Hat wer Lust, sich mal wieder so richtig die Hirnwindungen zu verzwirbeln? Dann packt euch doch mal „Qwirkle Flex“ auf den Tisch. Klassiker „Qwirkle“ ist Spiel des Jahres 2011. Laut Spielerfinder Reiner Knizia hat ihn eine Anfrage erreicht, ob er mit Susan McKinley Ross an einem weiteren Spiel im „Qwirkle-Universum“ arbeiten möchte. Der Großmeister wollte und hat das Spiel bei der Neuheitenschau der SPIEL 2025 vorgestellt und mit mir auch gleich noch über die Branche und die Info gesprochen, dass „Rebirth“ einen Nachfolger bekommt. Dort sagte er, „Qwirkle Flex“ sollte den einfachen Zugang behalten, aber herausfordernder sein. Das ist bestens gelungen!

Wo beim Klassiker quadratische, schwarze Spielsteine mit sechs Symbolen in sechs Formen auf ihren Einsatz warten, wird es bei „Qwirkle Flex“ noch bunter. Die Symbole und deren Farben sind die gleichen geblieben: Kreis, X, Raute, Quadrat, Stern und Kreuz in Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Lila. Aber jetzt gibt es die Spielsteine mit weißem, schwarzem oder geteilt schwarz-weißem Hintergrund, der eine neue Dimension in die Wertung einfügt.
Ursprungsregeln gelten auch bei „Qwirkle Flex“
Wie zuvor hat jeder Spieler sechs Spielsteine vor sich, diesmal auf kleinen Bänkchen, die zumindest in meiner alten „Qwirkle“-Version noch fehlen. Für einen einfacheren Einstieg in die nächste „Qwirkle“-Dimension kann die Runde auch nur mit schwarzen und weißen Steinen spielen, wir haben uns gleich alle drei Steinarten gegönnt.
Auch hier startet der Spieler mit dem besten Anfangsset aus dem Bänkchen. Danach sind alle reihum dran. Grundsätzlich gilt, was ihr vielleicht schon in der Review von „Qwirkle“ gelesen habt: Eine Reihe oder Spalte, an der man anlegt, kann immer nur aus Steinen bestehen, die entweder alle die gleiche Form und unterschiedliche Farben haben oder umgekehrt. Das führt auch bei „Qwirkle Flex“ dazu, dass dass eine Reihe oder Spalte nicht länger als sechs Steine lang sein kann, sonst müsste es Wiederholungen geben. Beim Anlegen selbst sind die Hintergründe der Steine erst mal egal. Die Betonung liegt auf „erst mal“.
Die Diagonale als neue Dimension
Erlaubt ist, Steine am Anfang und Ende einer Reihe anzulegen, was manchmal sinnvoll sein kann. Dagegen ist es nicht möglich, Steine in unterschiedlichen Spalten oder Reihen anzulegen. Nach jedem Spielzug gibt es sofort eine Wertung. Es gibt immer so viele Punkte, wie Steine in der Reihe sind, die man mit seinem Zug erweitert hat – mit Glück können das auch mehrere Reihen auf einmal sein. So weit, so bekannt.

Die neue Ebene bei „Qwirkle Flex“ ist, dass ab sofort diagonal angrenzende Steine mit gleicher Hintergrundfarbe ebenfalls Punkte bringen. Der geteilt schwarz-weiße Stein dient dabei als dritte Hintergrundfarbe, zusätzlich zu schwarz und weiß. Das ist auf den ersten Blick etwas verwirrend, eine tatsächliche dritte Hintergrundfarbe hätte das ganze aber ziemlich sicher noch unübersichtlicher gemacht, weil ja schon sechs Farben bei den Symbolen hinzu kommen. Nach einer Runde „Qwirkle Flex“ ist ganz klar, worauf zu achten ist. Einfach zu meistern ist das Spiel trotzdem nicht, der eine oder andere könnte zur Analyse-Paralyse neigen. Macht aber nix, wir haben im Normalfall genug Zeit zum Spielen, da darf man auch mal nachdenken.
Höhere Punktewertungen möglich bei „Qwirkle Flex“
Übrigens sind so auch deutlich höhere Punktewertung als beim Klassiker möglich. Denn es gibt weiterhin den „Qwirkle“-Bonus, jetzt ist er auch in der Diagonalen mit sechs Steinen der gleichen Hintergrundfarbe möglich. Da kann mit wenigen Steinen einiges zusammenkommen.
Das ist übrigens das einzige kleine Manko im ansonsten ganz wunderbaren „Qwirkle Flex“: Man übersieht oder vergisst sehr leicht, dass auch die Diagonale nach einem „Qwirkle“ nicht erweitert werden darf. Ein paar rote Stoppschild-Steine könnten dieses Problem einfach lösen, man kann aber auch einen beliebigen anderen Marker als Erinnerung an die betreffende Stelle legen. Dann geht’s schon.
Sehr gelungener Zuwachs für „Qwirkle“-Familie
Das soll dem Lob für „Qwirkle Flex“ aber keinen Abbruch tun. Es ist tatsächlich komplexer und eine Ebene höher angesiedelt als sein Ursprung. Die sowieso schon große Spielefamilie hat mit „Qwirkle Flex“ einen sehr gelungenen Zuwachs bekommen.
Aus der Reihe
Außer „Qwirkle“ selbst gibt es in der Spielefamilie das Original auch in einer „Limited Edition“, als Reisespiel in einer Tasche mit Reißverschluss oder in der Metalldose, außerdem hätten wir noch „Qwirkle Cards“ und jetzt eben „Qwirkle Flex“ im Angebot.














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