedliche Landschaftsarten sein, mal sollen gleiche Arten rechts oder links der Karte angrenzen. Gelungene Spielhilfen sorgen für schnelles Verständnis der Symbole.
Wer nach der Schlusswertung die meisten Punkte hat, gewinnt ein gelungenes, kurzweiliges, herausragend schön illustriertes Kartenspiel, das definitiv noch oft auf den Tisch kommt.
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